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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten sie ihn in einem einsamen Tal des schottischen Hochlandes beschworen und ihn gebeten, ihnen Macht und Einfluß zu verleihen.
    Der Schwarze Tod hatte sich einverstanden erklärt. Allerdings nur unter einer Bedingung, daß er, wenn er die vier einmal brauchte, auf sie zurückgreifen konnte.
    Sie waren alle einverstanden!
    Und sie hatten den Blutpakt mit dem Schwarzen Tod geschlossen.
    Von diesem Zeitpunkt an ging es mit jedem von ihnen bergauf. Sie alle machten Karriere.
    Ob es nun Harry Gold war, Lionel Linton oder Jim Ecclow, sie gehörten zur Spitze. Jeder wußte über den anderen Bescheid, denn sie standen immer miteinander in Verbindung.
    Im Anfang dachten sie auch noch an ihr Versprechen. Je mehr Zeit verging, um so größer wurde das Vergessen. Sie hatten dem Dämon zwar einiges versprochen, aber der Mantel der Zeit deckte alles zu. Außerdem war die Karriere wichtiger.
    Die anderen drei heirateten, während Glenn Kelly lieber Junggeselle blieb. Wenn er eine Frau haben wollte, nahm er sie sich. Ansonsten verschwendete er keinerlei Gefühle an das weibliche Geschlecht. Für ihn gab es nur das Geschäft und die Karriere.
    Jetzt saß er auf dem Chefsessel und fühlte sich sauwohl. Die Vergangenheit hatte er vergessen. Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit. Eine sehr lange sogar, da vergaß er sogar wichtige Dinge.
    Die Sprechanlage summte. Da der grüne Knopf aufflammte, wußte er, daß ihn Molly, die Chefsekretärin ersten Ranges, sprechen wollte. Er hatte die beiden Mädchen eingeteilt.
    »Was ist denn, Molly?«
    »Möchten Sie Ihren Kaffee?«
    »Sicher.«
    »Wie immer?«
    »Ja, heute kann er ruhig stark sein. Ich verschwinde sowieso gleich zum Aerobic-Kurs.«
    »Überanstrengen Sie sich nicht.«
    »Keine Sorge, ich schaffe das schon.« Er unterbrach den Kontakt und lehnte sich zurück.
    Molly kam eine Minute später. Auf einem Tablett stand die Tasse.
    Zucker und Milch standen ebenfalls bereit. Molly war knapp über Dreißig. Sie hatte ihr kurzgeschnittenes Haar rötlich färben lassen.
    An diesem Tag trug sie eine hellblaue Thermohose und einen weiten Kittel, der bis zur Hüfte reichte.
    »Sind Sie in Umständen?« fragte Glenn Kelly grinsend.
    »Wüßte nicht, von wem.«
    Kelly lachte. »An Ihnen kann doch keiner vorbeigehen«, erklärte der Manager.
    »Das sagen Sie so.«
    »Vielleicht stoppe ich auch mal.« Er lächelte sein Anmachlächeln, und Molly wurde verlegen.
    Glenn Kelly wußte genau, daß sie auch bei ihm schwach werden würde, aber er hatte da gewisse Prinzipien. Wenn er sich mit einer von ihm abhängigen Person in eine Situation begab, die man als verfänglich bezeichnen konnte, war das leicht von dieser anderen Person auszunutzen. Aus diesem Grunde ließ er solche Eskapaden bleiben.
    »Ich danke Ihnen, Molly.«
    Sie nickte und ging. Wahrscheinlich führte sie dicht an der Tür bewußt diesen Hüftschwung aus, den sie so perfekt beherrschte. Jedenfalls war der Chef sehr angetan.
    Er nahm zwei Stücke Würfelzucker, ein wenig Milch und rührte um. Seine Gedanken beschäftigten sich mit dem Abend. Da wollte er zu seiner Mutter fahren, die am gestrigen Tag 65 geworden war. Er hatte da nicht kommen können, und deshalb wollte er den Geburtstag nachholen.
    Langsam und genußvoll schlürfte er das heiße Getränk. Es tat gut, wenn der Kaffee von seinem Magen aus ein Frischegefühl ausbreitete.
    Bei den amerikanischen Managern hatte er sich die lässige Haltung abgeschaut, als er die Beine auf den Tisch legte. Das war immer am besten. Diese Haltung entspannte, und er stellte die Kaffeetasse nebst Unterteller auf seinen Schoß.
    Urplötzlich traf ihn der Schmerz!
    Ein für ihn nicht sichtbarer Meißel schien sich seinem Kopf genähert und zugeschlagen zu haben. Es war ein Stich, der ihn so hart traf, daß er den Kaffee verschüttete und sich auf dem beigefarbenen Teppichboden ein dunkelbrauner Fleck ausbreitete.
    Glenn Kelly fiel nach vorn. Dabei wollte er sich noch abstützen, doch das Gewicht war zu stark. Mit der Stirn berührte er die Platte des Schreibtisches und räumte mit dem linken Ellbogen das Milchkännchen zur Seite, so daß es umkippte.
    So blieb er sitzen.
    Und er spürte die Gedanken in seinem Kopf. Es waren fremde Gedanken, eingefaßt in eine Stimme.
    Kannte er sie?
    »Erinnere dich, Glenn Kelly. Denke 20 Jahre zurück, was du damals versprochen hast? Weißt du es noch? Ich habe dir die Macht gegeben. Deine Freunde und du, ihr konntet schalten und walten. Ihr habt das bekommen, was ihr

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