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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Pfarrer und ein
Totengräber die Hauptrolle gespielt hatten.
     
    ●
     
    Larry Brent befand sich wieder im Hotel.
    Seit seinem Weggehen von Bürgermeister Galdwin wusste er, dass er
beschattet wurde.
    So, als wäre nichts, hatte er sein Hotel aufgesucht.
    Absichtlich hatte er die große Deckenleuchte angeschaltet, damit seine
Silhouette von draußen zu sehen war. Er rechnete nicht mit einem Mordanschlag
auf sich. Er war viel mehr davon überzeugt, dass man jeden seiner Schritte
genauestens kontrollierte. Man wollte wissen, was er unternahm und wohin er
sich wandte.
    Eingehend studierte er die letzte Ausgabe der Financial Times .
    Da schlug das Telefon an. Aus Plymouth meldete sich Iwan Kunaritschew und
erstattete Bericht.
    Dort hatte sich einiges getan. Aber das half ihnen keinen Schritt weiter.
    X-RAY-7 teilte seinem amerikanischen Freund mit, dass er sich die Nacht in
Plymouth ausruhen und morgen früh dann seine weiteren Nachforschungen aufnehmen
werde. Es sähe ganz so aus, als müsse er, Kunaritschew, noch einmal ganz von
vorn beginnen.
    Die beiden Freunde sprachen sich ab.
    Larry ließ nach dem Telefongespräch seinen unbekannten Beschatter, der sich
in der Nähe des Hotels herumtrieb, noch ein bisschen zappeln.
    Dann entschloss er sich, dem Unbekannten eine Falle zu stellen.
    Offenbar gab es einige Personen, die etwas mehr über den Fall Winston
Yorkshere wussten als er und Iwan. Das hatte schon der Besuch heute Morgen bei
Mady ergeben.
    Gab es Zusammenhänge? Steckten dieselben Leute dahinter? Eventuell auch
hinter dem, was Iwan Kunaritschew jetzt in Plymouth erlebt hatte?
    Gab es einen fremden Geheimdienst, der sich für die Arbeit des toten
Forschers interessierte?
    Demnach musste Winston Yorkshere in der Tat etwas Wichtiges hinterlassen
haben.
    Gedankenversunken verließ Larry Brent das Hotel. Er fuhr quer durch
Bideford und bog dann von einer dunklen Seitenstraße her in einen Querweg ein,
der auf das freie Land hinausführte. Von dort aus näherte er sich dem großen
Waldgebiet, das die sumpfige Ebene nach Bideford bedeckte. Es gab nur eine
einzige gesicherte und befestigte Straße, die direkt auf den Wald zuführte.
Dann schienen die Stadtväter von Bideford nicht mehr genügend Geldmittel zur
Verfügung gehabt zu haben, um für den Asphaltbelag sorgen zu können, der für
den nachfolgenden Weg notwendig gewesen wäre. Doch offensichtlich handelte es
sich hier um keine wichtige Straße. Es war ein abgelegener Pfad, der gerade so
breit war, dass man ein Auto darauf steuern konnte. Es gab eine Unzahl
Schlaglöcher, und Larry hüpfte auf dem Polstersitz auf und ab.
    Er fuhr sehr langsam – als erwartete etwas ganz Bestimmtes.
    Der Nebel war so dicht, dass man keine drei Meter weit sehen konnte.
    Einmal stellte Larry den Motor ab, kurbelte das Fenster herunter und
lauschte in die düstere Nacht. Er hörte das ferne Motorengeräusch, das sich für
die Sichtverhältnisse zu rasch näherte. Der PSA-Agent grinste vor sich hin. Er
war also hinter ihm her.
    Larry Brent war ein Mann schneller Entschlüsse. Er verließ den Wagen,
nachdem er den Motor wieder angestellt hatte, und huschte über den feuchten
Boden auf einen am Weg stehenden Baumstamm zu. Finsternis und Nebel nahmen ihn
auf. Er ging so weit vom Auto weg, bis er die Umrisse nicht mehr wahrnehmen
konnte. Die roten Rücklichter und die Scheinwerfer des Autos bildeten schwache,
doch noch wahrnehmbare Lichthöfe.
    Larry wartete. Der andere Wagen kam näher. Noch sah er nichts. Minuten
verstrichen. Dann bahnten sich zwei geisterhafte Lichtfinger einen Weg durch die
Nebellandschaft.
    Larry sah nur das Licht, von dem Wagen nahmen seine Augen nicht die Spur
wahr.
    Er hielt den Atem an, lauschte und wartete ab, wie der andere reagieren
würde.
    Jetzt musste er den parkenden Austin mit dem laufenden Motor wahrnehmen.
Der andere stoppte seinen Wagen, sofort verloschen die Lichter.
    Larry löste sich aus seinem Versteck. Er brauchte nichts zu befürchten. Die
Dunkelheit und der dichte Nebel waren seine besten Verbündeten. Wenn er es
geschickt anfing, dann konnte er zwei Schritte von seinem geheimnisvollen
Verfolger entfernt stehen, ohne dass der andere ihn wahrnahm.
    Nur vor einem musste er sich in Acht nehmen: vor der Landschaft. Wenn er
vom Weg abkam, dann war er verloren. Es gab hier zahlreiche sumpfige Flächen.
Wenn er einen Fuß ein paar Zentimeter zu weit nach rechts oder nach links
setzte, dann konnte das schon zu viel sein. Allein konnte er sich

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