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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, also fuhr ich wieder an und suchte eine Stelle, wo ich die Gleise, ohne einen Achsenbruch zu riskieren, überqueren konnte.
    Die war schnell gefunden. Ich rumpelte trotzdem hinüber und fand auf der anderen Seite einen schmalen Weg, den zwei eingezäunte Lagerplätze säumten.
    Sogar ein Stück Rasen erschien im Licht der Scheinwerfer, und wenig später passierte ich die ersten Lagerhäuser sowie Großtanks, die als breite, zylinderförmige Gegenstände vor mir in die Höhe wuchsen und ebenso schwarz wie der Himmel waren.
    Plötzlich standen mir mehrere Wege zur Auswahl, den der andere genommen haben könnte, und ich wußte nicht, wohin ich zu Fuß weiterging. Aus diesem Grunde stellte ich den Bentley in Deckung eines Gebäudes ab und stieg aus.
    Der Regen nieselte auf meinen Körper nieder. Der Wind war kalt, ein unangenehmes Wetter, das dieser 30. März zu bieten hatte. Der Frühling war weit zurückgedrängt worden.
    Das Gelände kam mir in seiner Leere gespenstisch vor. Es regte sich kein menschliches Leben, die Baracken und Hallen wirkten wie verlassene Bauten nach einem schrecklichen Krieg, der alles Leben ausgelöscht hatte.
    Der Vergleich mit einer Apokalypse kam mir in den Sinn. Vielleicht lag es auch nur an meiner Stimmung, denn ich dachte permanent an die Gefahr, die von den Wesen ausging, gegen die ich zu kämpfen hatte. Ich konnte sie nicht einmal richtig einordnen, wußte nicht, welcher Dämonenklasse sie angehörten und ob sie überhaupt Dämonen waren.
    Mir kamen sie vor wie phantastische Wesen.
    Ein Fiepen schreckte mich auf. Eine Ratte hatte es ausgestoßen. Sie huschte dicht vor meinen Fußspitzen entlang und sprang von rechts nach links über den Weg.
    Hatte ich sie aufgeschreckt oder ein anderer?
    Ich blieb stehen, drehte den Kopf, und meine Augen glitten über die kahlen Backsteinwände der Lagerhallen. Da regte sich nichts. Nur der Regen rann wie ein nie abreißender Schleier aus den tiefliegenden Wolken.
    Als ich das Ende des Wegs erreichte, konnte ich zwischen zwei Richtungen wählen. Nach rechts oder links. Ich wandte mich nach rechts, weil ich links auf einem Umweg wieder zu meinem Wagen gelangt wäre, und ich wollte unbedingt den Mitsubishi finden.
    Aus der Ferne hörte ich ein dumpfes Tuten. Das erinnnerte mich an den Hafen. Er war nicht allzu weit entfernt.
    Plötzlich sah ich den Wagen.
    Als kompakter Schatten hob er sich vom ebenfalls dunklen Boden ab. Er stand schräg, als wäre er scharf gebremst worden und danach noch gerutscht.
    Sofort blieb ich stehen.
    Der Regen nieselte weiter. Es war schwer, etwas zu erkennen. Deshalb konnte ich auch nicht sehen, ob sich jemand innerhalb des Fahrzeugs aufhielt oder nicht.
    Geduckt näherte ich mich dem Japaner. Nichts geschah. Ich erreichte die Rückfront, schaute durch die Scheibe und fand den Innenraum leer. Mir fiel der Stab ein, den ich meinem Gegner abgenommen hatte. Ob ich das gleiche schaffte wie er?
    Ich drückte die Spitze gegen die Karosserie, und war ein wenig enttäuscht, als nichts geschah.
    Bei mir reagierte der Stab nicht. Da mußte man wohl selbst ein magisches Wesen sein, um die Kräfte hervorzulocken.
    Der Wagen war für mich uninteressant geworden, ich ließ ihn stehen und ging weiter.
    Hinter ihm wuchs eine Mauer in die Höhe. Durch ein Rolltor wurde sie unterbrochen.
    Das Tor stand offen.
    Glück oder eine Falle?
    Beides konnte es sein. Mir blieb jedoch keine andere Möglichkeit, ich mußte hindurch und das Gelände betreten.
    Man ließ mich.
    Nach wenigen Schritten erkannte ich, was hinter der Mauer lag. Es war ein viereckiges Gebäude, eine Halle, errichtet aus grauem Beton, der in der Nässe heller schimmerte als die übrige Umgebung.
    Nichts deutete darauf hn, daß sich irgendwelche Personen oder Menschen in der Nähe aufhielten. Die Umgebung blieb still. Zu hören waren nur meine Schritte.
    Die Halle besaß ein großes Tor. Beim ersten Hinschauen erkannte ich, daß es abgeschlossen war. Davon ließ ich mich nicht verunsichern, sondern schritt um die Halle herum und suchte nach einem zweiten Eingang. Der existierte auch.
    Eine im Vergleich zum Haupteingang sehr schmale Tür, die nicht verschlossen war und vom Wind bewegt wurde.
    Sie quietschte ein wenig. Es kam mir vor wie das Schreien einer gequälten Seele.
    Hatten auch meine Gegner das Geräusch vernommen?
    Ich biß die Zähne zusammen und hoffte es nicht. Allmählich ergriff die Spannung von mir Besitz. Zuerst war sie nur ein kleines Feuer, vergleichbar mit

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