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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Köpfe zerplatzten. Mein Partner mußte sich eine hervorragende Schußposition ausgesucht haben, denn es kamen keine Fehlschüsse vor.
    Der Schädel des Hexers schrie.
    Es konnte auch die Stimme des alten McLellan sein, so genau wußte ich das nicht. Jedenfalls war er sauer, denn er brüllte sich fast die »Kehle« heiser.
    Auf mich achtete er nicht. Das gab mir Gelegenheit, ziemlich nahe an ihn heranzukommen.
    Längst hatte ich mich ihm auf Schußweite genähert, aber ich wollte ihn nicht so einfach vernichten, er sollte mir die Spur zum Schwarzen Tod zeigen, denn durch ihn hatten wir erst von diesem alten Superdämon erfahren.
    Mit dem Gelände hatte ich Schwierigkeiten. Der Hang war ziemlich steil geworden, zudem mit Schnee bedeckt, so daß ich ab und zu ausrutschte und Mühe hatte, mich zu fangen.
    Die Bergwände sah ich jetzt deutlich.
    Sie erhoben sich doch steiler, als ich angenommen hatte. An einigen Stellen klebte schmutziger Schnee. Ich sah regelrechte Löcher, gewaltige Spalten und vorstehende Kanten.
    Hinter einer fand ich Deckung.
    So nahe wie jetzt war ich dem Schädel des Hexers noch nie. Ich blieb stehen und sorgte erst einmal dafür, daß ich Luft bekam und sich mein Atem normalisierte.
    Suko befand sich unter mir.
    Sehen konnte ich ihn nicht, dafür war es zu dunkel, aber ich entdeckte seinen Standort trotzdem, denn dort, wo er hockte, flammte plötzlich Mündungsfeuer auf.
    Außer dem Schädel des Hexers war noch einer übriggeblieben.
    Und den verfehlte Suko! Als er abdrückte, wischte der Knochenkopf zur Seite.
    Das hatte nicht nur ich gesehen, sondern auch McLellan. Ich hörte, wie der Schädel lachte. Er befand sich ziemlich dicht in meiner Nähe. Vielleicht fünf, sechs Schritte mußte ich laufen, um ihn zu erreichen, keine große Distanz, die ich ohne weiteres schaffen konnte.
    Ich hoffte darauf, daß Suko noch einmal schoß, dann war McLellan abgelenkt, so daß ich ungesehen an ihn herankommen konnte.
    Behutsam drehte ich mich zur Seite und löste mich gleichzeitig von der Felsecke.
    Freie Sicht!
    Noch stand McLellan bewegungslos. Allerdings berührte er nicht den Boden, sondern schwebte darüber und war zwangsläufig größer als ich. Das Innere des Kopfes glühte, strahlte das türkisfarbene Licht ab und erhellte die unmittelbare Umgebung.
    Auf Zehenspitzen bewegte ich mich weiter. Leider konnte ich auf dem Boden nicht lautlos gehen, und es bestand die Gefahr, daß der andere mich hörte.
    Plötzlich wirbelte er herum.
    Er mußte die Gefahr geahnt haben, und da ich mich aus der Deckung gelöst hatte und auf ihn zulief, entdeckte er mich zwangsläufig.
    Eine Reaktion konnte ich in seinem häßlichen Knochengesicht nicht erkennen. Das war mir auch egal, ich wollte ihn und griff an.
    Meinen Körper wuchtete ich vor. Es war ein gewaltiger Satz. Ich hatte die Arme ausgestreckt, gleichzeitig erhoben und bekam McLellan trotz der Höhe zu fassen.
    Als wären meine Hände die Klauen eines Panthers, so hart packte ich zu, und es gelang mir tatsächlich, die Gestalt nach unten zu zerren.
    Plötzlich lag er am Boden.
    Ich war in derselben Sekunde über ihm, bekam meine rechte Hand hoch und hielt ihm das Kreuz dicht vor den Schädel, daß er es genau ansehen mußte.
    McLellan wollte sich aufbäumen, gegen mich angehen, doch das Kreuz hinderte ihn.
    Es hätte ihn vernichtet.
    Und deshalb blieb er ruhig.
    Die erste Runde war an mich gegangen!
    ***
    Wir lagen zwar in einer für mich unbequemen Haltung, trotzdem löste sich allmählich meine Spannung. Ich hatte einen Erfolg errungen, und das gab mir Mut.
    McLellan rührte sich nicht. Es schien so, als hätte er aufgegeben, doch das war eine Täuschung. Ich kannte ihn gut genug. Meist versuchten Dämonen, andere in Sicherheit zu wiegen, um dann um so schneller zuschlagen zu können.
    »Rühr dich nur nicht!« flüsterte ich ihm zu. »Ich werde dich erledigen, und du wirst es kaum mitbekommen. Verstanden?«
    Ein ächzendes Geräusch drang aus dem offenen Maul des Schädels. Ich wertete es als Zustimmung.
    Zum erstenmal bekam ich Gelegenheit, den Schädel aus dieser unmittelbaren Nähe zu sehen. Er bot ein schreckliches Bild. Der beinerne Glanz, die leeren Augenhöhlen, in denen ein türkisfarbenes Licht schimmerte, das auch mein Gesicht streifte.
    Seine eigentlichen Züge sah ich nicht mehr, sie waren von der Maske völlig verdeckt, wobei ich mich fragte, ob es überhaupt noch eine Maske war. Oder waren die beiden Köpfe, der echte und der Totenschädel,

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