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0266 - Der Grachten-Teufel

0266 - Der Grachten-Teufel

Titel: 0266 - Der Grachten-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zur Hälfte verschwand die Klinge in Piets Brust.
    Jeder erwartete einen Blutstrom. Der jedoch blieb aus. Statt dessen begann der Zombie zu lachen, drückte seinen Oberkörper vor und stieß mit dem Kopf in das Gesicht des jungen Mannes.
    Rock flog zurück, während der Zombie sitzenblieb und das Messer aus seiner Brust riß.
    Er kicherte. Im Sitzen drehte er sich und kam geschmeidig in die Höhe.
    Auf seinem Bein blieb er stehen, hielt das Messer in der rechten Hand und sah plötzlich aus wie damals, als er Amok gelaufen war. »Wißt ihr noch?« flüsterte er. »Könnt ihr euch noch erinnern? Das hatten wir schon mal, nicht?« Er stand wie unter Strom. Seine Augen leuchteten.
    Es mußte der nackte Irrsinn sein, der ihn gefangen hielt.
    Die anderen wichen zurück. Nur Ed blieb liegen. Er erwachte soeben aus der Bewußtlosigkeit. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, während er verzweifelt nach Luft schnappte, seine Hände tapsig über die Brust fuhren und er weit den Mund aufriß.
    Der Zombie trieb seine Gegner zurück. »Na, ihr feigen Halunken?« höhnte er.
    »Versucht es doch einmal. Los, versucht an mich heranzukommen! Bin gespannt, ob ihr es schafft.«
    Rock, Mona und Ellie wichen zurück. Nur Liane blieb stehen, streckte den rechten Arm vor und hielt den anderen angewinkelt zurück. »Bitte, laß es sein, Piet! Wir…«
    Da stieß der Zombie zu. Es ging so schnell, daß niemand die Bewegung richtig wahrnahm.
    Das Messer traf.
    Die Spitze schnitt in die Handfläche des Mädchens, und im nächsten Augenblick fiel das Blut in dicken Tropfen zu Boden.
    Ein häßliches, widerliches Lachen grellte durch den Keller. »Noch einer von euch?« schrie der Zombie und trieb die angststarren, jungen Menschen weiter zurück.
    Er hüpfte vor, aber niemand wagte, wegen dieser Bewegung auch nur zu einem Lächeln den Mund zu verziehen.
    Piet war zu gefährlich.
    »Bleibt stehen«, sagte er dann. »Bleibt stehen und rührt euch nicht!«
    Die anderen gehorchten. Vielleicht hätte es Rock noch einmal versucht, aber er dachte an die Mädchen, die er durch unüberlegte Aktionen nicht in Gefahr bringen wollte. Sie mußten geschützt werden. Möglicherweise gab es auch noch später eine Chance.
    Liane hatte um ihre verletzte Hand einen Streifen Stoff gewickelt. Sie hatte ihn aus dem Rock gerissen. Trotzdem drang das Blut durch. Die Wunde war zu tief.
    Plötzlich stand Ed auf.
    Sofort richteten sich sämtliche Augen auf ihn, und der Zombie befahl augenblicklich, daß er sich zu den anderen stellen sollte.
    Ed stierte ihn an.
    Er schien nicht recht zu begreifen, jedenfalls machte er nicht den Eindruck, als wollte er gehorchen.
    Urplötzlich drang ein Schrei aus seinem Mund, er warf sich auf dem Absatz herum und sprang auf die Tür zu.
    Was in der nächsten Sekunde folgte, hätte eher in eine Komödie gepaßt, aber es war blutiger Ernst. Die Tür wurde von der anderen Seite heftig aufgestoßen, Ed bekam sie voll mit, flog mit rudernden Armen zurück, knallte zu Boden und sah, wie auch seine Freunde, daß eine junge Frau und ein junger Mann in das Verlies sprangen…
    ***
    Zum Glück hatten wir uns ein Taxi genommen, denn sonst hätten wir die Adresse nie oder nur sehr spät gefunden. Wir erlebten den Straßenwirrwarr von Den Haag, gerieten in die Altstadt mit ihren engen Straßen, den malerischen Gassen, den Einbahnstraßen und sahen immer wieder kleine Kanäle, Grünflächen, Mini-Parks und Teiche.
    Zahlreiche Menschen waren unterwegs, viele davon mit dem Fahrrad.
    Der Verkehr verstopfte trotzdem oft genug die Straßen, das Durchkommen war mehr als mühsam, und unser Fahrer fluchte das Blaue vom Himmel herunter, so daß wir schon Gewissensbisse bekamen, ihn überhaupt gebeten zu haben, uns zu fahren.
    Als wir einmal hielten, drehte er sich um und grinste. »An anderen Stellen der Stadt ist es noch schlimmer«, erklärte er. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    »Wenigstens ein Trost«, lächelte ich.
    Wenig später hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Unterwegs war uns viel Polizei begegnet, aber dort, wo wir ausstiegen, sahen wir keinen Polizisten.
    Ich zahlte, legte noch ein knappes Trinkgeld hinzu, und der Fahrer rollte ab.
    Wir standen auf dem Kopfsteinpflaster einer schmalen Straße und schauten uns um.
    »Haben die beiden nicht auch von einem Hausboot gesprochen?« fragte Suko.
    »Sicher.«
    »Da liegt eins.« Mein Freund deutete auf einen Kahn, der ruhig an einer Seite des Kanals lag. Beide sahen wir uns das Deck

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