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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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kalten Schweiß von der Stirn. Phil versuchte, seine Gedanken zu konzentrieren. Er zog Mrs. Dolan in den Salon.
    »Hat Wardman Ihnen davon erzählt, daß er James umbringen wollte?« fragte Phil.
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen. Haben Sie nicht gehört, daß Fred sich nach ihm erkundigt hat?« zischte sie feindselig.
    »Well, natürlich hat er das. Aber Sie haben selbst gehört, daß er ein gerissener Gauner und Mörder ist. Er hat meinen Freund Jerry Cotton umgebracht, der ihm im Wege stand.«
    »Vielleicht hat Fred in Notwehr gehandelt«, murmelte die Frau.
    »So, das nennen Sie Notwehr, wenn ein Gangster einen G-man ermordet, der ihn verhaften will?«
    »Was werden Sie tun, Mr' Decker?« zischte die Frau und starrte Phil mit irrem Blick an.
    »Ihren Freund festnehmen, Mrs. Dolan. Der Elektrische Stuhl ist ihm sicher, wenn Wardman einen Polizeibeamten ermordet hat.«
    »Das werden Sie nicht tun!« schrie die Frau und stürzte sich auf Phil.
    ***
    Ich sauste in die Tiefe. Mein Körper schleifte einige Yard an der rauhen Außenw'and entlang. Meine Arme ruderten durch die Luft. Ich suchte mit den Händen nach einem Halt.
    Plötzlich schnitten tausend Messer in mein Fleisch. Der Fall wurde ruckartig gebremst.
    Ich baumelte in einem Nylonnetz, das waagerecht an der Außenwand gespannt war, um herabfallende Steine aufzufangen.
    Das Netz war dafür gewebt, Lasten zu stoppen. Meine Beine hatten sich bereits durch eine Netzmasche gebohrt. Dabei war das Netz beschädigt worden und riß weiter, wie eine Laufmasche am Strumpf.
    ich befand mich zwischen dem fünften und vierten Stockwerk. Unter mir gähnte der Abgrund. Die Höhe reichte immer noch aus, um sich beim Sturz sämtliche Knochen zu brechen.
    Der Schreck gab mir die volle Reaktionsfähigkeit zurück. Das Netz hing an fingerdicken Eisenstangen, die im Abstand von eineinhalb Yard in die Mauer eingelassen waren. Ich war genau in einen Zwischenraum gefallen und befand mich zwei Yard unterhalb dieser Stangen. Meine Finger krallten sich in das Netz. Ich versuchte mich hochzuziehen. Aber die Fäden rissen. Meine Füße zappelten bereits vollständig frei in der Luft.
    Ein Geräusch ließ mich zusammenfahren.
    Wardman!
    Der Gangster ließ die Leiter vom vierten Stock rutschen.
    Ich verhielt mich still. Wenn der Bursche mich in dieser Situation erwischte, mußte Mr. High garantiert mit zu meiner Beerdigung gehen.
    Vorsichtig hangelte ich mich höher. Aber immer wieder rissen die Nylonfäden. Blitzschnell mußte ich zugreifen, um nicht in die Tiefe zu stürzen.
    Endlich! Wardman hatte mein Stockwerk passiert. Und immer noch war nicht das Heulen der Polizeisirenen zu hören. Ich knirschte mit den Zähnen. Der Gangster entkam, wenn nicht in den nächsten Sekunden die Cops aufkreuzten.
    Plötzlich hing ich nur noch mit ausgestrecktem rechten Arm an den Nylonfaden. Meine Linke griff ins Leere. Noch trennte mich ein Yard von der fingerdicken Eisenstange.
    Da entschloß ich mich zu einem tollkühnen Versuch, der meine Rettung, aber auch mein Absturz sein konnte. Ich ktallte beide Hände wieder gleichzeitig ins Netz und riskierte einen Beinaufschwung. Ich schaffte es. Mit den Füßen hatte ich die Eisenstange erreicht und baumelte nun im Firsthang mit dem Kopf nach unten. Ich schaukelte noch hin und her und konnte so mit den Händen die Stange erreichen.
    Ich schwang mich auf die Eisenstange, die über einen Yard aus der Mauer herausragte.
    Das nächste Fenster war auf gleicher Höhe. Ich erreichte es und ließ mich auf den Boden gleiten.
    Erleichtert atmete ich auf. Meine Hände zitterten. Aber ich gönnte mir keine Atempause, fischte Wardmans Schlüsseletui aus meiner Tasche und wetzte zur Eisentür, die den Neubau vom Kaufhaus trennte.
    Von den drei Passepartout-Schlüsseln, die am Ring baumelten, fand ich auf Anhieb gleich den richtigen heraus.
    Mit einem Knarren öffnete sich die Tür. Ich ging hindurch und schloß sie von innen wieder ab. Meine Knie zitterten noch.
    Meine Augen gewöhnten sich rasch an das Dunkel. Ich fand mich schnell zurecht, erwischte die Treppe und stieg hinab.
    Als ich die linke Kaufhaustür aufschloß, ertönte das Geheul der Polizeisirenen. Die Fahrzeuge jagten die Straße herauf.
    Aber ich wartete nicht auf die Polizei, sondern spurtete um den Häuserblock herum zur Parallelstraße. Als ich um die Ecke bog, stand der Buick noch auf seinem alten Platz. Deutlich hoben sich die Umrisse eines Mannes hinter dem Steuer ab.
    Ich setzte zum Endspurt an und

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