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0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum

Titel: 0265 - In Brooklyn blüht der Galgenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In Brooklyn blüht der Galgenbaum (3 of 3)
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verständigt haben.«
    O’Kelly hatte blitzschnell seine Pistole in der Hand. Aber auch Strandford hatte ja gespürt, welche Gefahr sich über ihm zusammenballte. Er fuhr herum. Im selben Augenblick schleuderte Jack Gallus den schweren Kristallaschenbecher. Dennoch löste sich der Schuss.
    ***
    Wenn Mr. Highs Theorie richtig war, mussten wir unsere ganze Taktik ändern. Wir konnten nicht mehr abwarten, weil wir es nicht riskieren konnten, weitere Bomben explodieren zu lassen. Also hatten wir unseren Plan geändert.
    Es war gegen vier, als ich wieder zurück in mein Office kam. Ich nahm mir den großen Stadtplan vor und prägte mir die Lage einiger Gebäude ein, die für mich in den nächsten Stunden interessant sein würden.
    Inzwischen regelte Mr. High für mich einige Formalitäten, die er als Chef leichter erledigen konnte als ich. Es dauerte denn auch nicht lange, da klopfte es, und die Kollegen Bobby Healy und Ralph Smith kamen herein mit der Bemerkung, der Einsatzleiter hätte sie mir zugewiesen.
    »Ich weiß«, nickte ich. »Wir haben einen harten Abend vor uns.«
    »Jedenfalls besser als ein langweiliger«, grinste Bobby. »Was tun wir?«
    »Wir werden ein paar Leute kassieren«, sagte ich.
    »Mit welchem Grund?«
    Ich zuckte die Achseln!
    »Das ist der wunde Punkt. Wir müssen sogar die Gründe erst finden.«
    »Das hört sich schon nicht mehr so schön an«, brummte Bobby. »Aber mir soll es recht sein. Was für Leute nehmen wir uns vor?«
    »Die Burschen von der Morgan-Bande. Nicht alle, aber einige von ihnen. Eben die, wo wir möglich schnell einen Grund zu ihrer Festnahme finden können.«
    »Bloyd Morgan auch?«
    »Wenn wir für seine Festnahme einen Grund finden könnten, wäre das vielleicht unser Haupttreffer.«
    »Okay, schieben wir ab. Wo finden wir die Boys von der Morgan-Gang?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Auch davon habe ich keine Ahnung.«
    Ralph kratzte sich am Kinn und sah mich an, als zweifle er an meinem Verstände.
    »Bist du ganz sicher, Jerry, dass du nicht betrunken bist?«, fragte er. »Wir sollen Leute festnehmen, aber vorher schnell noch die Gründe für ihre Festnahme finden, und obendrein wissen wir nicht einmal, wo die Burschen überhaupt stecken könnten?«
    »Genauso ist es.«
    »Aber das kann eine Arbeit für eine Woche werden!«
    »Tut mir Leid«, erwiderte, ich. »Der Auftrag vom Chef lautet: Bis spätestens sechs Uhr müssen wir mit den ersten Festgenommenen hier sein.«
    »Entweder bin ich verrückt oder du bist es«, sagte Bobby. »Seit wann gibt der Chef denn solche - hm - eigenartigen Anweisungen?«
    »Seit er sich dazu gezwungen sieht. Die Lage ist ganz einfach: Sechs Banden oder noch mehr Banden haben sich zusammengeschlossen. Die Erben der im Rusky-Institut umgebrachten Leute sind erpresst worden und haben vermutlich schon Gelder in sagenhaften Höhen an einen Mann gezahlt, der auch den Zusammenschluss der Banden bewirkt hat. Wenn wir ihm Zeit geben, kann er mit dem Geld und den Gangstern, die ihm jetzt zur Verfügung stehen, aus New-York einen brodelnden Vulkan machen. Und genau das ist sowieso seine Absicht. Also müssen wir in seine Organisation so viele Risse hineinschlagen, und zwar möglichst schnell, dass er bremsen muss. Das würde uns dann den Zeitgewinn verschaffen, den wir brauchen, um diesem unheimlichen Mann auf die Spur zu kommen.«
    Ich weihte sie in aller Kürze in die Lage ein. Sie hörten mir zu, und ihre Augen wurden immer größer.
    »Was hätte denn ein Gangsterboss davon, Bomben legen zu lassen?«, fragte Ralph schließlich.
    »Die Befriedigung seines Hasses«, sagte ich ernst. »Das hätte er davon. Und ein Verbrecher, dessen Motiv ein verzehrender Hass ist, erscheint mir gefährlicher als einer, der es um Gewinn tut. Denn der Letztere hält sein Risiko immer in gewissen Grenzen, die in einem Zusammenhang mit dem erhofften Gewinn stehen. Wer aber hasst, blind und grenzenlos hasst, der kennt überhaupt keinen Punkt, wo er sagen würde: bis hierher und nicht weiter. Wir stehen vielleicht dem gefährlichsten Manne gegenüber, der je durch New-York gegangen ist. Und wir wissen weder, wie er heißt, noch wie er aussieht. Aber wir wissen, dass er sich anscheinend einiger Banden bedient, die er auf raffinierte Weise zum Zusammenschluss brachte, indem er ihnen vorgaukelte, sie würden dann viel mehr ›verdienen‹. Folglich müssen wir ihm erst einmal sein Werkzeug brüchig machen, die Superbande erschüttern. Und das können wir wieder nur durch die

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