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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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ein dickes Paket. Ich riss es auf. Der Inhalt bestand aus schweren Feldsteinen.
    Wir gingen in die Bar zurück. Keiner hatte sich vom Fleck gerührt.
    Ich zwängte mich zur Theke. Der Barkeeper hattfe seine Hand auf dem Telefon liegen. Ich angelte mir einen jungen Mann, der noch einigermaßen nüchtern an der Theke hing.
    »Hat der Keeper gerade telefoniert?«, fragte ich.
    Der Junge nickte.
    Mit einem Satz flankte ich über die Bartheke. Der Barkeeper wich bis an die Glaswand zurück.
    »Mit wem haben Sie gerade telefoniert?«, fragte ich. Er schien unter akutem Gedächtnisschwund zu leiden, denn er wollte sich nicht daran erinnern. Ich bat ihn höflich, mir in Petes Office zu folgen. Der Keeper folgte schweigend. Da sein Boss fort war, lohnte sich für ihn der Widerstand nicht.
    »Ich kann dir leider keinen Sitzplatz anbieten«, sagte ich zur Eröffnung, »deine Gangster haben sämtliche Stühle zerschlagen.«
    Ich trat auf den Burschen zu, fischte einen Browning aus seiner Jackentasche und ein Messer aus dem Hosenbund.
    »Waffenschein?«, fragte ich.
    Der Bursche schwieg. Ich warf dem Lieutenant einen Blick zu.
    Wer das Office verließ, musste durch die Bar, wenn er flüchten wollte. Es gab keinen anderen Ausweg - wenn man dass Kellerfenster außer Acht ließ.
    »Willst du jetzt plaudern, oder sollen wir dir erst noch einen halben Tag Bedenkzeit in der Zelle geben?«, fragte ich schneidend.
    Der Mann sank zu einem Häufchen Elend zusammen. Er schüttelte den Kopf. Ich nahm diese Bewegung für eine positive Antwort und begann mit dem Frage- und Antwortspiel.
    Es war sehr ergiebig. Nach einer Viertelstunde wussten wir eine ganze Menge Neuigkeiten.
    Wegen verbotenen Waffenbesitzes wurde der Barkeeper Edgar Holler festgenommen. Der Lieutenant alarmierte noch einige Beamte, die die Barbesucher durchleuchteten.
    Ich machte mich auf, denn ich hatte einige brandeilige Aufträge.
    ***
    Ich kletterte in meinen Jaguar und schaltete das Funkgerät ein. Unsere Zentrale meldete sich. Über den Wolkenkratzern im Osten stand ein schmutziges Rot am Himmel.
    Nach wenigen Sekunden meldete sich Mister High. Ich bedankte mich für die schnelle Hilfe und gab ihm mein nächstes Reiseziel an.
    »Übernehmen Sie sich auch nicht im Alleingang?«, fragte unser Distriktchef besorgt.
    »No, Sir, diese Sache muss ich allein durchstehen«, erwiderte ich, »ist Phil heil angekommen?«
    Ich hörte Mister High förmlich über den Draht schmunzeln. Dann berichtete er mir von dem Verlauf der Aktion und den Pannen.
    Ich atmete auf, als unser Chef den Bericht beendete und versprach in einer halben Stunde wieder anzurufen.
    Mit meinem Wagen preschte ich ins Village. Die Straßen waren wie ausgestorben. Ich stieg vor dem Haus 105 in der Peny Street auf die Bremse. Mit einem Satz sprang ich aus dem Jaguar und verschwand im Hauseingang. Ich hatte Glück, die Haustür stand offen. Ich fegte die morschen Treppen hinauf und stand vor der Wohnungstür von Henry Salisbury.
    Ich besaß weder einen Hausdurchsuchungsbefehl noch einen Haftbefehl. Aber beide Dokumente brauchte ich für meinen Besuch nicht. Henry würde sich hüten, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Ich presste mein Ohr gegen die Wohnungstür. Dahinter herrschte Totenstille. Ich legte meinen Finger auf den Klingelknopf. Die Schelle gellte durch das Haus. Gleichzeitig schlug ich unmissverständlich mit der Faust gegen das Holz.
    Nach zwei Minuten schlurfte jemand hinter der Wohnungstür heran und schloss auf. Die Tür öffnete sich zwei Zoll breit. Hinter der Sperrkette tauchte die rechte Gesichtshälfte von Henry Salisbury, unserem V-Mann auf. Er hatte mir die neue Adresse von Pete verraten. Mit ihm hatte ich zu sprechen.
    »Hallo, Henry, jetzt habe ich einen unbändigen Durst auf deinen Whisky«, sagte ich. Der Bursche starrte mich regungslos an.
    »Ich denke, es ist besser, wir unterhalten uns in aller Ruhe«, sagte ich laut genug, dass es die halbe Nachbarschaft noch verstand, wenn sie hinter den Türen lauschte.
    Henry Salisbury knurrte irgendetwas, dann nahm er die Sperrkette von der Tür und ließ mich herein.
    Während er mir einen Platz auf dem wackeligen Stuhl anbot, schnürte er um seinen abgetragenen Frotteemantel den Gürtel stramm. Im Zimmer hatte sich nichts verändert.
    »Schöne Grüße von Pete«, sagte ich.
    »Was habe ich damit zu tun, G-man?« Sein Tonfall lag zwischen frech und vorwurfsvoll.
    »Ich denke, eine ganze Menge. Du wirst von Pete beispielsweise auch dafür

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