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0265 - Das Zeitauge

Titel: 0265 - Das Zeitauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möchten die Maschinentechnik entwickeln. Man 'kann eben die Entwicklung nur bedingt beschleunigen."
    „Demnach", sagte Gucky ernsthaft, „sind die Leute, die sich heutzutage als 'Kaiser von China' bezeichnen, geistesgestört?"
    „Du merkst aber auch alles, Kleiner!" spottete John Marshall.
    Der Mausbiber piepste ärgerlich.
    „Es fällt mir nur schwer, mich in die Lage der Menschen hineinzuversetzen. Bei meiner Rasse gibt es keine Geisteskrankheiten."
    „Jeder Vorteil hat auch seine Nachteile", warf Rhodan ein. „Ein kompliziertes Gehirn ist eben leider anfälliger als ein..."
    „... etwas beschränktes!" knurrte Cart Rudo, ohne sich umzudrehen.
    Gucky stieß einen empörten Schrei aus - und verschwand.
    „Komisch", bemerkte Marshall, „er ist gar nicht wirklich beleidigt."
    Der Großadministrator lachte.
    „Rudos Bemerkung war genau richtig. Der kleine Kerl hatte nämlich nichts weiter im Sinn, als uns aufzuziehen. Selbstverständlich kennt er die Geschichte der alten irdischen Kulturen, und er weiß auch genau, daß es auf Terra Nervenheilanstalten gibt..."
    Der Lordadmiral schluckte.
    „Na warte!" brummte er verärgert.
    Perry Rhodan lenkte das Gespräch auf die Erfordernisse des Augenblicks.
    „Oberst Rudo", befahl er, „Sie werden in zehn Minuten in den Normalraum zurückkehren. Ich gehe inzwischen zur Funkzentrale und lasse den Funkspruch nach Kahalo vorbereiten."
     
    *
     
    „Die Lebenden rufen die Toten. Wir grüßen euch aus der Zukunft!"
    Wieder und wieder jagte der Funkspruch aus den Antennen des Schiffshyperkoms. Gleichzeitig wurde er vom Chef der Funkzentrale ins Mikrophon des Ultrakurzwellensenders gesprochen, während die Morsetasten unablässig tickten und hämmerten.
    Zur gleichen Zeit auf Kahalo: Tronar und Rakal Woolver waren vor einer Viertelstunde in der Memohalle des Zeitstützpunktes angekommen. Nach ihrer überstürzten Flucht rematerialisierten sie aus dem Schaltkomplex eines unbekannten Aggregats.
    Sekundenlang verharrten sie unbeweglich, bis sie die Kontrolle über ihre Körper wiedererlangt hatten. Allmählich nahmen sie ihre Umwelt bewußt wahr.
    Sie standen in einer kleinen Halle von elliptischem Querschnitt. Rings um ein hochaufragendes Gerät mit hauchdünnen Antennen verliefen sechs Reihen von Kontursitzbänken. Die Lehnen der einzelnen Sitze waren nach hinten geklappt, und die uniformierten Gestalten darin lagen lang ausgestreckt und steif.
    Die Woolver-Zwillinge traten vorsichtig näher. Die Gesichtszüge der Lemurer, denn um solche handelte es sich offenbar, wirkten gelöst. Aber die Augen blickten ins Leere.
    Rakal ergriff das Handgelenk eines Uniformierten und fühlte den Puls.
    „Er lebt", flüsterte er. „Anscheinend befindet er sich in einer durch Hypnose hervorgerufenen Starre."
    Tronar nickte, wahrend sein Blick wachsam durch die Halle glitt.
    „Alle sind hochgewachsen und relativ jung. Außerdem erkenne ich trotz der starren Augen die Züge hoher Intelligenz und großer Willenskraft. Ich möchte behaupten, daß hier die Elite der lemurischen Heimatflotte gelagert wird."
    „Schablonenmuster für neue Duplokämpfer!" Rakal schüttelte sich.
    „Ich beginne zu begreifen, warum die 'Meister der Insel' nicht in den Kampf gegen Halut eingreifen.
    Nur die Niederlage der lemurischen Menschheit und das Chaos garantieren ihnen die Lieferung des Personals, das sie zur Aufrechterhaltung ihrer Machtstellung brauchen. Sie spielen mit galaktischen Reichen und Individuen, die eigentlich längst tot sind."
    „Ein Grund mehr, diese Bestien von ihrem 'Thron' zu stürzen!" rief sein Zwillingsbruder erregt.
    Rakal lachte gellend.
    „Wie willst du ihnen etwas anhaben, über einen Abgrund von mehr als 52000 Jahren hinweg? Wir sind ein Faktor, den sie vernachlässigen können."
    „Ich glaube nicht daran!" erwiderte Tronar fest und zielte mit dem Impulsstrahler auf das Gerät im Zentrum des Raumes.
    „Warte noch!" Rakal packte seinen Arm. „Erst müssen wir die Signale der CREST abwarten. Danach können wir das zerstören, was offenbar ein Hypnomechanischer Konditionierer ist." Sein Bruder ließ die Hand sinken.
    Die Zwillinge standen unbeweglich und lauschten. Sie trugen seit langem Spürgeräte mit Verstärkern in ihren Druckhelmen. Das war notwendig geworden, da sie nicht immer in der Nähe von Großempfängern weilen konnten, während sie auf das Transportmedium eines Funkspruches warteten.
    Acht Sekunden vergingen.
    Dann fiel mit betäubender Stärke ein Funkspruch

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