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0260 - Gespenster der Vergangenheit

Titel: 0260 - Gespenster der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Was jetzt?" wollte Tronar wissen, Rakal deutete auf das Schaltpult. „Zwecklos, die Steuerung verstehen zu wollen. Wir brauchten Tage, um zu lernen, wie man das Ding fliegt. Und soviel Zeit, glaube ich, werden uns die Tefroder nicht geben." Er deutete durch die Rundumverglasung auf die näherkommende Küste. „Scheint recht anheimelndes Gelände zu sein, wie?"
    „Ja, wenn man von der Beleuchtung absieht", brummte Tronar.
    Die Sonne stand fast im Zenit. Die rote Scheibe wirkte um einiges größer als die der irdischen Sonne, von der Erde aus gesehen. Es mußte ungefähr Mittag sein. Über dem Meer aber lag mattes, rötliches Dämmerlicht, als sei es kurz vor Sonnenuntergang.
    „Daran gewöhnt man sich", antwortete Rakal nachdenklich. „Die Augen sind äußerst anpassungsfähige Organe."
    „Hör mir auf mit den Augen", sagte Tronar nervös. „Was tun wir jetzt, war die ursprüngliche Frage."
    Rakal setzte sich in den Pilotensessel, Spielerisch fuhr er mit der Hand über ein paar Schalter in der Nähe des Mikrophons.
    „Wir horchen ab. Irgendwo dort drüben, jenseits der Küste, muß es eine Funkstation geben. Wir stellen ihre Frequenz ein und springen."
    Tronar nickte sein Einverständnis. Rakal sondierte die Schalter. Das Bordfunkgerät hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem kleinen tragbaren Sender, der ihnen die Flucht aus der Lagerhalle ermöglicht hatte. Er mußte von vorne lernen, wie die Anlage zu bedienen war.
    „Das wird eine Weile dauern", sagte er über die Schulter zu Tronar. „Es kann nichts schaden, wenn du deinen Sensor offenhältst. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie werden uns nicht allzulange in Ruhe lassen."
     
    *
     
    „Nichts zu machen", erklärte Staunder. „Er ist außer Reichweite."
    „Einen Dreck", antwortete Emerich respektlos. „Er liegt irgendwo im Schatten und pennt."
    „Pavlech tut so etwas nicht. Pavlech ist..."
    „ ... genauso ein fauler Trottel wie wir alle. Machen Sie sich doch nichts vor. Staunder. Irgend etwas hängt hier in der Luft, das einem Mann alle Tatkraft aus den Knochen saugt. Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich daran denke, was ich meinem Bataillonskommandeur sagen sollte, wenn er plötzlich hier auftauchte und wissen wollte, was ich die ganze Zeit über getan hätte. Diese Welt ist mit irgend etwas vergiftet. Ich weiß nicht, was es ist, aber es ..."
    „... aber es ist ein verdammt gutes Mittel gegen graue Haare, würden Sie nicht sagen?" unterbrach ihn diesmal Staunder seinerseits. Emerich grinste. „Ja, das ist das einzig Gute daran." Er drehte sich um und schaute durch eines der schmalen, bogenförmigen und glaslosen Fenster hinaus ins Freie.
    „Wissen Sie was?" begann er nach einer Weile, „Rufen Sie Pavlech noch einmal an. Und diesmal schreien Sie so lange, bis er endlich wach wird."
    Seufzend schaltete Staunder das kleine Funkgerät wieder ein.
     
    *
     
    Rakal fand schließlich, was er für einen Frequenzzähler hielt. Er nahm das Mikrophon aus der Halterung und drehte die Wahlscheibe einmal um dreihundertundsechzig Grad. Der Empfänger, wo er auch immer liegen mochte, blieb stumm.
    Vor Rakal befanden sich etwa zwei Dutzend verschiedene Schalter. Drehknöpfe und Kontrollampen, Es war schwer zu entscheiden, welche davon für das Einschalten des Empfängers zuständig waren. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als einen nach dem anderen zu probieren.
    Er hatte gerade damit angefangen, da meldete sich Tronar.
    „Hör zu, ich kriege da was rein", sagte er halblaut, und Rakal spürte die Welle von Unbehagen, die von dem Bruder ausging, „Kurze Impulse, Mikrowellen, keine Modulation, aber verschieden lang."
    Rakal lehnte sich zurück und vergaß für ein paar Sekunden das Schaltpult, um sich auf die Kurzimpulse zu konzentrieren, die Tronar wahrgenommen hatte. Es kostete ihn keine Mühe, sie ebenfalls zu spüren.
    Sie waren kräftig und energiereich. Es bestand kein Zweifel daran, daß sie vermittels Richtstrahler mit großer Zielgenauigkeit unmittelbar auf das Flugboot abgestrahlt wurden.
    Rakal kannte solche Impulse. Die terranische Funktechnik verwendete sie als Warnrufe, die ein automatisches Alarmgerät in Tätigkeit setzten. Wenn das geschehen war, folgte ein letzter, modulierter Impuls, der einen Sprengkörper zur Explosion brachte. Die Warnrufe dienten der Sicherheit des Piloten.
    Sie wiesen ihn an, sein Fahrzeug zu verlassen. Der Sprengkörper war zur Vernichtung des Gegners bestimmt, der sich in den Besitz des Fahrzeuges gesetzt

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