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0257 - Ein Grabstein ist kein Kugelfang

0257 - Ein Grabstein ist kein Kugelfang

Titel: 0257 - Ein Grabstein ist kein Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Grabstein ist kein Kugelfang
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Gangster, aber wer garantierte ihm, daß die drei Unterweltfiguren nicht versagten? Wer garantierte ihm, daß sie den Mörder Haitch auf der Stelle töteten, so daß dieser keine Gelegenheit mehr fand, um von Papescas Morden zu berichten? War sein Plan, sein ganzes Vorhaben, nicht blanker Wahnwitz? dachte Papesca.
    Wieder erbebte die elektrisch gesicherte Tür unter drei Schlägen, drei wuchtigen Schlägen, dem Signal, daß Haitch Einlaß begehrte.
    Papesca öffnete.
    Kaum war die Tür weit genug aufgeschwungen, um einen Mann hindurchzulassen, als Haitch mit geschmeidigen Bewegungen hereinglitt und dem Millionär die Mündung einer langläufigen Pistole gegen den Magen stieß.
    »Verflucht, was soll das?« stöhnte Papesca.
    »Halten Sie den Mund! Schließen Sie die Tür, und gehen Sie voran!« befahl Haitch mit eiskalter Stimme. Er trieb den Millionär vor sich her, die Pistole im Anschlag und die Augen mit flinken Bewegungen bald rechts, bald links gerichtet, als erwarte er eine Falle.
    Sie kamen durch den dunklen Gang und standen bald vor dem hellen Viereck des Lichtscheins, der aus Papescas Arbeitszimmer fiel.
    Die Tür stand offen.
    Schon wollte der Millionär über die Schwelle treten, als er von Haitch an der Schulter gepackt und zurückgerissen wurde.
    »Hören Sie zu!« zischte der Killer. »Wenn Sie irgend etwas Vorhaben, um mich hereinzulegen, dann seien Sie sicher, daß meine erste Kugel auf Ihren Schädel gezielt ist. Und ich schieße verdammt sicher. Selbst wenn es meine letzte Kugel sein sollte — im Falle einer Überraschung. Sie fahren vor mir zur Hölle.«
    Papesca hatte keine Zeit zu einer Entgegnung, denn Haitch stieß ihn über die Schwelle des Arbeitszimmers.
    Die Nackenhaare des Millionärs sträubten sich vor Angst. Er hatte nicht damit gerechnet, daß Haitch die Möglichkeit einer Falle erwog. Konnte es gutgehen? Waren die gemieteten Gangster in der Lage, mit dem Killer fertig zu werden? Oder würde Haitch noch genügend Zeit finden, um ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen?
    Der Millionär taumelte zu seinem Sessel und ließ sich erschöpft auf den Sitz fallen. Papescas unsichere Blicke waren auf die Tür gerichtet. Zu seinem Erstaunen war Haitch noch immer nicht eingetreten. Undeutlich sah der Millionär den Schattenriß des Killers im Gang. Er sah die gespannte Haltung. Er sah die Hand, die die schwere Pistole hielt.
    »Damit Sie Bescheid wissen: Ich habe alle Einzelheiten über ihre Schlangenmorde schriftlich festgelegt. Meine Schwester hat den Schrieb. Wenn ich nicht zurückkommen sollte, wandert das Brieflein morgen früh in den Briefkasten der Polizei.«
    Jetzt war es heraus. Jetzt war das ausgesprochen worden, worum der Millionär gebangt hatte. Jetzt hatten die drei gemieteten Gangster, die rechts und links neben der Tür hinter den Samtportieren standen, das fürchterliche Geheimnis erfahren.
    Papesca stöhnte verzweifelt auf .Es war alles umsonst gewesen.
    Offenbar nahm Haitch das Stöhnen des Millionärs als eine Art Zustimmung.
    Haitch trat in den Raum. Er hielt die Pistole in der Rechten. In der anderen Hand trug er jetzt einen Lederbeutel, den er Papesca hinwarf.
    »Der ist groß genug für den Zaster. Los, packen Sie das Geld ein. Sie haben die 100 000 doch hier, oder?«
    Haitch trat drohend auf Papesca zu.
    In diesem Augenblick raschelte die Samtportiere links neben der Tür.
    Haitch fuhr herum, hob die Pistole und erhielt im gleichen Sekundenbruchteil einen Stahlrutenhieb auf den Arm.
    Der Schuß aus Haitch Pistole löste sich.
    Die Detonation in dem nur mittelgroßen Raum war so gewaltig, daß es sich anhörte, als habe man eine Haubitze abgefeuert.
    Die Kugel fuhr in die Polsterung eines schweren Sessels und drang dann in den mit dicken Teppichen belegten Fußboden. Sie richtete keinen Schaden an.
    Der Hieb mit der Stahlrute war von der anderen Seite ausgeführt worden.
    Links neben der Tür stand Chester Low. Von ihm stammte das unvorsichtige Rascheln. Rechts neben der Tür war David Tomson in Stellung gegangen. Er hatte die Stahlrute erfolgreich benutzt.
    Die Pistole lag jetzt auf dem Teppich und wurde mit einem schnellen Tritt von Chester Low unter den Schreibtisch gestoßen.
    Haitch preßte seinen getroffenen Arm und krümmte sich vor Schmerzen.
    David Tomson hielt die Stahlrute in der Hand und wippte unentwegt damit. Er sah Haitch an, und es schien, als suche er eine Stelle am Körper des Killers, wo er einen weiteren Schlag plazieren könnte.
    Hinter dem Schrank trat

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