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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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langsam. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Harry. Dieser nickte ein paarmal und legte schließlich auf, nachdem er den Anrufer gebeten hatte, hochzukommen.
    »Waren es die beiden?« fragte Kelly.
    »Ja. Lionel rief an. Er bringt Jim Ecclow gleich mit.«
    »Auf die bin ich gespannt«, sagte Kelly grinsend.
    »Wieso?«
    »Ich habe die beiden mindestens zwei Jahre nicht gesehen. Ist der gute Lionel immer noch so dünn?«
    »Ja.«
    Wenig später konnte sich Kelly von dieser Behauptung selbst überzeugen, als Lionel Linton zusammen mit Jim Ecclow das Büro betrat.
    Linton war tatsächlich dürr wie eine Bohnenstange. Sein dünnes Haar war nach hinten gekämmt. In dem schmalen Gesicht fiel die dunkle Hornbrille besonders auf, und die Wangenhaut mit den bläulichen Bartschatten befand sich in ständiger Bewegung, ein Zeichen, wie nervös dieser Mann war. Kaum zu glauben, daß Linton als einer der fähigsten Anwälte Schottlands galt. Auch seine Begrüßung fiel fahrig aus. Der Händedruck war überhaupt keiner, und hinter den Gläsern der Brille zwinkerte er nervös mit den Augen.
    Jim Ecclow konnte man als das glatte Gegenteil bezeichnen. Breit, wuchtig, ein Typ, der alle Blicke auf sich zog und eine Gesellschaft sofort für sich einnahm. Seine Stimme überschallte alles. Er war der geborene Marktschreier. Als Beruf gab er Kaufmann an, doch es gab gewisse Stellen im Geheimdienst, die ihn auch als illegalen Waffenhändler bezeichneten.
    Nur hatte man ihm bisher nichts nachweisen können.
    »Da wären wir mal wieder!« rief er und breitete die Arme aus. Er trug einen braunen Anzug und darüber einen offenstehenden Fellmantel. »Na, wie geht es euch, Freunde?«
    »Der Whisky ist gut«, sagte Kelly. »Dann gib mir auch mal einen Schluck, Harry.«
    Gold deutete auf die Flasche. Er selbst holte noch Gläser.
    Jim Ecclow schenkte sich ein. »Ist ja ein Ding«, kommentierte er, als der Whisky in das Glas gluckerte. »Wir sind in der Tat wieder einmal zusammengekommen. Na, wenn das kein Grund zum Trinken ist, Freunde. Cheerios!« Er hob sein Glas und Glenn Kelly tat es ihm nach.
    »Ich kann dem Ereignis keine Freude abgewinnen«, erwiderte Lionel Linton.
    »Wieso?«
    »Du bist gut«, fuhr der Anwalt seinen Freund an. »Nach 20 Jahren soll da wieder ein Jugendscherz aufgewühlt werden…«
    »Es ist kein Scherz.« Kelly hatte Linton nicht ausreden lassen. Und als er die Blicke der anderen drei auf sich gerichtet sah, meinte er: »Wir müssen uns stellen, Freunde.«
    »Wem?«
    »Jim, ich bitte dich. Dem Schwarzen Tod.«
    Ecclow schüttelte den Kopf. »Ich habe darüber nachgedacht. So schlimm ist das alles nicht.«
    »Da wirst du dich wundern«, sagte Gold. »Sogar sehr wundern. Ich habe ein komisches Gefühl. Wir müssen jetzt für unseren Erfolg zahlen, der uns in den Schoß gefallen ist.«
    Ecclow protestierte. »Mir ist nichts in den Schoß gefallen. Ich habe hart gearbeitet. Wobei ich natürlich nicht weiß, wie es euch ergangen ist, aber ich für meinen Teil…«
    »Stopp!« Kelly hob die Hand. »Denke mal nach, Alter. Hattest du echte Schwierigkeiten?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Ich auch nicht. Und Ihr?« Die anderen beiden Männer waren Kellys Meinung.
    »Da hat schon jemand daran gedreht«, erklärte Glenn Kelly überzeugt. »Das kann ich euch sagen.«
    »Aber was ist jetzt?« fragte Lionel Linton. Seine Stimme klang ängstlich.
    »Werden wir uns das Tal einmal ansehen«, erwiderte Glenn Kelly und stand auf. »Freunde, wir haben keine Zeit mehr. Harry wird uns seinen Bentley zur Verfügung stellen…«
    »Und auch die Flasche«, fiel Ecclow ihm ins Wort.
    »Ja, ja.« Gold winkte ab.
    »Habt ihr denn eure Sachen mitgebracht?« erkundigte sich Glenn Kelly.
    Die Männer schauten sich an. Für einen Moment herrschte zwischen dreien von ihnen Unsicherheit. Bis Jim Ecclow laut loslachte.
    »Meinst du die Schädel und die Kutten?«
    »Klar.«
    »Ich habe meine.«
    »Und ihr?«
    Die anderen beiden nickten.
    »Okay, dann können wir ja abhauen.« Kelly war zufrieden. »Bin gespannt, was der Schwarze Tod nach 20 Jahren von uns will?«
    »Hoffentlich nicht unser Leben«, sagte Lionel Linton leise und senkte den Kopf.
    Nach diesen Worten herrschte ein betretenes Schweigen. Selbst Ecclow sprach nicht mehr. Er schluckte ein paarmal, bevor er die Schulter hob und sich abwandte.
    Die anderen folgten ihm. Harry Gold machte den Schluß. Er schloß noch die Tür ab.
    Wohl war ihm bei der Sache nicht. Und er hatte plötzlich das

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