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026 - Das Mordpendel

026 - Das Mordpendel

Titel: 026 - Das Mordpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nochmals an Coco, nicht auf das Stimmengewirr um ihn herum achtend.
    Trevor Sullivan, der O. I. blieb vor dem Zimmer stehen. Neben ihm stand Dr. Watson, der die Untersuchungen leitete. Dr. Watson war ein unscheinbares kahlköpfiges Männchen. Er trug einen weißen, viel zu weiten Arbeitsmantel.
    »Irgendwelche Ergebnisse, Watson?« fragte der O. I.
    »Einiges«, sagte Watson zufrieden. »Setzen wir uns, bevor wir zu ihm hineingehen.«
    Watson deutete auf einen kleinen Tisch, vor dem zwei Stühle standen. Er wartete, bis der O. I. Platz genommen hatte, dann setzte er sich auch. »Kaffee?«
    »Nein, danke«, sagte Sullivan ungeduldig. »Ich möchte endlich wissen, was Sie herausbekommen haben.«
    Watson zog eine dünne Zigarre hervor und zündete sie sich an. Entsetzlicher Gestank breitete sich im Vorraum aus. Sullivan rümpfte die Nase.
    »Erstaunlich, dieser Junge«, sagte Watson. »Wir haben ihn untersucht und dabei allen möglichen Tests unterzogen. Die Ergebnisse sind einfach famos.«
    »Reden Sie nicht um den heißen Brei herum!« schnauzte ihn Sullivan an. »Was ist so erstaunlich an ihm?«
    Watson machte ein beleidigtes Gesicht. »Um es ganz offen zu sagen, wir haben kaum etwas herausbekommen.«
    »Und da behaupten Sie, daß die Ergebnisse erstaunlich sind?«
    »Das ist es ja«, sagte Watson aufgeregt. »Zum Beispiel konnten wir seine Blutgruppe nicht bestimmen.«
    »Das ist doch nicht möglich!« rief der O. I.
    Watson nickte. »Es ist aber so. Phillips Blut verändert sich innerhalb von wenigen Sekunden. Ich habe die Probe ins Labor geschickt, doch auch die haben nichts herausbekommen. Dabei ist eine Blutgruppenbestimmung eine ganz simple Angelegenheit. Dann haben wir ihn geröntgt. Das Ergebnis war wieder gleich Null. Die Aufnahmen zeigten nur die Umrisse des Körpers.«
    »Sie wollen damit sagen, daß die gesamte Untersuchung umsonst war?«
    »So weit würde ich nicht gehen«, sagte Watson. »Sehen Sie selbst!« Er zog aus seiner Tasche einen dünnen Papierstreifen, den er dem O. I. reichte.
    Sullivan ließ den Streifen durch seine Finger gleiten. Anfangs war der Streifen leer, dann waren schwache Linien zu sehen, die immer kräftiger wurden; Wellenlinien, die später in Zacken übergingen, die die ganze Breite des Streifens einnahmen.
    »Wir haben ihn an den Enzephalographen angeschlossen. Noch nie zuvor habe ich so seltsame, stark ausgeprägte Hirnströmungen gesehen. Der Junge ist ein Rätsel.«
    Der O. I. legte der Streifen zur Seite. »Da sagen Sie mir nichts Neues, Watson. Ich weiß, daß Phillip ein ungewöhnlicher Mensch ist – wenn man ihn überhaupt als Menschen bezeichnen kann.«
    »Wir haben auch seine Reaktionen getestet und sind zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Teilweise sind seine Reflexe so schwach ausgeprägt, daß er eigentlich nicht lebensfähig sein könnte. Als Phillip bei uns eingeliefert wurde, war er bewußtlos. Wir haben gewartet, bis er erwacht ist, und ihm den Drudenfuß gegeben, den wir vorher eingehend untersucht hatten. Es war uns nicht gelungen, eines der Symbole zu bewegen. Doch Phillip hatte damit keine Mühe. In seinen Händen wechselte der Drudenfuß die Farbe und wurde größer. Der Junge hat dabei kein Wort gesprochen. Wir haben ihm den Drudenfuß wieder weggenommen und ihm eine Betäubungsspritze gegeben. Er ist sofort eingeschlafen – und die Einstichstelle hat sich augenblicklich geschlossen.«
    »Hat wenigstens die Untersuchung des Drudenfußes etwas ergeben?«
    »Wenig. Er ändert ständig das Gewicht und ist auch sonst beträchtlichen Veränderungen unterworfen. Die Gewichtsdifferenz betrug bis zu einem halben Kilogramm. Er reagiert auf keine Säure. Unter dem Mikroskop ist nichts zu erkennen. Teilweise sind uns die Linsen zerbrochen, wie von Geisterhand. Wir haben die besten Bohrer angesetzt, doch sie zersplitterten. Die Symbole lassen sich nicht bewegen. Wir stehen vor einem Rätsel.«
    »Sie stehen vor einem Rätsel«, sagte der O. I. ätzend. »Sie haben ein Labor, das mit den teuersten Instrumenten ausgerüstet ist, und so eine einfache Untersuchung gelingt Ihnen nicht. Das ist doch lächerlich!«
    Watson lächelte schwach. »Ich wiederhole es nochmals, auch auf die Gefahr hin, daß ich Sie langweile: Nie zuvor hatten wir so einen seltsamen Gegenstand wie den Drudenfuß zur Untersuchung. Vor wenigen Minuten ist Phillip erwacht. Wir hatten den Drudenfuß auf einen Tisch gestellt. Er griff sofort nach ihm, und es gelang ihm mühelos, wozu wir nicht in

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