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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehen!« Mona, das Schwedenmädchen, schüttelte sich. Die langen, blonden Haare flogen. Aus den abgeschnittenen Hosen der kurzen Jeans ragten zwei prächtig gewachsene Beine hervor. Mona war 20 und hatte mal als Modell gearbeitet, bevor sie ausstieg. Ihr wohlgerundeter Körper hatte in Göteborg zahlreiche Männer verrückt gemacht.
    »Du willst gehen, Mona? Da kann ich nur lachen. Nein, ihr werdet nicht gehen. Ich bin gekommen, um Kraal die Diener zu geben. Er hat lange genug unter dem Wasser in der Erde gehaust. Diesmal wird er hervorkommen und euch an sich reißen. Wir haben ihn beschworen. Jeder von euch hat mitgemacht. Keiner wollte sich weigern.« Während dieser Worte streckte der Zombie seine rechte Hand vor und deutete mit dem Zeigefinger auf die anwesenden Freunde.
    »Er ist ein Zombie!«
    Lianes schrille Stimme durchbrach die Stille. Jeder verstand die Worte.
    Sie flößten Angst ein, das berühmte kalte Gefühl im Nacken tauchte bei den meisten auf, und nicht nur die weiblichen Mitglieder senkten ihre Köpfe.
    Bis auf Rock. »Komm her«, sagte er.
    Piet Shrivers hatte nichts dagegen. Liane stemmte sich in die Höhe. Jan, der Junge mit dem kahlrasierten Schädel half ihr dabei. Er spürte, wie sie zitterte, und sein rundes Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an.
    Liane löste sich, schüttelte ihr Haar, ging zu Rock und blieb neben ihm stehen. »Es stimmt, was ich gesagt habe. Wir haben es hier nicht mit einem normalen Menschen zu tun. Piet ist ein Zombie. Kraal hat ihn sich geholt und als lebenden Toten wieder ausgespieen. Wir sind in der Falle. Uns allen soll es so ergehen.«
    Nach ihren Worten war es einen Moment still. »Zombies?« höhnte Ed, »die gibt es doch nur im Kino.«
    »Du irrst dich, Ed!«
    Der bullige junge Mann warf Liane nur einen knappen Blick zu, bevor er sich in Bewegung setzte und auf den einbeinigen Untoten zuschritt. »Bist du wirklich ein lebender Toter?« höhnte er.
    »Ed, gib acht!« warnte Liane.
    »Ach, Unsinn. Er…aagggrrrhhh…« Plötzlich verdrehte Ed die Augen, sie quollen gleichzeitig aus seinen Höhlen. Die Lippen öffneten sich, die Zungenspitze sprang hervor, und im nächsten Augenblick gab er dem Druck um seiner Kehle nach.
    Mit einer Hand hatte Piet zugegriffen. Ed kam gegen diese Kraft nicht an.
    Er wurde in die Knie gedrückt, schlug verzweifelt mit den Armen um sich, aber er hieb ins Leere.
    Dann ließ Piet ihn los.
    Für zwei, drei Sekunden blieb Ed in der Haltung, bevor er nach links wegkippte, zu Boden schlug und liegenblieb.
    »Der ist tot!« schluchzte Ellie.
    »Nein!« antwortete Piet. »Er ist nicht tot. Ich hätte ihn töten können, aber ich wollte ihn Kraal nicht wegnehmen. Er wartet auf euch, und er wird euch bekommen.«
    Rock mischte sich wieder ein. »Du mußt verrückt sein, Junge. Total nervig. Glaubst du denn, du kannst uns hier in dieser verdammten Rattenfalle gefangenhalten? Nein, da irrst du dich gewaltig. Nicht hier im Keller. Wir werden dich aus dem Weg räumen, denn alle von uns kannst du nicht vernichten. Verschwinde!«
    »Ich warne euch«, sagte der Zombie dumpf. »Ihr schafft es nicht, denn er ist da. Kraal lauert bereits in der Nähe!«
    »Zeig uns deinen Kraal«, höhnte Jan.
    Piet schüttelte den Kopf. »Ihr braucht ihn nicht zu sehen. Ihr könnt ihn hören. Seid ruhig und lauscht. Achtet auf jede Bewegung, denn ich spüre seine Nähe. Er wird sich den ersten von euch holen. Ja, er kommt näher und näher…«
    Die Worte des Zombies fielen auf fruchtbaren Boden. Die Mitglieder der Kommune standen tatsächlich still.
    Niemand rührte sich, keiner wagte, laut zu atmen.
    Sie hörten nichts, aber sie merkten etwas.
    Zitterte nicht der Boden unmerklich? War da nicht ein seltsames Vibrieren zu vernehmen, das sich allmählich fortpflanzte, ihre Beine und Körper erfaßte und im Gehirn ausschwang.
    »Ja, er kommt!« hechelte Piet Shrivers. »Ich spüre es. Er ist da, genau in meiner Nähe und…«
    Mona schrie auf.
    Sie hatte sich so aufgestellt, daß sie nicht nur auf Shrivers schauen konnte, sondern auch die Wand sah, wo die kleine Tür offenstand.
    Zuerst sah sie nur die langen Nägel der Finger. Dann die gewaltige schuppige Hand, einen Teil des Arms, der im nächsten Augenblick trotz seiner Größe hervorschnellte und die Klaue dem entsetzten Jan in den Rücken schlug…
    ***
    Wir wußten zum Glück, wo Dieter Hoven abgestiegen war, und ich rief von meinem Hotelzimmer in seiner Pension an.
    Da meldete sich zwar die Vermieterin, Dieter

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