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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seltsam erstickt klingende Laute daraus hervordrangen.
    Dann schallte ihm das Lachen seiner Freundin entgegen. »Du wolltest mich doch sehen?« flüsterte sie. »Du wolltest doch unbedingt zu mir. Trotz meiner Warnungen. Jetzt hast du die Bescherung, und du wirst von nun an immer bei mir bleiben. Als mein Opfer!«
    Gigi Gruber begriff nichts. Sogar die Stimme seiner Freundin hatte sich verändert. Sie war tiefer geworden und hörte sich auch schaurig an.
    Er schluckte.
    Sie hatte nichts an.
    Bis auf die Kette, die an ihrem Hals blitzte, aber die konnte man beileibe nicht als Kleidungsstück bezeichnen. Ihre Füße standen in einer Wasserlache, und langsam hob sie das rechte Bein, um aus der Dusche zu steigen.
    Es war eine Täuschung. Gigi Gruber sollte nur abgelenkt werden, denn gleichzeitig schoß die rechte Pranke vor und zielte genau auf seinen Hals.
    Der Friseur konnte es selbst nicht fassen, daß es ihm gelang, diesem Angriff auszuweichen. Es war eine unbewußte Reaktion gewesen, gar nicht mal gedanklich gesteuert, aber er kam weg.
    Hautnah verfehlte ihn die Kralle. Sie hätte ihm seine Kehle aufgerissen.
    Die nackte Barbara stürmte vehement aus der Dusche, konnte sich so schnell nicht fangen und wurde erst von der Wanne aufgehalten, wobei sie ihren Oberkörper nach vorn beugte und halb in die Wanne hineinfiel.
    Gigi Gruber stand bereits an der Tür. Er schalt sich selbst einen Narren, weil er nicht weglief, aber seine Freundin faszinierte ihn.
    Die Verwandlung setzte sich fort!
    Barbara Päuse wuchtete ihren Körper aus der Wanne. Sie stellte sich für einen winzigen Augenblick steif hin, bog den Rücken durch und streckte auch die Arme in die Höhe, bevor sie ein undefinierbares Geräusch ausstieß, das als Echo im Badezimmer widerhallte.
    Dann fuhr sie herum. Für einen Moment schaute sie ihren Freund mit seltsam gelben Augen an, bevor sie, wie vom Blitz getroffen, zusammenbrach und sich auf dem Boden herumwälzte.
    Jetzt begriff Gigi Gruber überhaupt nichts mehr. Er schaute auf die Frau, die immer stärker ihr Menschsein verlor und in eine tierische Phase überging.
    Die Metamorphose setzte bei ihr mit aller Macht ein und verwandelte die Frau in einen reißenden und mordlüsternen Wertiger.
    Vor der Wanne lag sie auf den kleinen Fliesen. Sie hatte den Mund weit aufgerissen. Fauchende Laute drangen über ihre blassen Lippen, während sie gleichzeitig mit den Beinen strampelte und auch mit den Armen um sich schlug.
    Gigi Gruber erlebte einen Horror ohnegleichen. Er stierte auf seine Freundin, die immer mehr ihr Menschsein an das andere abtreten mußte und unter dieser Verwandlung arg litt.
    Gelbliches Fell wuchs plötzlich auf der rechten Gesichtshälfte. Ansätze von weißen Streifen schimmerten darin. Die Ähnlichkeit mit einem Tiger nahm stetig zu.
    Aber nur eine Hälfte des Gesichts verwandelte sich. Die andere, linke, blieb menschlich.
    Das war es, was den Friseur so abstieß. Er konnte es nicht begreifen, und er schaute auch auf die Lippen der Frau, die ebenfalls in zwei Hälften gespalten waren.
    Da der Mund offenstand, konnte der Mann in der rechten Mundhälfte die langen Reißzähne erkennen, während die anderen ihre normale Form behalten hatten.
    Babs Päuse lag auf dem Rücken.
    Die Arme hatte sie dabei angewinkelt, das Körpergewicht auf die beiden Ellenbogen verteilt, und so stützte sie sich auch in die Höhe, wobei die Laute aus ihrem Mund mit dem Fauchen eines Dschungel-Tigers immer mehr Ähnlichkeit bekamen.
    Das kleine Bad war erfüllt von diesen schrecklichen Tönen, und jedesmal, wenn sie mit den Füßen gegen den äußeren Wannenrand trat, gab es ein dröhnendes Geräusch.
    Zudem schlug sie mit den Hacken auf den Boden, wälzte sich und riß dann ihr rechtes Bein hoch wie eine Aerobic-Turnerin. Nur war dieses Bein kein menschliches mehr, sondern mit dichtem gelbweißem Fell bedeckt, so daß es starke Ähnlichkeit mit der Tatze eines Tigers aufwies.
    Gigi Gruber hätte eine Steigerung nicht mehr für möglich gehalten, aber es wurde noch schlimmer. Plötzlich hielt es Barbara nicht mehr auf dem Fleck. Sie rollte sich ein paarmal um ihre eigene Achse, prallte unter dem Waschbecken gegen die Wand und richtete sich dort so auf, daß sie in eine hockende Stellung geriet.
    Jetzt drehte sie ihr Gesicht zu Gigi Gruber hin.
    Halb Mensch — halb Tiger. Ein Auge leuchtete gelb, das andere in seiner normalen Farbe.
    Die rechte Hand hatte sich in eine Pranke verwandelt, die linke zeigte noch das

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