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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es hin, Chink, damit du weißt, wer dich töten wird!«
    Suko überraschte die Sicherheit des Mannes. Und er gab zu, einen Fehler gemacht zu haben. Er war mit schußbereiter Beretta in den Raum gestürmt. Dabei konnte diese Pistole mit den geweihten Silberkugeln dem anderen ja nichts anhaben. Erst jetzt fiel ihm ein, was sein Freund John Sinclair berichtet hatte.
    Nein, mit magisch aufgeladenen Kugeln waren diese Wesen, die sich Gorgosen nannten, nicht zu stoppen.
    Auch nicht durch das Kreuz.
    Wie aber dann?
    Im Nachhinein ist man immer schlauer. Das galt auch für Suko. Er hätte nicht mit der Beretta, sondern mit seinem magischen Stab eingreifen sollen. Vielleicht reagierte dieser Gorgose auf das Wort Topar. Um dies auszuprobieren, reichte die Zeit leider nicht. Bis Suko den Stab hervorgeholt hatte, wären Sekunden vergangen, eine viel zu große Zeitspanne.
    »Na, Chinese?« höhnte Tiptree und kam sogar näher. »Willst du nicht endlich schießen?«
    »Noch nicht«, erwiderte Suko.
    »Wann denn?« höhnte er und kam näher.
    Suko ging zurück. Er blieb in der Defensive, wollte den anderen in Sicherheit wiegen und auf einen Fehler warten.
    Die Zeit wurde ihm knapp, denn er hörte vom Flur her Stimmen. Sein Einbrechen der Tür war nicht ungehört geblieben. Die krachenden Geräusche hatten die anderen Bewohner aus dem Schlaf gerissen. Jeder wollte wissen, was da in den frühen Morgenstunden geschehen war.
    Schon erschienen die ersten Gesichter.
    »Weg von der Tür!« brüllte Suko in das hohle Kichern des Gorgosen hinein, der anschließend mit einer wahren Fistelstimme sagte:
    »Opfer, Chink, viele Opfer für mich.« Er fuchtelte mit dem Stab herum und sprang plötzlich vor.
    Übergroß tauchte er vor Suko auf. Den rechten Arm hatte er gesenkt, der Stab zielte wie ein Messer auf den Chinesen, und Suko drehte sich zur Seite.
    Er kam soeben weg, als der Stab an ihm vorbeifuhr und er selbst abdrückte.
    Die Kugel traf.
    In das Echo des Schusses hinein drang das gläserne Knarren und Splittern, ansonsten geschah nichts. Die geweihte Silberkugel hatte keinerlei Schaden angerichtet.
    Dafür sah der Chinese etwas anderes. Zwar hatte der Stab ihn nicht getroffen, dafür jedoch der Tisch. Und er veränderte sich, nahm eine andere Farbe an, und die Kraft dieser schrecklichen Magie verwandelte die Materie. Aus Holz wurde Glas.
    Es knisterte, schmolz, wurde kurze Zeit flüssig und erstarrte schließlich.
    Das hatte Suko noch nie gesehen. Er war geschockt.
    Dies merkte auch sein Gegner. Tom Tiptree wuchtete sich vor. Er flog auf Suko zu und wollte es zu einem Ende bringen.
    Ein Normalbürger hätte vielleicht nicht mehr reagieren können. Suko aber war austrainiert bis in die letzte Sehne. Seine Beine schnellten vor, und bevor der Gegner ihn berühren konnte, wuchtete der Inspektor seine Füße in dessen Leib.
    Der Mann riß die Arme hoch, seine Gesichtszüge erstarrten in Wut und Enttäuschung, als er zurückflog und gegen die Wand unter einem schrägen Fenster krachte.
    Suko lag noch am Boden. Er wechselte seine Waffe in die linke Hand, damit die rechte den Stab hervorholen konnte.
    Ein Erbe des großen Buddha, das, wenn Suko ein bestimmtes Wort rief, die Zeit für fünf Sekunden anhielt.
    Der Inspektor hatte den Stab kaum berührt, als er das Splittern der Scheibe hörte.
    Er schaute auf und stellte fest, daß sein Gegner nicht untätig geblieben war. Mit beiden Händen hatte er das schräge Dachfenster durchstoßen und kletterte wieselflink nach oben.
    Suko verzichtete auf das magische Wort. Fünf Sekunden waren unter Umständen zu wenig. Er mußte erst auf die Luke zuspringen und hinausklettern, das hätte zuviel Zeit gekostet.
    So machte er sich an eine normale Verfolgung und huschte vorbei an der bewegungslos dastehenden Lilly Tonev auf das zerstörte Fenster zu. Die Scheibe war nicht völlig aus dem Rahmen gebrochen, einige Splitter standen wie Lanzenspitzen vor. Suko mußte achtgeben, daß er sich nicht verletzte, und er mußte zudem mit einem hinterlistigen Angriff des Gorgosen rechnen. Seine Chancen standen nicht gerade günstig.
    Trotzdem kam er hoch.
    Vorsichtig streckte er seinen Kopf durch die Öffnung, drehte ihn und versuchte, einen guten Überblick zu bekommen.
    Er sah seinen Gegner links vor sich. Der kroch auf allen vieren das schräge Dach zum First hoch. Wahrscheinlich wollte er auf der anderen Seite hinunter.
    Was der kann, das schaffe ich auch, dachte Suko und zwängte sich durch die Luke.
    Regen und Wind

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