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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leiter. Suko hatte sie als erster erreicht und kletterte hoch.
    Wenig später überwand ich die in die Kanalwand eingelassenen Sprossen, blieb neben Suko stehen und schaute zurück auf die Gracht.
    Erst jetzt schien man bemerkt zu haben, was geschehen war. Wir vernahmen hektische Schreie. Woher die Menschen auf einmal kamen, wußte ich nicht, sie blieben jedenfalls zu beiden Seiten der ehemaligen Brücke stehen und schauten auf die Trümmer.
    »Wir müssen Kraal packen«, sagte Suko keuchend, wobei er seinen Oberkörper durchbeugte.
    »Wenn wir es nicht schaffen, zerstört er uns noch die ganze Stadt.«
    »Der ist durch nichts aufzuhalten«, sagte ich abgehackt und schaute zur anderen Seite hin, wo sich eigentlich Carla van der Laan und Dieter Hoven befinden mußten.
    Von beiden sah ich nichts.
    »Wenn unsere jungen Freunde sich aus dem Staub gemacht haben, ist es das beste gewesen, was sie tun konnten«, bemerkte Suko.
    Ich gab ihm recht. »Hoffentlich lassen sie die Finger von dem Fall. Kraal ist zu gefährlich.«
    »Wem sagst du das?«
    »Und was erzählen wir der Polizei?« Suko hob die Schultern. »Wird man uns glauben?«
    »Das ist die Frage.«
    »Eben. Wir lassen es einmal so dahingestellt, fahren ins Hotel und ziehen uns frische Sachen an.«
    »Am besten einen Taucheranzug«, bemerkte ich.
    »Willst du Kraal unter Wasser verfolgen?« fragte ich mein Freund und Kollege.
    »Wenn es sein muß, auch das.«
    ***
    Carla van der Laan war heilfroh, ihren neuen Freund in die Arme schließen zu können. »Himmel«, flüsterte sie, »daß dies noch einmal gutgegangen ist. Ich dachte schon…«
    Dieter Hoven hob die Schultern. »Keine Panik, Mädchen. So leicht bin ich nicht unterzukriegen.«
    »Das hoffe ich.«
    Die beiden hatten sich etwas zurückgezogen. Sie wollten sehen, was John Sinclair und Suko gegen Kraal unternahmen.
    Zunächst einmal nahm das Monstrum ihre Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Sie bekamen mit, wie es gegen die Pfeiler der Brücke schlug. Danach konnten sie nur staunen.
    Allerdings veränderte sich dieses Gefühl zu einem wahren Entsetzen, als sie erkannten, daß die Brücke dem Druck nicht standhielt. Sie begann zu wanken.
    Dann stürzte sie ein.
    Mit einem Knirschen fing es an. Es folgte ein gewaltiges Reißen und Donnern, die Steine fielen ineinander, und das Boot mit den beiden Männern raste noch der einstürzenden Brücke entgegen.
    »Das ist das Ende!« flüsterte Carla. Sie konnte nicht mehr hinschauen und barg ihren Kopf an Dieters Brust.
    Dieter brüllte sich fast die Lunge aus dem Leib. Er beugte sich dabei vor und schrie immer wieder: »Springt doch ab, verdammt! Los, raus aus dem Kahn!«
    Dann schäumten die Wellen hoch. Gewaltige Gischtwolken verdeckten die Sicht. Sie wirkten wie ein gewaltiger Vorhang, den niemand durchdringen konnte.
    »Die sind verloren, die sind…« Auch Dieter war der Anblick zuviel. Er hatte das Boot noch in die Gischtwolken hineinrasen sehen. Für ihn bedeutete es das Ende der beiden sympathischen Polizisten. Sie hatten ihren Mut mit dem Leben bezahlen müssen. Die Trümmer der Brücke mußten sie einfach vernichtet haben.
    Wenn er und Carla hier länger stehenbleiben würden, dann sahen sie irgendwann in nächster Zeit die Leichen an die Oberfläche treiben, und das wollten sie auf keinen Fall.
    Dieter Hoven zog seine holländische Freundin herum. »Komm!« rief er ihr ins Ohr, »Wir verschwinden hier.«
    »Aber die beiden…«
    »Werden es schon schaffen«, sagte Hoven blauäugig. »Wir dürfen uns auf keinen Fall verrückt machen lassen, glaub mir, Mädchen!«
    Carla van der Laan war so durcheinander, daß sie sich willig mitziehen ließ. Sie wollte nicht mehr denken. Es war genug Schreckliches geschehen. Über sie war ein schlimmer, grausamer Schatten gefallen.
    Es mußte auch einmal wieder Licht geben, es konnte nicht nur der Schatten existieren.
    Sie bekam überhaupt nicht mit, daß Dieter sie immer mehr vom Ort des Geschehens wegzog. Die beiden gingen in den Park hinein. Sie fanden Wege, auch Bänke, nahmen den frischen Blütengeruch wahr und vergaßen das Grauen. An einem Denkmal, das von drei Seiten durch Büsche umschlossen war, sah Dieter eine Bank.
    Sie stand genau in der Sonne. Die Strahlen fielen auf den grünen Lack, erwärmten ihn, und der Deutsche zog seine Freundin auf die Sitzfläche.
    Hier konnte auch seine Kleidung trocknen.
    Erschöpft lehnte er sich zurück. Ein paarmal holte er tief Atem, während er eine Hand um die Schulter seiner Freundin

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