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0259 - Messalinas Höllentrank

0259 - Messalinas Höllentrank

Titel: 0259 - Messalinas Höllentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Rücken zur Mauer und machte eine Räuberleiter, indem er die Hände in Schoßhöhe faltete. Valeria verstand. Sie setzte ihren Fuß hinein und wurde mit Schwung hochgehoben. Ehe sie es sich versah, saß sie oben auf der Mauer.
    »Zieh mich hoch!« schrie Carsten Möbius wild. Die Verfolger kamen immer näher. Ihre Augen glühten in fanatischem Zorn. Gnade war von ihnen nicht zu erwarten.
    Doch im selben Moment verschwand die Gestalt Valerias hinter der Mauer. Carsten Möbius hörte das wildbrüllende Lachen eines Mannes.
    Was immer dort geschehen war -alleine konnte es ihm nie gelingen, die Mauer zu erklimmen.
    Verzweifelt riß er die Defensivwaffe heraus. In der letzten Sekunde, die ihm verblieb, stellte er den Elektroschocker auf stärkste Streuung.
    Dann waren sie heran. Wie ein Ungewitter brach es auf Carsten Möbius herein. Brüllendes Geschrei ging in jämmerliches Quieken über, als die erste Reihe von der Wucht des Elektroschocks getroffen wurde. Doch die zweite Welle drängte nach.
    Wieder zog Carsten Möbius den Stecher der Waffe durch. Mehr als zehn Männer sanken heulend in den Straßendreck und waren für die nächste Zeit kampfunfähig.
    Noch einmal ließ Carsten Möbius die volle Intesität der Waffe die Reihen der Angreifer lichten. Mit angstvollem Kreischen wichen die Angreifer zurück. Vor ihnen lagen bewegungslose Gestalten übereinander, ohne daß der gestellte Junge sich einer in dieser Zeit bekannten Waffe bedient hatte. Niemand sah Blut an den Körpern der Gefallenen. Und doch lagen sie regungslos, als sei ihr Geist bereits auf der Reise in die Unterwelt.
    Carsten Möbius zitterte vor Erregung. Die Rotte ging auf Abstand. Sie hatte Angst vor der unheimlichen Kraft, die ihre Anführer getroffen hatte. Hinter dem wildzusammengewürfelten Haufen sah Möbius die roten Helmbüsche und die Speere der Prätorianergarde.
    Seine Lage glich der eines Dompteurs in einem Tigerkäfig. Er mußte diesen zu Bestien gewordenen Römern zeigen, daß er stärker war. Sonst würden sie sich nach einer Weile alle auf ihn stürzen.
    Das war das Ende.
    Er mußte der Menge seine Überlegenheit drastisch demonstrieren. Für das kleine Wunderwerk aus den Geheimwerkstätten des Möbius-Konzerns gar kein Problem.
    Ein gebündelter Laserstrahl konnte wie ein Blitz wirken. Dann mußte Carsten der Menge nur noch ein Märchen erzählen, daß ihn Jupiter selbst gesendet hätte, um das Mädchen zu befreien.
    Der Millionenerbe hantierte unauffällig an der Arretierung seines Strahlers. Klickend legte sich der Hebel auf die Laser-Schaltung.
    Carsten Möbius hob den Arm und visierte einen der vorspringenden Erker eines mehrstöckigen Hauses an. Wenn er den zerstrahlte, würde ihm die Menge die Jupiter-Geschichte glauben.
    Entschlossen riß Möbius den Stecher durch. Und dann öffnete sich sein Mund zu einem stummen Schrei.
    Es geschah - nichts!
    Die Batterie der Waffe war aufgebraucht. Die Solarzellen benötigten zwei Stunden, um die Waffe wieder aktionsfähig zu machen. Und wenn der Laser nicht ansprach, besaß auch der Elektroschock keine Energiereserven mehr.
    Die Männer in den ersten Reihen merkten seine Unsicherheit. Langsam drangen sie vor. Carsten Möbius sah sein letztes Stündlein gekommen. »Flucht!« hämmerte es in seinem Hirn. »Du mußt durchbrechen!«
    Doch das war uñmöglich. Hinter ihm die Mauer aus kaltem Stein, zu hoch, um sie zu übersteigen - vor ihm die lebendige Mauer aus schwitzenden, stinkenden Menschenkörpern aus den elenden Vorstädten von Rom, die hofften, durch seine Ergreifung einige Sesterzen Handgeld zu erhalten.
    Geld! - Das war es, was ihn retten konnte. Der tollkühne Plan, der wie eine Fackel sich in Carstens Fantasie entzündete, wurde sofort in die Tat umgesetzt.
    Mochte der Kuckuck den Mammon holen, den er mit sich herumschleppte. Hier galt es, das nackte Leben zu bewahren.
    Während die Meute langsam näher schlich, ließ Carsten Möbius diskret den Strahlschocker in ein verborgenes Lederhalfter unter seiner Tunika gleiten. Dann nestelte er den mit Sesterzen prall gefüllten Beutel von seinem Gürtel los.
    Die Gesichter der Angreifer in den ersten Reihen verzogen sich hämisch, als sie das Klirren der Münzen hörten. Das alles gehörte ihnen, wenn sie den Jungen ergriffen. Bevor sie ihn an die Prätorianer auslieferten, war er die Münzen los.
    Möbius nahm allen Mut zusammen, als er die Männer fast im Zeitlupentempo näher kommen sah. Seine scharfen Augen erspähten, daß es innerhalb

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