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0261 - Die Fabrik des Teufels

Titel: 0261 - Die Fabrik des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem bloßen Auge kaum von den Sternpunkten zu unterscheiden, blähte sich plötzlich auf. Für den Bruchteil einer Sekunde wuchs er auf das Zehnfache seines bisherigen Umfangs, um dann wieder zu schrumpfen. Spic hatte das Phänomen aus den Augenwinkeln mitverfolgt.
    Eine Sekunde später leuchtete der ganze Bildschirm auf. Grelles, feuriges Rot waberte über die Mattscheibe und löschte die schwachen Lichtpunkte der Sterne aus. Ein heftiger, dröhnender Ruck fuhr durch das Schiff. Spic wurde zur Seite geschleudert und fand an einem Schaltpult Halt.
    Gespenstisches, rötliches Licht erfüllte das Labor. Es war das erste Mal, daß der Bildschirm eines terranischen Raumschiffes im Linearraum einen Farbeffekt wiedergegeben hatte.
    Logan hatte das Gleichgewicht verloren und war zu Boden gestürzt.
    „Was ist das?" schrie er hysterisch.
    Spic lachte bitter.
    „Sie können uns nicht nur verfolgen, sie können auch auf uns schießen!" rief er zurück.
    „Sie sind verrückt!" heulte Logan „So etwas gibt es nicht!"
    Im selben Augenblick meldete sich der Interkom. Eine ruhige, klare Stimme sagte: „Hier spricht der Kommandant. Diese Mitteilung ist an alle Besatzungsmitglieder des Flaggschiffs gerichtet. Wir stehen einem neuartigen Phänomen gegenüber. Feindliche Raumschiffe sind uns nicht nur in den Linearraum gefolgt, sie haben überdies das Feuer auf uns eröffnet. Es gibt keinen Präzedenzfall zu diesem Ereignis. Wir hielten ein Feuergefecht im Linearraum bislang für unmöglich.
    In Anbetracht der Lage hat sich die Schiffsleitung jedoch entschlossen, das feindliche Feuer zu erwidern Wir sind voller Zuversicht, daß es uns ebenso gelingen wird, unsere Geschütze abzufeuern, wie dem Gegner. Und Sie wissen, daß die Feuerkraft dieses Schiffes der tefrodischer Einheiten überlegen ist.
    Bitte, bleiben Sie auf Ihren Posten.
    Ende."
    Spic wußte sofort, was er zu tun hatte. Hier bot sich eine Möglichkeit wie er sie für den Rest seines Lebens nicht mehr zu sehen bekommen würde.
    „Alle Mann auf Posten!" schrie er, ohne sich um Logan zu kümmern. „Stellen Sie Ausschnittsvergrößerungen aller fünf Feindschiffe her und projizieren Sie sie auf den unteren Rand des Bildschirms. Tempo!"
    Der Befehl war in wenigen Sekunden ausgeführt. Am unteren Rand der Bildfläche erschienen die fünf ovalen Lichtflecken. Spic starrte sie an, bis ihm die Augen zu brennen begannen. Die CREST mußte das Feuer inzwischen eröffnet haben. Wo blieb das Resultat? Konnte sich die Energie der Geschütze im Linearraum nicht entfalten? Da entstand in der Mitte des Bildschirms ein violetter Punkt.
    In Bruchteilen von Sekunden blähte er sich zu einem riesigen Ball, der die Hälfte des Bildes bedeckte und wie rasend um die eigene Achse zu rotieren schien. Vier oder fünf Sekunden lang bewahrte er seine größte Ausdehnung, dann begann er allmählich zu schrumpfen. Die fünf Ausschnittsvergrößerungen waren längst von violettem Licht überdeckt. Als die fremde Leuchterscheinung verging, erschien auf ihnen das matte Grau des Halbraums. Die tefrodischen Schiffe waren verschwunden. Nur die schwachen Lichtpunkte der Sterne glänzten noch.
    Die violette Leuchterscheinung verschwand völlig. Einen Atemzug lang sah der Bildschirm so normal aus wie immer, und Spic war davon überzeugt, das waghalsigste Experiment, auf das sich jemals ein irdisches Raumschiff eingelassen hatte, sei damit beendet.
    Da begann die Bildfläche von neuem zu glühen. Diesmal war es ein tiefes Grün, das in der Mitte des Schirms aufsprang, schillernde Kaskaden nach allen Seiten verschoß und sich dabei rasch ausbreitete.
    Der Anblick war so eigenartig, daß Spic nicht anders konnte, als das merkwürdige Farbenspiel in regloser Faszination zu betrachten. Die Sterne verschwanden. Das strahlende Grün bedeckte schließlich die ganze Bildfläche und erfüllte das Labor mit einem unheimlichen, bleichen Halblicht.
    Einer der Leute schrie auf, von Entsetzen gepackt.
    Damit begann der Alptraum.
    Ein donnernder Krach fuhr durch das Schiff. Spic verlor den Boden unter den Füßen und fiel.
    Instinktiv fing er den Sturz mit den Armen auf, aber ein zweiter, noch kräftigerer Stoß riß ihm die Arme zur Seite und schleuderte ihn gegen eines der Pulte. Der Aufprall preßte ihm die Luft aus den Lungen und trieb brennenden Schmerz bis in die letzte Nervenfaser. Ein paar Sekunden lang kämpfte Spic um sein Bewußtsein.
    Ein dritter Stoß beförderte ihn wieder nach vorne. Auf dem Bauch

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