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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unmöglich
befreien, wenn er auf sumpfigen Untergrund geraten sollte.
    Larry achtete auf jeden Schritt und prüfte vorsorglich den Boden, bevor er
sein ganzes Körpergewicht darauf verlagerte. Er hörte ein Geräusch. Eine Tür
wurde geöffnet. Schritte auf dem Boden, dann wieder Stille. Geduckt, obwohl
dies bei den herrschenden Sichtverhältnissen überhaupt nicht nötig gewesen
wäre, huschte Larry Brent auf den nächsten Baum zu und kam wieder an den
Straßenrand. Kaum wahrnehmbar zeichneten sich die Umrisse einer menschlichen
Gestalt neben dem Kofferraum seines Austins ab. Der Fremde blickte in den Wagen
und ging um das Auto herum. Ratlos starrte er in die dichte Nebellandschaft vor
sich und versuchte, zwischen den kahlen Ästen der Büsche und Bäume eine
Bewegung zu erkennen.
    Was Larry beabsichtigt hatte, war eingetreten. Sein Verfolger war ratlos
und wusste mit der Situation nichts anzufangen. Nach kurzer Zeit fing er sich
jedoch und begann die nähere Umgebung des Wagens abzusuchen. Larry war wie ein
Schatten neben ihm und schlug rasch zu. Der andere war so überrascht, dass er
zu keiner Gegenreaktion mehr kam.
    Larry Brent drückte ihm den Lauf der Smith & Wesson Laserwaffe zwischen
die Rippen und sagte: »Ich habe auf Sie gewartet, mein Freund. Wir kennen uns
zwar noch nicht, aber das werden wir jetzt nachholen. Das Moor ist für eine
Aussprache nicht gemütlich, aber vielleicht löst gerade diese Tatsache ein
wenig Ihre Zunge!«
    Mit ein paar Worten hatte X-RAY-3 die Situation in der Hand. Auf den ersten
Blick wusste er, wie er seinen Gegner einzuschätzen hatte. Dieser Mann war
harmlos! Es war ein junger Bursche von etwa dreiundzwanzig Jahren. Er fragte sich,
wie dieser Mann auf seine Fährte kam.
    »Wer sind Sie?« begann Larry hart.
    »Ich heiße Roy Carter.«
    »Was wollen Sie von mir? Warum beobachten Sie mich schon den ganzen Abend?«
    »Ich habe den Auftrag dazu, Mister Brent.«
    Larry spitzte die Lippen. Das war interessant. Seinen Namen kannte man also
auch schon. »Auftrag? Von wem?«
    Der andere antwortete nicht.
    Zum Nachdruck seiner Worte setzte Larry den Lauf der Laserwaffe ein
bisschen fester in die Rippen des jungen Mannes. »Wieso überhaupt Auftrag,
Carter? Sind Sie Detektiv?« Ein schwaches Nicken war die einzige Antwort.
    »Was erwartet man von Ihnen?«
    Roy Carter schluckte. Sein bleiches Gesicht schien nur aus Angst zu
bestehen, und doch war da noch etwas anderes, was noch stärker war als die
Angst vor Larry Brent.
    »Raus mit der Sprache, Carter! Ich habe nicht viel Zeit zu verlieren. Wenn
Sie nicht reden wollen – Sie wissen ja – ein paar Schritte weiter, und ich
sorge dafür, dass Sie erst einmal ein Moorbad nehmen. Das stärkt die Nerven.«
    »Ich sollte Sie beobachten, das ist alles«, stieß Roy Carter hervor. Unter
dem Bann von Larrys Blicken sprach er weiter. »Seit Ihrer Ankunft in Bideford
gibt es jemanden, der sich für jeden Schritt, den Sie tun, interessiert.«
    »Wer ist dieser jemand?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Carter!« Larrys Stimme war eine einzige Drohung.
    »Ich weiß es wirklich nicht!«
    »Wie sieht Ihr Auftraggeber aus?«
    Nach einigen Sekunden Pause entschloss sich Roy Carter schweren Herzens
dazu, eine Beschreibung des Mannes zu geben, in dessen Auftrag er Larry Brent
beobachtete. Der Amerikaner glaubte den Burschen wiederzuerkennen, der ihnen im
Haus von Mady Stilon entwischt war.
    »Ich will noch mehr wissen, Carter!«
    »Ich weiß nicht mehr, Mister Brent!«
    »Was wissen Sie von Winston Yorkshere, Carter? Was von seinen Forschungen?
Ist Ihnen bekannt, dass er gelegentlich hier in der Nähe von Bideford war, um
sich mit einem Forscherkollegen zu treffen?«
    Larry beobachtete den Privatdetektiv sehr genau. Dessen Miene regte sich
nicht. Obwohl er sehr wenig zu sagen gewusst hatte, konnte sich Larry ein
einigermaßen klares Bild von den Dingen machen. Sein Gegner hatte in Mady
Stilons Wohnung die Namen der beiden Orte gehört, an denen sich Winston
Yorkshere des Öfteren aufgehalten hatte. Man schien auf der anderen Seite zu
wissen, dass er nach Zusammenhängen suchte. Und die anderen wollten im
geeigneten Augenblick mit von der Partie sein, wenn ihm ein Wurf gelang. So sah
er die Dinge. Eine bestimmte Frage lag ihm auf der Zunge, doch er kam nicht
mehr dazu, sie auszusprechen.
    Plötzlich war der Schatten neben ihm. Larry Brent glaubte sofort, den Mann
in der dunkelgrünen Jacke wiederzuerkennen, dem er durch das Treppenhaus
gefolgt war. X-RAY-3

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