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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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abzusetzen. Die Burschen kamen auch nach Miami, aber als Daniel hörte, dass Pinky unterwegs sei, bekam er kalte Füße und hielt die Murphy-Meute hin. Du hast ja erlebt, wie sie darauf reagierten. Ich erkläre dir das nur, damit du begreifst, dass es so jedem von uns geht, der ein falsches Spiel aufzieht. Denke immer daran, Jerry! Das ist eine einmalige Warnung.«
    Er beugte sich über die Mauer und schnippte mit dem Daumen. Ich hörte, wie Pinky zu Daniel sagte: »Geh zu Aaron hinüber, Sherman!«
    Daniel starrte den Syndikats-Henker ungläubig an.
    »Ich soll…«
    »Los!«
    Mit weichen Knien ging Daniel auf den Bambussteg zu. Bevor er den Fuß darauf setzte, sah er zur gegenüberliegenden Terrasse hinüber, wo Rosenzweig und Bruce Bennett standen.
    Dann sah er zu uns herauf. Sein irrer, gehetzter Blick suchte Pereira und saugte sich an dessen Gesicht fest.
    Mit einem leisen Klicken schnappte der Sicherheitsflügel von Pinkys Pistole herum. Mit einem Schrei taumelte Daniel über den Steg. In seinem Rücken hob Pinky die Waffe. Als Daniel die Mitte erreicht hatte, drückte er ab. Zweimal bellte die Luger auf. Daniels Lauf wurde jäh gestoppt. Er schwankte und kippte dann vornüber. Instinktiv wollte er sich an den Seilen festhalten, aber er griff ins Leere und fiel in die Tiefe. Als sein Körper ins Wasser klatschte, schossen die Schatten der Haie wie Torpedos heran. Gierig stürzten sie sich auf ihre Beute, und ich schloss die Augen.
    ***
    Hinter meinem Rücken setzte der Motorenlärm ein. Der Luftsog der Schraube zerrte an unseren Kleidern. Ich drehte mich um und ging auf die Maschine zu. Pereira folgte mir. Er gab Maury Gertsman noch einige Anweisungen und drückte uns dann allen die Hand. Gil Doud kletterte bereits hinein. Ich folgte ihm.
    Inzwischen war auch Pinky Reynolds nach oben gekommen. Gelassen zog er an seiner Zigarette, während er mit Pereira sprach. Mord war sein Geschäft, und sicherlich empfand er nichts dabei.
    Maury kletterte herein und setzte sich auf den Pilotensitz. Er legte den Kopfhörer um und überprüfte noch einmal die Instrumente. Draußen trat Pinky seine Zigarette aus und verabschiedete sich von Pereira. Dann kletterte er herein und schloss die Kabinentür. Ich musterte ihn, als er an mir vorbei ging. Er merkte es und klopfte mir grinsend auf die Schulter.
    »Nur nicht die Nerven verlieren, Jerry.«
    Mit diesen Worten setzte er sich neben Mauiy. Ein donnernder Lärm und die Maschine hob sich senkrecht vom Boden ab. Für einen Augenblick schien sie in der Luft still zu stehen. Ich blickte durch das Fenster und sah Pereira winken. Dann gab es einen kaum spürbaren Ruck, und der Flug begann. Schon nach kurzer Zeit tauchte Cap Sable unter uns auf.
    »He, was soll das?«, hörte ich Maury Gertsman sagen. Ein Fluch folgte, der sich nicht gerade für eine Veröffentlichung eignet.
    »Der Flugsicherheitsdienst vom Pan American Airport in Key West gibt eine Warnmeldung durch. Der Hurrikan Gloria, der über Georgia wütet, hat sich gedreht und den Norden Floridas erreicht. Im Randgebiet von Jacksonville hat er erhebliche Verwüstungen zurückgelassen. Er kommt genau auf'uns zu.«
    Auch das noch. Mir blieb auch nichts erspart. Trübe Gedanken kreisten hinter meiner Stirn, während ich nach unten sah. Wir überflogen gerade das Betonband des US Highway 41.
    Man konnte es so und so betrachten. In jedem Fall blieb es ein Flug ins Ungewisse. Bange Ahnungen erfüllten mich, und meine Nerven begannen zu vibrieren.
    ***
    Der Motor des Bootes tuckerte gleichmäßig vor sich hin. Maury Gertsman stand am Steuer. Gil Doud saß auf der Seitenbank, und ich hatte mich neben Pinky auf die Heckbank platziert.
    Die Everglades, dieser teils fruchtbare, teils wildromantische Landstrich im Süden Floridas, präsentierte sich hier in seiner ganzen Schönheit. Sümpfe und Zypressen-Wäldchen wurden von Wasserläufen durchzogen. Hier begegnete man stundenlang keiner Menschenseele. Wir erreichten einen Weiher. Auf der anderen Uferseite stand eine Blockhütte. Rauch stieg auf.
    Als der Bootsrumpf sich knirschend festlief, flatterte in einem nahen Gebüsch eine Vogelschar auf und verzog sich in die Gipfel der Bäume. Die Tür der Hütte öffnete sich und ein noch junger Seminole-Indianer trat heraus. Er hob winkend die Hand.
    Der Motor erstarb, und wir kletterten ans Ufer. Als wir die Behausung betraten, duftete es nach Ham and Eggs. Auf Blechtellem servierte uns der Indianer das Essen. Dazu gab es einen Whisky.
    Als

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