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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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kurz vor unserer Pensionierung abschließen«, lästerte Phil.
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen und nicht in eine Falle laufen«, erwiderte ich, »denn die zweite Gang ist Pete ebenfalls auf den Fersen. Unter Umständen hat sie uns gegenüber einen beträchtlichen Vorsprung.«
    Ich hätte nicht von der zweiten Gang sprechen sollen. Kaum hatte ich den Satz beendet, da klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch.
    Ich langte nach dem Hörer und hielt ihn ans Ohr.
    Die Zentrale hatte heute nur anonyme Anrufer für mich.
    Ich ließ ihn trotzdem durchstellen.
    Phil griff hastig nach dem zweiten Hörer und presste ihn ans Ohr.
    »Hallo, Cotton. Ich will dir nur mitteilen, dass wir uns in der nächsten Stunde Pete vorknöpfen werden. Wenn ihr noch irgendetwas aus ihm herausquetschen wollt, dann müsst ihr euch schon beeilen. Denn Leichen sind gewöhnlich stumm wie Fische, erst recht, wenn sie auf dem Meeresgrund liegen«, sagte die eiskalte Stimme;
    »Ich warne dich noch einmal. Auch Mord an einem Mörder wird mit dem elektrischen Stuhl bestraft«, entgegnete ich.
    »Behalt deine Belehrungen für dich, G-man. Ich werde mir das holen, was mir zusteht und wofür ich bezahlt habe. Das ist alles. Ich fürchte, ihr werdet zu spät kommen.«
    »Ich glaube kaum. Vielleicht werden wir in wenigen Stunden Gelegenheit haben uns näher kennenzulemen.«
    Es war reizend von dem Gangster, uns vorher so ausführlich über seine Pläne zu informieren. Er machte es natürlich aus Eitelkeit und hoffte immer noch darauf, dass ich sein Angebot annahm. Er wollte Zeit gewinnen. Aber da ich entschieden dagegen war, legte der Unbekannte ein enormes Tempo vor.
    ***
    Ich sprach mit Mister High. Unser Chef forderte den Hubschrauber der City Police an. Er landete auf unserem Flachdach und brachte uns zum New York International Airport.
    Mit einem Taxi ließen wir uns bis zum Ende der Atlantic Avenue fahren. Phil entlohnte den Fahrer. Ich stieg aus und nahm die umliegenden Häuser unter die Lupe.
    Die Atlantic Avenue endete zwar an der Stelle, wo wir standen, dafür lief ein schmaler, gut befestigter Weg schnurgerade auf die Hewlett Bay zu. Bis zum Strand waren es eine knappe Meile.
    Phil und ich machten uns auf. Wir sahen wie harmlose Spaziergänger aus, die sich noch Appetit für den Lunch holen wollten.
    Je näher wir dem Wasser kamen, umso dichter standen die Häuser. Bei den meisten waren die Läden geschlossen. Die Häuser wurden in der Woche kaum bewohnt. Die Besitzer kamen mit ihren Familien erst am Samstagmorgen. Heute wirkte das Wochenenddorf wie ausgestorben.
    Phil trug einen Spazierstock in der Hand und machte auch sonst den Eindruck eines harmlosen Urlaubers.
    Ich trug eine karierte Jacke, eine Brille auf der Nase und eine Schirmmütze.
    ***
    Wir hatten keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, ob es nicht doch unklug war, ohne Polizeiaufgebot anzurücken. Denn vor uns lag in einem Garten mit einer üppigen Blumeripracht das gelbe Haus mit den blauen Fensterrahmen. Die Blendläden waren nur angelehnt. Das Haus war zehn Schritt lang und fünf tief. Es lag mit der Rückseite zum Meer. Rechts und links neben dem Wochenendhaus nahmen hohe Ziersträucher den Blick auf die Bucht. Auch die Sonnenblumen hatte eine beachtliche Höhe.
    Ich fuhr mit der Hand in den Jackenausschnitt und lockerte die 38er Special.
    Phil legte den Finger auf die Klingel. In meiner Seitentasche steckte der Haftbefehl für Pete den Krummfmger.
    Phil wiederholte sein Klingelzeichen. Aber im Haus blieb alles still. Wir besaßen sogar einen Hausdurchsuchungsbefehl, der es uns gestattete, notfalls auch mit Gewalt einzudringen. Aber davon wollten wir vorerst absehen.
    Mein Freund klingelte ein drittes Mal. Wir standen dicht an der Hauswand. Wenn ein Fensterladen aufflog, würden die Gangster uns nicht einmal sehen.
    Plötzlich wurde in der Bucht hinter dem Haus ein Motor angeworfen.
    Blitzschnell jagte ich um das Wochenendhaus herum und kurvte um einige Büsche. Die Bucht lag hundert Yards vom Haus entfernt.
    Was ich sah, nahm mir den Atem.
    Petes Zwillingsbruder, das Milchgesicht und der Mann mit der Narbe saßen bereits in einem hellblauen Motorboot.
    Zwischen hohen Büschen führte nur ein schmaler Weg zum Wasser. Sechzig Yards vor mir ging Pete der Krummfinger. Und zwar rückwärts. Er hielt das Girl vor sich als Schutzschild. Sein linker Arm umklammerte ihren Hals. In seiner Rechten hielt er eine großkalibrige Pistole. Die Mündung war genau auf mich

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