Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
Vom Netzwerk:
wälzte sich so dicht an mich heran, dass ich ihn mühelos mit einem Kopfstoß hätte erwischen können. Aber der Bursche stand fest auf seinen Füßen.
    Als der Gorilla seine Riesenpranke hob, um sie mir auf den Schädel zu schmettern, setzte ich einen Beinhebelgriff an. Mit meinem linken Fuß hakte ich hinter die rechte Wade des.Gorillas. Mit dem rechten trat ich kräftig gegen die Kniescheibe des gleichen Beines. Ehe die Pranke meine Haare erreichte, tat der schnelle Hebeldruck seine Wirkung. Der Gorilla verlor das Gleichgewicht und krachte nach hinten auf den Boden. Sein Aufprall - verursachte ein kleines Erdbeben.
    Ich beobachtete die Reaktion auf den Gesichtern der übrigen Gangster.
    Zwei grinsten schadenfroh, der dritte sah mich aus seinen farblosen Augen gleichgültig an. Nur Petes Gesicht verzog sich zu einer wütenden Fratze.
    Der Gorilla begrub im Fallen zwei Stühle unter sich, die sich in ihre Bestandteile auflösten.
    Während meiner Angriffsaktion hatten sich die Fesseln erheblich gelockert. Ich war sogar in der Lage, meine Hände aus den Stricken zu ziehen. Aber damit war der Gorilla Nummer zwei nicht einverstanden, der sich immer noch hinter meinem Rücken befand. Er war klar genug, um zu wissen, dass er bei einem solchen Durcheinander nicht seinen Revolver benutzen konnte. Deshalb schlug er mir von hinten den Lauf der MP über den Schädel.
    Ich hörte noch das Krachen, als handelte es sich um einen Verkehrsunfall, den ich aus zehn Yards Entfernung beobachtete. Ich biss die Zähne aufeinander. Meine Arme hingen schlaff an meinem Körper herunter. Dann stürzte ich zu Boden.
    In den meisten Fällen verliert man nach solchen Behandlungen das Bewusstsein. Aber diesmal war ich nur völlig gefühllos und nicht in der Lage, meine Augen aufzuschlagen oder meinen Körper zu bewegen.
    Mein Gehör aber arbeitete präzise.
    Deshalb bekam ich jede Einzelheit des Gesprächs mit, das Pete mit seinen Leuten führte. Er entwickelte ihnen seinen Fluchtplan. Ich nahm die Worte im Unterbewusstsein auf.
    »Schafft den Schnüffler von der Bildfläche«, befahl Pete nach einigen Minuten. Mein Verstand wehrte sich, aber ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen.
    Jemand rückte den Tisch zur Seite. Ich erkannte es an dem Scharren der Tischbeine auf den Holzdielen. Dann packten mich zwei Paar Hände. Einer grub seine Finger in meine Haare, der zweite in meine Beine.
    Völlig hilflos ließ ich alles mit mir geschehen.
    Die Burschen hoben mich nur einige Zoll vom Erdboden hoch. Dann trugen sie mich zwei, drei Schritt und ließen mich auf Kommando fallen.
    Ich prallte gegen die Sprossen einer Leiter und rutschte an dem Holz nach unten. Ziemlich unsanft schlug ich auf den harten Boden auf. Der keineswegs zarte Griff und die Rutschpartie über die Holzleiter wirkten wie ein Schock. Meine Lähmung verflog blitzschnell. Ich schlug die Augen auf. Über mir stand ein quadratisches helles Viereck. Das Milchgesicht zog die Leiter hoch, ehe ich mich erheben konnte. Dann schlug die Falltür zu. Über mir wurde der Tisch wieder in seine richtige Lage gebracht.
    Ich richtete mich auf. Wieder schoss der Schmerz wie ein elektrischer Bohrer mit mehreren tausend Umdrehungen in der Sekunde in mein Gehirn. Durch Tiefatmung und Entspannung überwand ich die tausend Nadelstiche und krabbelte hoch.
    Die Gangster hielten mich für aktionsunfähig. Sonst hätte es Pete nicht gewagt, in meiner Gegenwart alle Einzelheiten seiner gut vorbereiteten Flucht zu besprechen. Deshalb konnte ich es riskieren, ein Streichholz anzuzünden.
    Ich befand mich in einem Keller, in dem normalerweise die Alkoholvorräte für die Bar gestapelt wurden. Eine Klapptür führte zu dem Verlies. Bis auf einige leere Flaschen gab es in diesem Raum, der vier mal fünf Schritt groß war, kein Inventar. In einer Ecke lag ein Kehrichthaufen.
    An der rechten Wand befand sich ein Kellerfenster.
    Ich riss das zweite Streichholz an und nahm das Kellerfenster unter die Lupe. Es war die einzige Möglichkeit, zu entwischen. Das Fenster bestand aus einer dicht schließenden Stahlklappe, vor der ein Eisengitter abgebracht war. Dieses Gitter war an acht Stellen in die Kellerwand eingelassen. Wenn ich die Metallklappe öffnen wollte, musste ich erst das Gitter wegzaubern. Ich ließ das Streichholz fallen und spannte beide Fäuste um die Eisenstäbe.
    Draußen wurde der Motor einen schweren Wagens angelassen. Es konnte sich um Barbesucher handeln, die nach Hause fuhren. Aber ich ahnte die

Weitere Kostenlose Bücher