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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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labyrinthähnlichen
Gänge und Kellerräume.
    Beatrice ging weiter nach unten und blickte sich nach allen Seiten um.
Schritte schräg vor ihr! Sie warf den Kopf herum. Und dann ging alles
blitzschnell.
    Eine große, behaarte Hand legte sich auf ihren Mund und erstickte ihren
entsetzten Aufschrei. Sie wurde in den angrenzenden Kellerraum gezerrt. Ihre
schwachen Kräfte reichten nicht aus, um sich gegen ihren Bezwinger zu wehren.
Sie wurde zu Boden gerissen. Brutal zog ihr Gegner ihre Hände auf den Rücken.
Sie fühlte das scharfe Seil, das in ihre Armgelenke schnitt, schrie auf und
versuchte, sich herumzuwerfen. Angst und Entsetzen rasten durch ihren Körper.
    Sie sah die zusammengekauerte Gestalt in der dämmrigen Ecke vor sich und
erkannte ihren hilflosen Vater, der mit aufgerissenen Augen Zeuge der Szene
wurde, ohne eingreifen zu können. Auch er war ein Opfer des Mannes, der sie
hierhergeschafft hatte.
    »Vater!« Sie schrie, dass es schaurig widerhallte.
    »Maul halten«, fuhr Salking sie an. Seine Rechte klatschte in ihr Gesicht,
dass alle fünf Finger zu sehen waren. Im Nu war Beatrice Burling gefesselt und
geknebelt, unfähig, auch nur ein Glied zu rühren.
    Salking schleifte sie brutal über den Boden in die Ecke – genau ihrem Vater
gegenüber. In dem Moment, als er sie losließ, geschah etwas, was niemand mehr
von ihnen vergessen sollte.
     
    ●
     
    Richard Burling sah es zuerst.
    Es war keine drei Meter von ihm entfernt. Der Boden vor ihn bewegte sich
plötzlich. Die graue Fläche spaltete sich, eine quadratische Öffnung bildete
sich und legte einen geheimen Eingang frei – lautlos und rätselhaft. Er hatte
diese Geheimtür zuvor nicht wahrnehmen können, so gut war sie getarnt, so genau
deckte sie sich mit der kahlen, rauen Fläche des Untergrunds. Und aus der Tiefe
der Finsternis kam etwas empor. Er fühlte es, aber er sah nichts, so sehr er
seine Augen auch anstrengte.
    Salking riss das Messer aus seinem Gürtel. Es war ein Tranchiermesser der
gleichen Sorte, mit dem er Gene Raunsley umgebracht hatte.
    Er sah die dunkle Öffnung vor sich, spürte das Fremde, das Unfassbare in
seiner Nähe, und erkannte doch seinen Gegner nicht. Wie von Sinnen schrie er
plötzlich auf. Richard und Beatrice Burling sahen, wie Salkings Arm in die Höhe
flog, als würde ihn ein unsichtbarer Faden emporziehen. Das Messer segelte
durch die Luft und kam klirrend auf den Boden zurück, dass die Funken auf dem
rohen Gestein tanzten.
    Salking drehte sich um seine Achse. Sein Schrei hallte durch den Keller,
laut und hilflos.
    Er machte eine Abwehrbewegung, als griffe etwas nach ihm, das er
zurückschleudern wollte. Da stand er, hochaufgerichtet, den Mund abermals zum
Schrei geöffnet, die Augen weit aufgerissen.
    Seine großen Hände, die Menschen gemordet hatten, zuckten und legten sich
verkrampft auf die Höhe seines Herzens. Dann stürzte er tot zu Boden.
    Beatrice wimmerte und zerrte verzweifelt an ihren Fesseln. Sie glaubte, ihr
Verstand müsse aussetzen. Und dann sah sie, wie Miriam Brent am Kellereingang
auftauchte und ungläubig auf das blickte, was sich ihren Augen bot.
    Sie war von der Terrasse zurückgekommen, hatte Geräusche im Keller gehört
und war Beatrice gefolgt. Sie sah, was in diesen Sekunden geschah, ohne es zu
verstehen.
    Niemand begriff im eigentlichen Sinn, was sich hier abspielte.
    Miriam Brent stand sekundenlang wie erstarrt, als sie den großen, starren
Körper auf dem Boden vor sich liegen sah, als sie entsetzt erkannte, dass sich
das Messer in der Nähe der Bodenöffnung bewegte! Plötzlich schwebte es in die
Höhe und wurde so gehalten, als würde es auf jemand zustoßen. Dann wurde es
zurückgeschleudert, flog durch die Luft und landete genau in einem kleinen
Gestell, in dem alte verstaubte Flaschen und irdene Töpfe lagerten. Was folgte,
konnte das Messer unmöglich auslösen. Das Gestell brach zusammen, als würde ein
schwerer Körper dagegen fallen. Die Flaschen klirrten, Scherben sprangen über
den Boden, dumpf zerschellten einige der alten Töpfe.
    Miriam Brent schluckte. Dies alles war ein Alptraum, das war nicht wahr!
    Wie unter einem hypnotischen Zwang wich sie zurück. Etwas kam auf sie zu,
sie fühlte es körperlich. Etwas befand sich ihr genau gegenüber, und sie konnte
es nicht sehen.
    Sie schrie auf und warf sich herum. Das Grauen stieg in ihr auf, und sie
fühlte förmlich, wie sich ihre Nackenhaare sträubten. Dann rannte Miriam Brent,
als wäre der Teufel hinter ihr her.
    Sie

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