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0263 - Wenn die Totengeister schreien

0263 - Wenn die Totengeister schreien

Titel: 0263 - Wenn die Totengeister schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Jüngling.
    »Zamorra! Und Sie?«
    »Mir gehört dieses Schloß!«
    »Kein Grund, anderen Leuten Steine an den Kopf zu werfen und sie dann noch erschlagen zu wollen.« Und um allen weiteren Fragen direkt vorzubeugen, zog Zamorra ein schmales Plastik-Etui aus der Tasche und klappte es auf. Es war ein Sonderausweis der britischen Regierung, den er vor sehr langer Zeit einmal erhalten hatte, um einen rätselhaften Fall aufzuklären und dabei ungehindert Vorgehen zu können. Bis heute hatte niemand den Ausweis zurückgefordert, und er war immer noch gültig.
    »Innenministerium?« staunte der junge Bursche.
    Da wollte sich der andere davonmachen. Er kam nicht weit. Gryf fing ihn ab. »Hiergeblieben, Bürschchen! Was soll die Maskerade?«
    Der höchstens sechzehnjährige Junge in Hut und Mantel trat nach Gryfs Schienbein. Der wich aus und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    »Eben das«, sagte der Elegante, »hatte ich auch vor!«
    »Sah aber mehr nach einem Faustschlag aus«, konterte Zamorra. »Was haben Sie sich- eigentlich dabei gedacht, ihn mit einem Stein herunterzuwerfen? Er hätte sich das Genick brechen können.«
    »Nicht wenn Arthur ihn auffängt… was wollen Sie überhaupt hier…?«
    »Vielleicht Ihnen helfen«, sagte Zamorra. »Aber das müssen wir ja nicht unbedingt hier draußen besprechen.«
    Der Elegante musterte die anderen. Er erkannte Pete. »Was machen Sie denn hier, MacCloud?«
    Der zuckte nur mit den Schultern.
    »Kommen Sie mit«, sagte der Elegante. »Und stellen Sie den Wagen ordentlich ab. Wir mögen es nicht, wenn irgendwelche Lastwagen kreuz und quer im Hof herumstehen. Das sieht unschön aus.«
    Himmel, ist der Bursche arrogant, dachte Zamorra. Der verdient eine gehörige Abreibung, damit er von seinem hohen Roß wieder herunterkommt… Schmeißt dem Jungen einen Stein in den Rücken… unfaßbar!
    Mit einer gehörigen Portion Grimm im Bauch folgte er dem Boy, der sich großspurig als Besitzer des Castles ausgegeben hatte, ins Gebäude.
    ***
    Die große Vorstellung fand dann im Arbeitszimmer des Earls statt, das fast schon ein Saal war. Der Elegante entpuppte sich als Sir Glenns Ältester, und der Junge mit der Totenkopfmaske als sein jüngster Sproß Frederick.
    »Was soll der Unfug?« brüllte Sir Glenn. »Bist du von allen guten Geistern verlassen, dich so zu maskieren?«
    »Ich wollte der Miss einen Schreck ein jagen und an ihr Fenster klopfen«, gestand Frederick.
    »Stimmt. Er war knapp unter ihrem Fenster«, sagte Arthur.
    »Bei so etwas hört der Spaß auf!« schrie der Earl. »Mit den Toten treibt man keine Scherze! Schau dir die Gruft an, verdammt! Hast du eigentlich nur noch Stroh im Kopf? Ist dir überhaupt klar, was das alles hier bedeutet?«
    »Mir ist klar, daß Thomas mich umbringen wollte! Er hat mir einen Stein in den Rücken geworfen, als ich dicht unter dem Fenster war!« sagte der Junge trotzig.
    »Verdient hättest du es«, sagte der Earl kalt. »Was kletterst du überhaupt draußen an der Wand herum!«
    »Ich habe ihn glatt für echt gehalten«, gestand Arthur kopfschüttelnd. »Die Maske als solche ist hervorragend.«
    »Das interessiert mich nicht!« knurrte Sir Glenn. »Mich interessiert nur, daß mein mißratener Sprößling da einen Scherz versucht hat, der erheblich zu weit geht!«
    »Geschieht das öfter?« fragte Zamorra.
    »Wenn Sie sich da bitte heraushalten wollen«, bellte Thomas ihn an.
    Warte, Junge, dachte Zamorra grimmig. Vielleicht rutscht mir doch noch die Hand aus.
    »Verschwinde! Geh mir aus den Augen!« knurrte der Earl seinen Sohn an. »Und suche Miss Carmen auf und entschuldige dich bei ihr für diese Sauerei!«
    »Aber ich habe sie doch nicht mal gesehen!«
    »Raus!« brüllte Sir Glenn.
    Er ließ sich hinter seinen breiten Arbeitsplatz in den Sessel sinken. »Und nun zu Ihnen, Herrschaften. Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?«
    »Er ist irgendein Pinsel vom Innenministerium. Kreuzt hier auf, mischt sich in Dinge ein, die ihn nichts angehen«, sagte Thomas.
    Nicole trat hinter ihn und tippte ihm auf die Schulter. Thomas fuhr herum. »Buuuh«, schrie Nicole. Thomas zuckte zurück. »Was soll der Blödsinn?« fauchte er irritiert.
    »Komm wieder auf den Teppich, Junge«, sagte Nicole. »Du warst nämlich nicht gefragt.«
    »Was fällt Ihnen ein!« zischte Thomas.
    »Thomas, ich denke, daß ich mich mit den Herrschaften auch ohne deine Unterstützung unterhalten kann«, sagte Sir Glenn fest.
    Thomas rauschte ab.
    Zamorra sah sich

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