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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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eingerichtet. Es hatte zwei Türen. Die eine führte auf den matt beleuchteten Etagenflur. Durch die andere kam ich in ein Arbeitszimmer. Im Anschluss daran gab es ein Schlaf- und ein Badezimmer. Nun wusste ich, wo ich mich befand. In der Zimmerflucht des sauberen Ashley. Die Angelegenheit wurde immer verworrener.
    Es sah ganz so aus, als gehöre der Regisseur ebenfalls zu der Rauschgift-Gang. Dann musste er doch wissen, dass seine richtige Frau tot war?
    In dem Fall kam er selbst als Mörder infrage und Norma wurde zu einer Statistin degradiert, die lediglich vor der Öffentlichkeit die Rolle der Ermordeten zu spielen hatte.
    Ein tollkühner Gedanke kam mir. Er war so phantastisch, dass mir vor der Ausführung dieses Planes grauste. Vor allem brauchte ich zwei Dinge dabei. Viel Glück und Zeit. Wie es um den letzten Punkt bestellt war, wusste ich nicht. Das Vorhaben der Brüder war ja leicht zu durchschauen. Man sollte mich mit der Waffe in der Hand bei dem Toten finden. Dazu musste man die Polizei verständigen, die womöglich schon unterwegs war. Wenn ich meinen wahnwitzigen Plan durchführen wollte, durfte ich keine Zeit verlieren. Jede Minute war kostbar.
    Ich verstaute die Mordwaffe in der Innentasche meines Jacketts und ging zu der Tür, die auf den Flur hinausführte. Leise öffnete ich sie und ging auf den Gang hinaus. Vorsichtig schlich ich bis zur Treppe und sah über das Geländer nach unten. Alles war leer. Kein Geräusch war zu hören. Ein Blick auf meine Armbanduhr zeigte mir, dass es drei Uhr nachts war.
    Gegenüber der Treppe befand sich der Liftschacht. Die Kabine stand im zehnten Stockwerk, und ich drückte auf den Knopf mit der Aufschrift down. Leise surrend kam sie herunter. Ich öffnete die Tür, um zu verhindern, dass man mir die Kabine wieder wegholte und lief in Ashleys Salon zurück.
    ***
    Charly Scott war tot und nichts konnte ihn wieder lebendig machen. Ob ihn die Police ein paar Stunden früher oder später fand, war für die Aufklärung des Falles ohne Bedeutung, denn für mich stand Victor Ashley als Täter fest, als ich an Normas Telefongespräch im Bungalow dachte. Ich war sicher, dass sie dabei von Ashley über den Mord informiert wurde. Die Beweise für meine Theorie würde ich schon noch bekommen.
    Auch Charly konnte es nach seinem Ableben gleichgültig sein, wo und wann man ihn fand. Aber es gab da eine Gang, deren Geschäft der Handel mit Rauschgift war. Noch dazu mit geradezu unvorstellbaren Mengen. Sie verdienten Millionen Dollar an zerrütteten Schicksalen. Ein Süchtiger ist zu jedem Verbrechen bereit, um an das Gift zu kommen. Die Zahl dieser bedauernswerten Opfer in der Welt ist erschreckend und meistens bezahlen sie mit frühem Tod oder lebenslangem Siechtum.
    Ich war fest entschlossen, diesen in seiner Art einmalig aufgezogenen Rauschgiftring zu zerschlagen und die Hintermänner zur Rechenschaft zu ziehen. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte ich mir einen Plan zurechtgelegt, den ich nicht gefährden durfte.
    Man hatte mir den schwarzen Peter zugeschoben. Nim war ich im Begriff, ihn zurückzugeben. Ich wollte ihnen den toten Charly Scott bringen. Auf diese Weise hatte ich eine Chance, ihnen zu imponieren, von ihnen akzeptiert und in die Gang aufgenommen zu werden. Ich schaffte Charly Scotts Leiche heimlich aus dem Hotel. Niemand bemerkte mich. Ich legte Charly in meinen Wagen, den die Gangster vor dem Hotel abgestellt hatten.
    Ich fuhr über die Bird Road und den Dixie Highway und kam nach acht Minuten auf die Miami Avenue. Von hier aus nahm ich denselben Weg, wie bei der Verfolgung des Cadillac in den späten Abendstunden. Ich stellte den Chrysler auf der menschenleeren Collins Avenue ab und trug den toten Steward auf das Grundstück, das zu dem Bungalow gehörte.
    Zwischen den vorderen Stämmen der Palmengruppe am Strand hatte ich bei meinem ersten Besuch eine Hollywood-Schaukel entdeckt. Dort hinein setzte ich den Toten. Dann ging ich zum Bungalow zurück und betrat die Terrasse.
    Ich zog die Mordwaffe aus der Tasche und klopfte mit dem Lauf gegen die Scheibe der Tür. Als sich nichts rührte, versuchte ich es noch einmal. Jetzt ging drinnen Licht an, und Stimmen wurden laut. Dann näherte sich ein Schatten und die Tür wurde geöffnet.
    »Was ist denn los?«, maulte eine verschlafene Stimme.
    Es war Hank Burber. Bevor er munter wurde, krachte meine Faust gegen sein Kinn. Er flog durch den halben Raum und landete zu den Füßen seiner Komplizen. Ich sprang durch die Tür

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