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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entschlossen und werde weitermachen. Ich könnte nicht mehr ruhig leben, wenn ich wüßte, daß ich nicht alles getan hätte, um wenigstens einen Teil des Schreckens zu lindern.«
    »Das verstehe ich sogar.«
    »Du bist lieb.«
    Wenig später hatten sie die Straße wieder überquert. Carla schaute sich noch einmal um, bevor sie die offenstehende Haustür weiter nach innen drückte und sich in den düsteren Flur schob.
    Dieter Hoven folgte ihr auf dem Fuß. Er sah nicht so gut, die Brille fehlte ihm doch.
    »Bis in welche Etage müssen wir denn?« erkundigte er sich.
    »Soviel ich weiß, haben sie sich meist in den Kellerräumen versammelt.«
    »In solchen Dingern?«
    »Ja. Die Vermieter kriegen doch hier alles los. Das ist wie in Amsterdam. Hauptsache, ein Dach über dem Kopf. Alles andere ist unwichtig. So mußt du das sehen.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Sie hatten sich im Flüsterton unterhalten. Viele Menschen reagieren so, wenn sie ein fremdes Haus betreten.
    Da sich Carla in diesem Gebäude auskannte und sie auch nicht zuviel Zeit verlieren wollte, eilte sie der Kellertür entgegen.
    »Du mußt vorsichtig sein«, warnte sie ihren Freund. »Hinter der Tür beginnt eine ziemlich steile Treppe.«
    »Ich werde schon aufpassen.«
    Carla zog die Tür auf. Es brannte sogar Licht, was sie verwunderte. Sie erklärte es sich jedoch damit, daß sich die Mitglieder der Kommune höchstwahrscheinlich in den Kellerräumen aufhielten.
    »Wir scheinen Glück zu haben«, sagte sie leise.
    Dieter nickte nur.
    Nach drei Stufen blieb Carla stehen und schaute zurück. Dieter hatte eine Hand auf das rostige Geländer gelegt. Er zwinkerte ein wenig mit den Augen. »Hast du was?« fragte er.
    »Da sind doch Stimmen zu hören…«
    Der Deutsche lauschte und hob die Schultern. »Tut mir leid, aber ich kann nichts verstehen.«
    »Seltsam…«
    Im nächsten Augenblick glaubten sie, das Blut würde in ihren Adern gefrieren, denn so schrille Schreie, wie sie sie plötzlich vernahmen, hatten sie noch nie gehört.
    »Kraal! Das ist Kraal!« sagte Carla nur und begann zu laufen…
    ***
    In der Pranke steckte die Kraft einer mörderischen Kreatur. Sie war fest in Jans Rücken geschlagen, hatte die Kleidung zerfetzt und auch die ersten Wunden gerissen.
    Jan schrie. Er taumelte zurück, seine Schritte waren wankend, unkontrolliert, die Arme hatte er hochgerissen, das Gesicht panikverzerrt, und der Blick war flehentlich auf die anderen fünf Freunde gerichtet, die das Entsetzen ebenfalls gepackt hielt und sich deshalb nicht vom Fleck rühren konnten.
    Dann wurde Jan zu Boden gerissen.
    Jeder hörte das dumpfe Geräusch, mit dem der Hinterkopf aufprallte, und einen Augenblick später zog die gewaltige Klaue das Opfer durch die Tür, wobei es vor den Augen der Anwesenden verschwand.
    Die Mitglieder der Kommune lebten seit Jahren zusammen. Sie hatten gute und weniger gute Zeiten durchgemacht, zahlreiche Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt, immer zusammengehalten, vor allen Dingen gegen die Polizei, und sich auch mit der Beschwörung finsterer Mächte beschäftigt. Was sie nun in der Praxis erlebten, war so schlimm, daß sie überhaupt nicht reagieren konnten und wie angenagelt auf dem Fleck standen.
    Bis auf Piet Shrivers. Er fing an zu lachen. Erst leise, kichernd, dann immer lauter werdend, bis er losbrüllte, so daß es sich wie das Schreien eines Tieres anhörte.
    »Kraal!« schrie er. »Kraal ist gekommen. Ich habe ihn geholt. Wir werden seine Diener!«
    »Nein!« Zum erstenmal meldete sich eine der jungen Leute. Es war Rock Geest, der eingreifen wollte. Sein Gesicht war zu einer Maske geworden. Er hatte schon zu lange gewartet und stürzte sich nun auf Piet.
    Die beiden prallten zusammen.
    Der Zombie wurde von dem Schlag des Jungen von seinem Bein gefegt und krachte zu Boden. Dort überschlug er sich sogar, griff zu, bekam Rocks Knöchel zu fassen und riß den Jungen zu Boden.
    Rock kannte einige Tricks aus harten Straßenschlachten. Er wußte auch, wie man fallen mußte, und er zog in der Bewegung noch eine Waffe.
    Es war ein Schnappmesser. Bevor sich Piet versah, schoß die Klinge aus dem Griff, schnellte auf ihn zu und kam dicht vor seiner Kehle zur Ruhe. »Laß los!« keuchte Rock.
    »Nie!«
    Da wollte Rock es wissen. Wenn Piet Shrivers tatsächlich ein Zombie war, durfte ihn der Messerstich nicht töten. Aber Rock scheute davor zurück, die Klinge in das Gesicht des anderen zu stoßen, statt dessen rammte er das Messer nach unten.
    Bis

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