0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein
Zusammenhänge.
***
Gegen vier Uhr morgens kam Phil und Tumpsy mit der Leiche von Helen Zakir am Bellevue-Hospital an. Die tote Tänzerin wurde unter Bewachung in das Leichenschauhaus geschafft.
Tumpsy ließ sich von einem Arzt untersuchen und konnte nach einer halben Stunde entlassen werden. Seine Frau kam mit einem Taxi und holte ihren Mann ab.
Mein Freund Phil rief bei unserer Fahrbereitschaft an und bestellte einen Wagen. Nach einer Viertelstunde befand sich Phil wieder in unserem Office. Hier erreichte ihn der Anruf von Wildhurst, der mit seinen Leuten den Park zu beiden Seiten der Straße durchgekämmt hatte.
»Auf einem gesperrten Weg habe ich einen grauen Dodge gefunden. Der Zündschlüssel steckte noch«, erklärte Wildhurst. Phil ließ sich das polizeiliche Kennzeichen geben.
Nach weiteren drei Telefongesprächen wusste mein Freund, dass der Wagen zwei Stunden vorher aus einer Garage an der 11th Street West gestohlen worden war.
***
Ich fasste meinen Entschluss, ging auf den Kehrichthaufen zu und suchte mir ein geeignetes Werkzeug. Neben Schmutz, Abfall, Papier und Holz fand ich ein Stück eines Stuhlbeins. Es war fest und hart, geeignet für meine Zwecke.
Das Stuhlbein benutzte ich als Brecheisen. Ich war erstaunt, wie gut es seinen Zweck erfüllte.
Außerdem hatte ich das Glück, dass Pfuscher die Gitterstäbe nachträglich eingemauert hatten. Sie hatten statt Zementmörtel einfachen Gips genommen.
Ich arbeitete angestrengt. Bald hielt ich das Gitter in der Hand. Ich musste zu Boden gehen und tief Luft holen. Es war doch eine schwere Arbeit gewesen, zumal ich arg geschunden war durch die Kämpfe vorher.
Eine bleierne Müdigkeit lähmte mein Denkvermögen. Ich zwang mich, wieder aufzustehen, riss die Stahlklappe weg und sah einen blaugrauen Himmel über mir. Nach oben war das Kellerloch mit einem einfachen Gitter abgedeckt. Ich kletterte in den Kellerschacht und stemmte meinen Rücken unter das Gitter. Es ließ sich sofort hoch drücken. Ich kippte es auf den Gehweg.
Mit letzter Kraft kletterte ich aus der Falle. Auf allen vieren kroch ich zwei Yards über den Bürgersteig. Dann richtete ich mich an der Hauswand auf. Ich sah die Welt wie auf einem geschmolzenen Film, auf dem es nur Wellenlinien gibt. Doch der Zustand dauerte nur zwanzig Sekunden, dann hatte ich mich wieder so weit in der Gewalt, dass ich in der Lage war, klar zu denken.
Aber das Heulen der Polizeisirene brachte mich erst richtig wieder zur Besinnung. Von links schoss ein Streifenwagen mit Rotlicht und Sirene heran. Der Wagen stoppte direkt vor meinen Füßen.
Ein Lieutenant sprang heraus und stürzte auf mich zu.
»Sind Sie nicht, Agent Cotton?«, fragte er. Ich nickte vorerst, denn ich war nicht sicher, dass meine Stimme schon wieder funktionierte.
»Mister High hat uns alarmiert und zu Jollies Bar gejagt mit dem Auftrag, Sie sofort zur 69th Street East zurückzubringen.«
»Danke«, sagte ich leise.
Ich informierte den Lieutenant mit wenigen Worten. Dann bewegte ich ihn, mir Gesellschaft zu leisten und sagte: »Ich habe erst noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
Er nickte und marschierte mit mir los. Unser Weg betrug nur fünfzehn Yards. Dann standen wir schon im Eingang von Jollies Bar.
Ich kramte meine Reservepistole aus der Tasche und ging die Treppe hinunter. Hinter der Pendeltür lärmten die Burschen noch genauso laut wie vor einer halben Stunde.
Ich schob mich in die qualmige Bude. Der Lieutenant betrat hinter mir den Raum. Dann folgten noch zwei Cops.
Dieses Aufgebot verschlug den Musikern die Puste. Sie legten ihre Instrumente aus der Hand und starrten uns an.
Auf einem Schlag herrschte lähmende Stille im Raum. Die Paare auf der Tanzfläche standen wie versteinert.
»Hallo, hier ist das FBI. Jeder nimmt sofort seine Hände in die Höhe. Es passiert Ihnen nichts, meine Herrschaften. Wir suchen nur Pete, den Krummfinger, und seine Gang«, sagte ich so laut, dass auch der Barkeeper hinter der Theke jedes Wort verstand.
Die beiden Cops blieben mit entsicherter Pistole an der Tür zurück. Der Lieutenant und ich schoben uns durch die Reihen der Gäste, verließen das Lokal durch die Tür im Hintergrund, überquerten den Flur und standen vor Petes Geheimkabinett.
Ich legte die Hand auf die Klinke. Die Tür war nicht abgeschlossen. Ich riss die Tür auf.
Aber Petes Office war leer. Am Boden lagen nur noch die zerbrochenen Stühle. Die Vögel waren ausgeflogen.
Auf der Falltür unter dem Tisch befand sich
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