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0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwacht. Die CREST III war wieder zur fürchterlichen Kampfmaschine geworden.
    Wir glitten mit geringer Fahrt durch die von der Automatik erwähnte Rematerialisierungszone. Die grünen Echopunkte der fremden Raumschiffe begannen intensiver zu leuchten. Das Universum schien davon zu wimmeln.
    Plötzlich vernahm ich ein lautstarkes Gebrüll. Auf einem nur tellergroßen Kontrollbildschirm. der mir einen Teil der Funkzentrale zeigte, bemerkte ich Wholeys verblüfftes Gesicht. In der nächsten Sekunde hatte sich der Terraner aber gefangen und trat in das Spiel ein, ohne vorher Anweisungen erhalten zu haben. Das Gebrüll hielt immer noch an. Wir hörten es aus den Lautsprechern der Visiphonanlage dringen.
    „Chef Funkzentrale spricht, Sir", vernahm ich Major Wholeys Stimme. Der Begriff „Sir" jagte mir kalte Schauer über den Rücken. Wholey hatte Tefroda gesprochen und trotzdem 'Sir?' gesagt. Mir blieb von da an keine andere Wahl, als zu behaupten, dies sei eine neue Bezeichnung in der tefrodischen Flotte.
    „Ich schalte um zum Kommandanten, Sir", sagte Wholey weiter. „Eine Sekunde."
    Das wilde Gebrüll verstummte für einen Augenblick. Dann brach es plötzlich aus den Lautsprechern des großen Bildschirmes hervor, der genau vor meinem Gesicht angebracht war.
    Ich richtete mich instinktiv auf und schaltete geistig um.
    Ein alter Mann mit silberfarbenem Bart und ergrauten Haaren wurde erkennbar. Er trug eine prächtige Uniform mit unbekannten Rangsymbolen und zahlreichen Auszeichnungen. offenbar der hiesige Befehlshaber.
    Er besaß die samtbraune Haut eines Tefroders und kluge Augen, die nun in innerem Feuer zu blitzen schienen. Seltsamerweise war ich davon überzeugt, keinen der üblichen Duplos vor mir zu haben. Dieser Charakterkopf hätte nicht dazu gepaßt.
    „Jetzt sind Sie wohl komplett wahnsinnig geworden, Sie tefrodischer Gernegroß", brüllte der Uniformierte und schlug mit der Faust auf einen Tisch, den ich nicht sehen konnte.
    Ich war völlig verblüfft. Aus der freundlichen Anrede ging hervor, daß sich der Kommandierende selbst nicht als Tefroder ansah. Was also war er?
    „Du vergißt den Zeitfaktor!" meldete sich mein Extrahirn. „Weißt du, in welcher Epoche wir sind?
    Vielleicht ist dies die Zeit, zu der der Andromedanebel besiedelt wurde."
    Ich sah klar, oder ich glaubte, klar zu sehen.
    „Sind Sie stumm?" schrie der Weißbärtige noch lauter. Er schien innerlich zu rasen.
    „Was fällt Ihnen ein, meinen gesamten Aufmarschplan durch Ihr programmwidriges Erscheinen durcheinanderzubringen? Herr selbst Ihnen sollte bekannt sein, daß das Lemurische Imperium um sein Leben kämpft! Auch Ihnen sollte bekannt sein, daß wir darauf angewiesen sind, dreißig Milliarden Flüchtlinge durch den Großtransmitter zu schicken, um sie dort in Sicherheit zu bringen, wo sich Ihr Großvater schon vor zweiundneunzig Jahren Standardzeit in Sicherheit gebracht hat! Es ist eine Unverschämtheit, erst den Transmitter zu blockieren und schließlich noch in aller Gemütsruhe darauf zu warten, bis der Test beendet ist. Warum nehmen Sie nicht Fahrt auf?"
    Die Lage wurde immer klarer. Ich blickte kurz in Rhodans bleiches Gesicht. Er schien allerlei zu ahnen.
    Ich nahm Haltung an, grüßte nach terranischer Sitte, weil ich die tefrodische Grußform ohnehin nicht kannte und erklärte trocken: „Kapitän Atlan, Sir, Kommandant des tefrodischen Ultraschlachtschiffes CREST III. Der Grund für mein Zögern dürfte verständlich sein, Sir. Ich hatte zu großen Respekt vor Ihren Kanonen."
    Der Weißbärtige zog ein grimmiges Gesicht. Hinter ihm begannen zwei oder drei andere Männer zu lachen. Ich konnte sie nicht sehen. Sie waren mir auf alle Fälle sympathisch.
    „Die verdammt beste Ausrede für ein taktisches Versagen, die ich jemals gehört habe. Ihr Inselkolonisten scheint etwas gelernt zu haben. Ich bin Admiral Hakhat, Oberbefehlshaber in der Zentrums-Transmitterzone. Welche seltsame Anrede gebrauchen Sie eigentlich?"
    „Eine neu eingeführte Anrede für Offiziere, Sir. Der Begriff spart Zeit, ist einfach zu behalten und entbindet die Untergebenen im Gefechtsfalle, ellenlange Titel zu gebrauchen."
    Der alte Mann kniff die Augen zusammen und musterte intensiv seinen Bildschirm, auf dem ich bis zu den Knien sichtbar sein mußte.
    „Nicht übel", entgegnete er gedehnt. „Ist Ihr Riesenschiff ebenfalls solchen neuartigen Ideen entsprungen?"
    Jetzt wurde die Situation kritisch. Wie gut war die Verbindung zwischen den Tefrodern

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