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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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ihre Handtasche, die noch am Boden lag, und griff danach. Der Internist protestierte, machte dann aber große Augen, als Clay ein Bündel Banknoten hinein schob.
    Clay blickte dem Sanitätswagen nach.
    „Dreihundert Dollar“, murmelte er bitter. „Was ist das schon im Austausch für ein Bein?“
    Er war bereits ein ganz schönes Stück gegangen, als er sich Gedanken machte, was Evanston sagen würde, wenn er seinen Krankenhausaufenthalt doch nicht bezahlen konnte. Er bereute seine Handlung jedoch nicht, sondern überlegte nur, wie es weitergehen sollte. Aber irgendwie würde sich auch dieses Problem lösen, das bezweifelte er gar nicht. War er nicht Herr seines Geschicks?
    An einer Straßenecke hielt er eine kurze Verschnaufpause und stützte sich mit der Hand auf eine Mülltonne. Er war so mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er zuerst gar nicht sah, was offen vor seinen Augen auf den alten Zeitungen lag.
    Erst nach einem Augenblick begriff er, und er sah sich verwundert und suchend nach dem Besitzer um. Aber es war niemand in der Nähe, der sich für die Tonne interessierte.
    Neugierig griff er nach den losen Scheinen. Es waren Zehner und Zwanziger, keiner davon neu. sondern eben ganz normale, abgegriffene Dollarnoten.
    Er begann sie zu zählen und erwartete jeden Moment, dass ihr Eigentümer käme und sie sich holte. Aber niemand kümmerte sich um ihn oder das Geld.
    Achthundertfünfzig Dollar zahlte er, und einfach in die Abfalltonne geworfen.
    Vielleicht kam von der Bank im nächsten Haus die Antwort? Ohne überhaupt auf die Idee zu kommen, es zu behalten, schritt Clay mit dem Bündel in der Hand durch das Portal. Er trat an den nächsten Schalter.
    „Diese Scheine“, sagte Clay. „Ich möchte mich nur erkundigen, ob der Bank vielleicht eine solche Summe fehlt?“
    Der junge Mann hinter dem Schalter starrte ihn misstrauisch an. und Clay verdankte es nur seiner Uniform, dass er einigermaßen höflich gebeten wurde, einen Moment zu warten.
    Nach wenigen Minuten kam der junge Mann zurückgeeilt.
    „Nein, der Bank geht kein Geld ab.“
    Clay schob ein paar der Scheine über den Schalter. „Dann sind sie vielleicht gefälscht?“
    Der Bankbeamte prüfte sie sorgfältig und schüttelte den Kopf. „Nein, sie sind echt.“ Er sah Clay noch misstrauischer an. „Ich weiß nicht, was Sie bezwecken, aber es ist wohl besser. wenn Sie jetzt gehen.“
    Verwirrt blickte Clay auf, als der uniformierte Portier ihn höflich aber bestimmt zur Tür geleitete.
    Clay steckte das Bündel ein und blieb bei der Abfalltonne stehen. Vielleicht meldete sich der Besitzer doch noch?
    Der Wagen der städtischen Müllabfuhr hielt an der Ecke. Clay sprach die Tonnenmänner an. „Entschuldigen Sie“, begann er. „Falls Geld in dieser Tonne …“
    „Geld in der Tonne. Ha ha!“ meinte der eine der beiden lachend. „Der beste Witz des Tages!“ Gleichmütig leerte er die Mülltonne. „Okay, John, fertig.“
    Der Wagen fuhr weiter, und immer noch konnte Clay sich nicht entschließen wegzugehen.
    Eine in Lumpen gehüllte alte Frau näherte sich der Tonne und schaute hinein. Ein Seufzer der Enttäuschung kam über ihre Lippen.
    „Verzeihung“, sagte Clay. „Haben Sie vielleicht Geld in dieser Tonne verloren?“
    Ihre blutunterlaufenen Augen schienen ihn zu durchbohren. „Kann eine alte Frau denn nicht einmal nach der heutigen Zeitung schauen ohne dass sie dumm angeredet wird?“ keifte sie erbost. Indigniert watschelte sie davon.
    Nach ein paar Minuten stoppte ein Wagen am Bordstein. Ein elegant gekleideter Mann mit Schnurrbart sprang heraus und warf ebenfalls einen Blick in die Tonne. Er wandte sich an seinen Begleiter im Auto. „Es ist weg.“
    Clay hielt ihn an. „Entschuldigen Sie, aber falls Sie Geld suchen …“
    Der Mann starrte ihn verblüfft an. „Das also macht der Krieg aus ihnen!“ murmelte er. Kopfschüttelnd stieg er wieder in den Wagen.
    Ein Finger tippte Clay auf die Schulter. „Es ist ja nun wirklich nicht meine Aufgabe“, brummte der Wachmann, „aber die Bank hat mich herübergeschickt, um Ihnen zu sagen, dass Sie von hier verschwinden sollen Und zwar möglichst sofort. Was ist eigentlich los?“
    „Ich habe Geld in der Abfalltonne gefunden“, erklärte Clay.
    „Was wollen Sie mehr? Behalten Sie es doch, aber zittern Sie endlich ab, bevor die Bankbosse noch nervöser werden.“
     

     

Die Ereignisse dieses Tages, der noch nicht einmal halb zu Ende war. hatten Clays Nerven bereits so mitgenommen,

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