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0262 - Belphégors Höllentunnel

0262 - Belphégors Höllentunnel

Titel: 0262 - Belphégors Höllentunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Außerdem habe ich das Mädchen gefragt und nicht Sie.«
    Der Mann stieß das Girl in meine Arme und schlug zu.
    An der Schulter der Kleinen schaute ich vorbei. Der Schlag hätte Suko quer durch die Halle gefegt, doch der Chinese war darauf gefaßt. Wie ein Schatten wich er aus. Die Faust streifte ihn nicht mal, und sein Konter kam so schnell, daß es den Glatzkopf fast aus den Schuhen hob.
    Der Karatetritt ließ ihn zusammensacken. Der Ellenbogentreffer richtete ihn für einen Moment wieder auf, bis Suko mit der Handfläche gegen seine Stirn stieß und ihn nach hinten drückte.
    Der Glatzkopf fiel auf den Rücken. Benommen, nicht bewußtlos, blieb er liegen.
    Ich schob das Mädchen zur Seite, während sich Suko ein wenig verbeugte und lächelte. »War mir ein Vergnügen, Lady.«
    Nicht nur das Mädchen schaute fassungslos auf den Glatzkopf, auch die anderen Gäste waren aufmerksam geworden. Sie konnten den Vorgang ebenfalls nicht begreifen.
    »Sie… Sie haben Chiko erledigt«, sagte das Girl.
    »Es mußte leider sein.«
    »Aber…Aber«, flüsterte die Kleine. »Wie ist das möglich?«
    Eine Antwort bekam sie nicht, denn einer der Geschäftsführer oder der Oberportiers kam händeringend herbei. Er hatte einen roten Kopf bekommen, seine Lippen zitterten. »Um Himmels willen, was haben Sie da getan?«
    »Er hat angefangen«, sagte Suko.
    »Natürlich, ich…«
    »Keine Bange, Meister.« Ich legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Allerdings mit weniger Druck, als es der Glatzkopf bei dem Mädchen getan hatte. »Wir werden gehen.«
    »Sie gehören nicht…?«
    »Nein, Monsieur, nicht zur Clique. So berühmt sind wir nicht. Noch nicht«, lächelte ich.
    Er wußte keine Antwort mehr, als wir ihn stehenließen und über den Teppich auf die Tür zuschritten. Bevor wir den Ausgang erreichten, drehten wir uns noch einmal um.
    Der Glatzkopf kam soeben auf die Füße. Zwei Männer halfen ihm. Er hatte leichte Standschwierigkeiten, doch sein Blick pendelte sich auf Suko ein. Selbst aus dieser Entfernung konnten wir den Haß sehen, der in seinen Augen stand. Der Mann würde Suko töten, wenn er ihn einmal richtig erwischte.
    Ich sah allerdings noch etwas anderes.
    Links von mir, wo ein großes Hinweisschild auf die Bar des Hotels im Licht der Lampen glänzte, stand ein Mann im hellen Anzug und einer dunklen Brille vor den Augen.
    Er starrte in unsere Richtung.
    Das war Gordon Kencey. Und er drehte sich hastig um, als er meinen Blick bemerkte.
    Ich tastete unwillkürlich nach meinem Kreuz. Hatte sich das Silber erwärmt?
    Nein, es reagierte nicht. Aber ich war sicher, meinen Feind gesehen zu haben.
    »Was hast du?« Suko sprach mich draußen auf mein Verhalten in der Halle an.
    »Ich habe unseren Freund Kencey gesehen.«
    »Und?«
    »Dabei entschloß ich mich, als Gast auf seine Party zu gehen, mein Lieber.«
    »Und ich?« fragte Suko.
    »Du schaust dir den Tunnel an.«
    »Immer auf die Kleinen«, beschwerte sich Suko und lief vor.
    ***
    Eigentlich hatten wir vorgehabt, vereint zu marschieren und auch gemeinsam loszuschlagen. Das war nun nicht mehr drin. Wir mußten es von zwei Seiten versuchen und hatten uns auch jeder einen Wagen gemietet. Da wir das Spesenkonto unseres Arbeitgebers nicht allzu hoch treiben wollten, begnügten wir uns mit kleinen Wagen.
    Suko fuhr einen Fiat, ich einen Mitsubishi Colt.
    Es ist schon ein komisches Gefühl, von einem Bentley auf einen Colt umzusteigen. In den ersten zehn Minuten kam ich kaum mit dem Wagen zurecht, danach hatte ich mich daran gewöhnt.
    Beide hatten wir uns genaues Kartenmaterial von der Gegend besorgt.
    Meine Route war rot unterstrichen.
    Es ist ja etwas Besonders, die Küstenstraße in Südfrankreich herzufahren. Als Autofahrer muß man sich hüten, den Naturschönheiten allzu große Beachtung zu schenken, denn manche Kurven waren nur mit Vorsicht zu genießen und auch zu nehmen, vor allen Dingen, wenn man, wie ich, die Strecke nicht kannte.
    Es war inzwischen fast dunkel geworden. Unter mir lag Cannes. Es erstrahlte in einem wahren Lichterglanz. Ich sah auch weiter östlich einen hellen Schein am Himmel. Dort mußte Nizza liegen, ein weiteres Paradies für reiche Nichtstuer.
    Über mir, wo das Gestein und die Felswände sich manchmal senkrecht in die Höhe schoben, sah ich hin und wieder, wenn das Gelände es zuließ, Lichter schimmern.
    Auf großen Hanggrundstücken standen dort die Villen und Ferienhäuser der Reichen. Um sie zu erreichen, waren Straßen gebaut und die

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