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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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eine ganze Portion Glück nötig haben.
    Kurz vor der Kreuzung Collins Avenue zog ich an ihnen vorbei und bog nach rechts ab. Kurz huschte ihr Scheinwerferlicht durch das Innere meines Chrysler. Ich trat auf das Gaspedal und schoss nach vorn.
    Dora kannte meinen Wagen. Sie musste ihn einfach erkennen. Eigentlich konnte mir nur noch ein Wunder helfen.
    Und dieses Wunder geschah, wenigstens glaubte ich das.
    Auch der Cadillac bog hinter mir ein. Das Licht seiner Scheinwerfer verschwand aber schon nach wenigen Sekunden auf der linken Straßenseite. Er musste in die Zufahrt zu einem der zahlreichen Bungalows eingebogen sein, denn Querstraßen gab es auf diesem Stück nicht. Ich brachte den Wagen am Straßenrand zum Stehen. Nachdem ich das Licht abgedreht hatte, stieg ich aus und lief zur anderen Seite hinüber. Dann schlenderte ich dicht an den Hibiskus-Hecken entlang zurück.
    Irgendwo jaulte ein Hund. Ein anderer antwortete. Die Luft war lau und mild. Alles war ruhig. Beinahe wäre ich an dem offen stehenden, niedrigen Gartentor vorbeigegangen. Blitzschnell tauchte ich im Dunkel der Fächerpalmen unter und schritt auf den Cadillac zu, der vor einer Garage stand.
    Kein Lichtstrahl fiel aus dem flachen, weißen Bungalow. Ich ging bis zur Rückfront und lauschte. Der Strand hinter dem Haus wurde von einer Palmengruppe unterbrochen. Der Mond spiegelte sich im Wasser des Atlantiks, und der Wind trug das Rauschen der Wellen an mein Ohr.
    Ein Lichtviereck fiel plötzlich auf den Boden. Es kam von einem offen stehenden Fenster, und ich vernahm ein Gewirr von Stimmen. Langsam schlich ich näher, und die Stimmen wurden deutlicher. Ich ließ mich auf die Knie nieder und kroch bis dicht an das Fenster heran. Gar zu gern hätte ich einen Blick hineingeworfen, aber das erschien mir zu gefährlich. Vorerst genügte es völlig, dass ich jedes Wort verstehen konnte, das drinnen gesprochen wurde.
    »… dauernde Ausflüge würden doch der Besatzung nur auffallen«, hörte ich Dora sagen.
    Eine Stimme antwortete ihr. »Das weiß der Boss auch, Norma. Daher billigt er dein Verhalten. Zum Glück hast du einen klaren Kopf behalten. Dennoch wäre es besser, wenn Ashley bald wieder verschwinden würde.«
    Norma? Dann war sie also doch nicht Dora Ashley. Warum, zum Teufel, merkte Victor nichts von der Komödie?
    »Was ist mit diesem Reporter?«, hörte ich einen anderen Mann fragen.
    »Er ist harmlos, Howard«, antwortete Norma. »Die Tote an Bord interessiert ihn überhaupt nicht mehr. Sein Abenteuer mit Alligatoren haben ihn kuriert.«
    Sie hatte also doch den ganzen Zauber arrangiert. Ich würde mich vor diesem Frauenzimmer höllisch in Acht nehmen müssen.
    »Der Boss hat den Eindruck, dass du dich dafür umso mehr für ihn interessierst, Norma«, hörte ich die erste Männerstimme wieder. »Dieser Reporter scheint langsam aber sicher dir ans Herz zu wachsen. Hoffentlich gibt es keine Scherereien. Du hast zwar bei Daniel einen Stein im Brett, aber wenn er Gefahr wittert, kann es brenzlich werden, mein Kind.«
    Normans Antwort kam eiskalt. »Mein Privatleben ist meine Sache, Keith. Außerdem scheint der Junge gar nicht so übel zu sein. Er hat seinen Job verloren und ist das Herumlungern schon leid. Vielleicht könnten wir ihn brauchen.«
    »Was? Du bist wohl verrückt geworden? Daniel bringt dich um, wenn du ihm mit dem Vorschlag kommst. Gerade jetzt müssen wir besonders vorsichtig sein. Wer garantiert uns denn, dass die Vögelchen in New York nicht zu singen beginnen? Bei Benny habe ich die Befürchtung weniger, aber Arthur traue ich nicht über den Weg.«
    Das war ja interessant. Sollte der Kerl Benny Falkone und Arthur Frantz meinen?
    Von der tizianroten Norma, die als Dora an der Seite Victor Ashleys lebte, führte ein gerade Linie zu der Rauschgiftsache, wegen der Phil und ich nach Miami gekommen waren. Diese Tatsache musste ich erst einmal verdauen.
    ***
    Motorengeräusch ließ mich aufhorchen. Ein Wagen kam durch den Vorgarten und hielt vor dem Haus. Die Gespräche im Zimmer verstummten für einen Moment, dann hörte ich, wie man den Ankömmling begrüßte. Es musste sich um Daniel handeln, von dem ein paarmal die Rede gewesen war.
    Eine neue Stimme wurde hörbar. »In Los Angeles und San Francisco haben sich die neuen Clubgründungen nun auch planmäßig vollzogen. Einige unserer Leute sind bereits Mitglieder. Dadurch wird sich unsere Arbeit in diesen beiden Städten bedeutend erleichtern.«
    »Ist der ganze Aufwand nicht für die

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