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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hoven jedoch war nicht da, wie sie mir in einem holprigen Deutsch erklärte.
    Ich bedankte mich und legte auf. Suko schaute mich an. »Jetzt ist guter Rat teuer. Oder hast du die Adresse noch im Kopf?«
    »Nein. Das Hausboot muß in der Nähe des Parks liegen, wo auch das Monster aufgetaucht war.«
    »Wer könnte es denn noch wissen?«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. »Verdammt, ich hab's. Das Heim oder die Anstalt. Da müßte man doch erfahren können, wo er gehaust hat.«
    »Ob die dir aber Auskunft geben, ist fraglich«, sagte Suko.
    »Ich muß es versuchen.«
    »Und die Adresse?«
    Mist, die wußte ich auch nicht. Nur einen kurzen Augenblick dachte ich nach. Anschließend ließ ich mich mit der Hotelrezeption verbinden. Die Portiers in den Hotels waren extravagante Wünsche der Gäste gewohnt.
    Daß jemand sich nach einer Nervenheilanstalt erkundigte, kam wohl nicht alle Tage vor, denn unser Portier fragte zweimal zurück, weil er es nicht glauben wollte.
    Ich blieb dabei und bekam wenig später die Adresse, wobei mir der Mann erklärte, daß es nur eine große Anstalt gäbe. Die Telefonnummer war ebenfalls mitgeliefert worden und auch der Name des Chefarztes.
    Ihn rief ich an.
    Zum Glück besaß er eine Vorzimmerdame, die nicht auf stur machte, sondern durchstellte.
    Ich schenkte dem Arzt reinen Wein ein. Er konnte zuhören und verstand auch meinen Wunsch.
    »Ich werde Ihnen helfen«, sagte er, »und lasse mir die Adresse aus dem Personalbüro heraussuchen. Allerdings müßten Sie sich ein wenig gedulden.«
    »Natürlich.« Der Mann bekam die Nummer des Hotels, und ich verkürzte mir die Wartezeit mit einer Zigarette, während Suko am Fenster stand und auf einen träge an der Rückseite des Hauses dahinfließenden Kanal schaute.
    Viel zu langsam verging die Zeit. Schließlich, nach ungefähr zehn Minuten, klingelte der Apparat.
    Der Chefarzt war an der Strippe. Wir bekamen die Adresse, und ich atmete erleichtert auf. Ein paarmal bedankte ich mich bei ihm, bevor ich das Gespräch beendete.
    »Na denn«, sagte ich und nickte. »Dann wollen wir mal.«
    Suko stand schon an der Tür. »Und welchen Wagen nehmen wir? Unseren?«
    »Nein, wir kennen uns nicht aus. Geh schon vor und rufe ein Taxi. Das ist besser.«
    Schnell wie der Wind war mein Partner verschwunden. Ich hoffte nur, daß wir diesmal Glück hatten. Wenn Kraal richtig durchdrehte, sah ich für die Stadt und deren Menschen schwarz…
    ***
    Wie gut, daß sich Carla in Den Haag auskannte. Von allein hätte Dieter Hoven die Adresse niemals gefunden. Sie mußten wieder nahe an einen Kanal heran. Beide beschlich ein seltsames Gefühl, doch sie überwanden es und dachten nur an ihre Aufgabe.
    Sie erreichten eine Straße, die parallel zu einer Gracht führte. Die Straße war nicht sehr breit und fast zugeparkt.
    Bedeckt war die Fahrbahn mit Kopfsteinpflaster. Es schimmerte rötlich, obwohl auf ihm eine dicke Staubschicht lag.
    Carla schaute nach links. Sie suchte Nummern an den Altbauten, die zum Teil renoviert worden waren und bunte Anstriche zeigten.
    Ein kleiner Flohmarkt wurde gerade abgehalten. Zahlreiche Händler hatten auf dem Gehsteig vor den Häusern Stände aufgebaut und boten alles mögliche an. Hinter dem letzten Stand war das Haus, in dem Piet Shrivers zusammen mit den anderen Mitgliedern der Kommune gewohnt hatte.
    Vor der Tür blieben die beiden Verliebten stehen. »Vielleicht sind sie auf dem Boot«, sagte Dieter Hoven.
    »Wir können mal nachschauen.« Carla lief quer über die Fahrbahn und blieb vor dem Kanalgitter stehen. Dieter kam ebenfalls zu ihr. Er ließ sich von seiner Freundin den Kahn zeigen.
    »Der mit dem größten Garten.«
    »Die bauen ja tatsächlich noch Gemüse an.«
    »Was dachtest du denn?«
    »Hasch oder so.«
    »Unsinn. Das machen sie auch, klar. In der Mehrzahl wollen sie doch essen. Von Hasch kann man nicht leben, höchstens sterben.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Carla wechselte das Thema. »Der Kahn scheint leer zu sein.«
    »Sollen wir nachschauen?«
    »Nein, erst im Haus.« Sie ging noch ein paar Schritte weiter und blieb dort stehen, wo Abwasser in den Kanal gurgelte.
    »Suchst du was?« fragte Dieter. »Nicht mehr. Ich werde nur das Gefühl nicht los, daß Kraal hier irgendwo auf der Lauer liegt.«
    »Siehst du ihn denn?«
    »Nein. Wir haben ihn aber auch vorher nicht gesehen. Urplötzlich tauchte er auf.«
    »Noch können wir zurück.«
    Carla schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Ich habe mich einmal dazu

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