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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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abgeholt?«
    Salisbury nickte.
    »Well, ich will dir glauben, Henry. Ich gebe dir eine Chance: tu, was ich dir jetzt sage.«
    Der Alte rieb sich die Augen, ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte seine großen Hände auf die Knie.
    Ich erklärte meinen Plan.
    Henry Salisbury nickte drei Mal.
    ***
    Als ich die Wohnung verließ, war ich nicht hundertprozentig überzeugt, dass der Bursche mich nicht ein zweites Mal an Pete verriet. Aber ich musste es riskieren. Es gab keinen anderen Weg.
    Ich wusste wohl, dass Pete mit der Mittagsmaschine nach Chicago fliegen wollte, um von da in den Westen zu verschwinden. Er hatte seinen Leuten Anweisung gegeben, die Vorbereitungen zu treffen und die Flugkarten zu besorgen. Aber ich war nicht sicher, dass er den ganzen Verein mitnahm. Vielleicht waren seine Erklärungen nur Finten, mit denen er seine Gorillas täuschen wollte, weil sie Mitwisser seiner Morde waren.
    In meinem Jaguar war es warm. Ich öffnete die beiden Seitenfenster, startete und fuhr zur 69th Street East. Als ich meinen Wagen auf den Hof der Fahrbereitschaft lenkte, kamen bereits die Kollegen vom Tagesdienst an. Mit letzter Kraft wankte ich die Treppen hoch. Ich hatte jedes Gefühl für Hunger, Durst, auch jeden Zeitbegriff verloren.
    In unserem Office ließ ich mich in den Sessel plumpsen und legte den Kopf auf die Schreibtischplatte.
    Im gleichen Augenblick war ich eingeschlafen.
    ***
    Das Klingeln des Telefons riss mich aus dem tiefen Schlaf. Im ersten Augenblick versuchte ich, aus dem Bett zu springen. Dann stellte ich jedoch fest, dass ich an meinem Schreibtisch saß und das Telefon direkt vor meiner Nase stand. Ich griff mit der rechten Hand nach dem Hörer und führte ihn ans Ohr.
    »Der Teilnehmer will seinen Namen nicht nennen, Jerry«, sagte unsere bildhübsche junge Telefonistin Rosemary, »aber er verlangt unbedingt, Sie zu sprechen.«
    Im ersten Augenblick schoss es mir durch den Kopf: Salisbury.
    »Geben Sie ihn her«, sagte ich. Die Telefonistin stellte durch.
    »Hallo, Cotton«, quakte eine Stimme am anderen Ende.
    »Wer ist denn da?«
    »Das tut nichts zur Sache, G-man. Ich weiß nur, dass Sie Pete auf der Spur sind. Sie liegen ganz richtig. Der Bursche hat die beiden Girls umgebracht.«
    »Da erzählen Sie mir keine Neuigkeiten. Aber Sie haben vergessen, zu erwähnen, dass er auch die Sendung Heroin gestohlen hat, die offenbar an Sie adressiert war.«
    »Sieh an. Das FBI ist doch eine schnelle Truppe. Sie haben den Tipp von Interpol erhalten?«, sagte er mit einem ironischen Unterton.
    Ich stellte mir den Mann hager und lang vor, mit schlaksigen Armen und gelben Fingern, unsauberem Hemd und abgewetzten Jackenärmeln.
    »Das haben schon eine Menge Gangster vor Ihnen erfahren«, konterte ich. »Die Burschen haben alle eingesehen, dass sich Verbrechen nicht lohnen. Hoffentlich zeigen Sie bald dieselbe Einsicht.«
    Ein Grunzen antwortete auf meine Belehrungsversuche.
    »Hör zu, G-man, gib dir keine Mühe, festzustellen, von welchem Anschluss ich spreche. Das wird dir wenig weiterhelfen. Ich will dir einen Vorschlag machen. Besser gesagt, ein Angebot. Du ziehst dich mit deinen Leuten zurück und kommst mir nicht ins Gehege, wenn ich Pete und seine Gang zur Strecke bringe.«
    Der Mann machte eine Atempause. Ich funkte dazwischen: »Unter ›Zur-Strecke-Bringen‹ verstehst du natürlich umbringen?«
    »Erraten, G-man.«
    »Dann muss ich dich leider enttäuschen. Auch wenn Pete ein Gangster ist, wartet auf dich der elektrische Stuhl, wenn du ihn umbringst. Außerdem würde es dir so passen, wenn du das Heroin wieder an Land ziehen könntest. Darf ich dich vielleicht noch darauf aufmerksam machen, das auch der Raub von Leichen bei uns bestraft wird. Was hast du mit Eve Sunward vor?«
    »Ich will ihr ein Staatsbegräbnis verschaffen.«
    »Well, und deshalb hast du auch versucht, Helen Zakir in deine Hände zu bekommen.«
    »Hallo, G-man. Du bist ein ausgezeichneter Denksportler. Und das so früh am Morgen, nachdem ihr, du und dein Freund, euch die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habt.«
    »Daraus ersehe ich, dass du zumindest genauso wenig Schlaf bekommen hast. Im Übrigen bin ich überzeugt, das wir uns noch heute kennenlernen.«
    Ein freches Lachen antwortete mir am anderen Ende. Dieser Bursche war widerlich. Er war ein eiskalter Mörder.
    »Du willst also mein Angebot nicht annehmen, G-man?«
    »Darüber würde ich gern mündlich mit dir verhandeln.«
    »Das könnte dir so passen. Sieh nur zu,

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