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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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Katz’, Daniel?«, fragte ein anderer Mann.
    »Wieso denn?«
    »Ich denke an Arthur. Der Junge hat mir von Anfang an nicht gefallen. Ich würde mich nicht wundem, wenn er den G-men alles erzählt, um sich dadurch freizukaufen.«
    Daniel lachte brutal. »Dann warte mal die Zeitungen ab, Howard! Frantz ist genauso stumm wie Benny Falkone. Ihr Anwalt war plötzlich krank geworden. Er schickte einen Vertreter, der den Jungen ein paar Pralinen mitbrachte. Sympathischer Bursche, nicht wahr? Seine Papiere machten einen verdammt echten Eindruck, bis man die beiden tot in ihren Zellen fänd. Zyankali. Der angebliche Advokat war allerdings schon über alle Berge.«
    Beifälliges Gemurmel wurde laut. In diesem Augenblick kam einer von den Kerlen ans Fenster. Ich drückte mich an die Hauswand und hielt den Atem an. Das war gar nicht so einfach, denn die Kippe, die der Mann hinauswarf, fiel mir genau in die Jacke. Dort verbrannte sie mir die Haut.
    Ich wagte mich nicht zu bewegen und betete in Gedanken, dass er verschwinden möge, aber der Kerl ließ sich Zeit. Als er endlich ins Zimmer zurückging, hatte ich mir einen schmerzhaften Brandfleck eingehandelt.
    »Wir machen uns Sorgen, Daniel. Norma hat offensichtlich eine Schwäche für diesen Stacy. Das gefällt uns gar nicht. Außerdem denken wir dabei auch an den lieben Dave, den sie völlig zu vergessen scheint.«
    »Dave kann mir den Buckel runterrutschen, Howard«, fauchte Norma böse. »Wir könnten Stacy bestimmt auf unsere Seite ziehen, Daniel. Ich glaube, er interessiert sich für mich.«
    »Zu gefährlich, Norma«, hörte ich Daniels Stimme. »Das Risiko ist viel zu groß. Flirte mit ihm, so viel du willst, aber lass ihn aus unserem Spiel heraus. Was ist mit Ashley?«
    »Er wohnt im Biltmore. Wir lassen uns scheiden, er macht mir die Jacht zum Abschiedsgeschenk.«
    »Nicht schlecht. Damit gewinnen wir ein neues Beförderungsmittel für die Heroin-Transporte. Wann reist Ashley ab?«
    »Keine Ahnung. Soll ich ihn mal anrufen?«
    »Von mir aus.«
    Stühle wurden gerückt, dann hörte ich, wie gewählt wurde. Normas Stimme ging im Gemurmel der Männer unter, aber plötzlich wurde es still.
    »Was?«, hörte ich Norma deutlich fragen.
    Die nächsten Worte sprudelte sie nur so hervor. »Victor sitzt in der Klemme, Daniel. Er hat…«
    Was der liebe Victor nun wieder angestellt hatte, erfuhr ich leider nicht mehr, denn der plötzliche Druck eines Pistolenlaufes zwischen meinen Schulterblättern lenkte meine Aufmerksamkeit ab.
    »Hände hoch!«, klang es kalt in meinem Rücken.
    Gehorsam streckte ich meine Hände in die Luft.
    »Steh auf!«
    Ich stand auf.
    »Vorwärts!«
    Er machte alles kurz und prägnant. Gemächlich dirigierte er mich zur Vorderseite des Bungalows, über dessen Tür jetzt die Lampe brannte. Ich bekam einen Stoß in den Rücken und stolperte in den Flur. Rechter Hand war eine offene Tür. Ein neuer Stoß ins Kreuz, und ich segelte auf dem Bauch in die gute Stube. Genau vor zwei seidenbestrumpfte Beine. Vorsichtshalber blieb ich liegen und grinste sie von unten herauf an.
    »Hallo, Darling!«
    In ihren hübschen Augen lag blankes Entsetzen.
    Zwei lebende Kleiderschränke griffen mir hilfsbereit unter die Arme und stellten mich auf die Füße. In geilbter Manier tasteten sie mich ab und grinsten geringschätzig beim Anblick meiner Pistole. Mit leiser Wehmut sah ich sie in fremden Taschen verschwinden.
    »Sie sind Stacy?«, knurrte mich ein breitschultriger Knabe an, der sich mit einer dicken Brasil im Mund in einem Sessel herumflegelte.
    Ich nickte gehorsam. »Entschuldigen Sie mein unerlaubtes Eindringen, aber ich sah noch Licht brennen, und da dachte ich…«
    Die geballte Faust des rechts von mir stehenden Kleiderschranks knallte mir zwischen die Zähne, und ich spürte den süßlichen Blutgeschmack.
    Norma stöhnte auf.
    »Lass ihn«, knurrte der Brasil-Raucher und musterte mich interessiert.
    »Wie kommen Sie hierher, Stacy?«
    »Mit dem Wagen. Sie müssen wissen, Norma ist meine erste große Liebe, und ich bin sehr eifersüchtig.«
    Ich warf ihr einen Blick zu.
    »Wie lange haben Sie da draußen schon gesessen?«
    »Seit meinem Eintreffen.«
    Die Brüder fluchten laut, nur der Brasil-Raucher blieb völlig ruhig.
    »Dann haben Sie praktisch alles mit angehört, was hier gesprochen wurde?«
    Ich nickte. »Wenn ich ehrlich sein soll, ja. Sie werden es mir sicher nicht glauben, aber Ihre merkwürdigen Geschäfte interessieren mich nicht. Norroas nächtliche

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