Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Vom Netzwerk:
Taste seines Sprechgerätes nieder und sagte: »Mrs. Wester, schicken Sie bitte Holway zu mir.«
    Der Kassierer betrat wenige Minuten später das Direktorenzimmer.
    »Agent Cotton möchte Sie sprechen, James«, trompetete Delback jovial. »Ich höre von ihm, dass Ihr Girl verschwunden ist. Hoffentlich sind Sie nicht in eine dunkle Geschichte ’reingerutscht, James. Die Chase National Bank würde es verdammt bedauern, wenn einer ihrer Angestellten durch die Zeitungen geschleift würde. In negativem Sinne, meine ich natürlich. Gegen eine positive Erwähnung in der Öffentlichkeit haben wir nichts.«
    Es war gar nicht einfach, Mr. Delback zu stoppen. Er hörte sich selbst gern reden und er glaubte, sein leeres Gewäsch sei voller Bedeutung.
    James Holway sah schlecht aus. Das magere Gesicht schien noch hohlwangiger geworden zu sein und zeigte eine kalkige Farbe. Er konnte die Hände nicht stillhalten, sondern krampfte unablässig die Finger zusammen und öffnete sie wieder. Hin und wieder zuckte sein linkes Augenlid nervös.
    Ich bot ihm einen Platz an. Er setzte sich auf die Sesselkante.
    »Sie haben Paola Baker seit damals nicht wiedergesehen?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete er leise. »Sie verschwand ja schon am nächsten Tag.«
    »Genauer gesagt, zwischen ein und drei Uhr. Mr. Delback, macht Ihre Bank eine Mittagspause?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Delback. »Wir schließen mittags, weil wir in den Abendstunden bis acht Uhr geöffnet hälten, um den Berufstätigen die Möglichkeit zu geben, nach Feierabend ihre Bankgeschäfte zu tätigen.«
    »Wann schließen Sie?«, fragte ich. Holway antwortete an Stelle des Direktors.
    »Zwischen ein und drei Uhr Mr. Cotton, aber ich habe Paola nicht entführt.«
    »Haben Sie ein Alibi für diese Zeit an dem bestimmten Tag?«
    »Ich kann es versuchen, eines zusammenzubekommen, aber aus dem Stegreif kann ich Ihnen nicht sagen, wo ich zur fraglichen Zeit war.«
    Dellback rief empört dazwischen. »Essen Sie nicht immer im gleichen Restaurant, James?«
    »Mr. Delback?«, pfiff ich den Direktor an, »Sie können sicher sein, dass ich Ihnen niemals dazwischenreden würde, wenn Sie über Börsentipps sprächen.«
    Er lief rot an und klappte seinen Mund zu.
    Holway beantwortete auch diese Frage: »Ich fürchte, dass ich gerade an diesem Tag nicht zum Essen gegangen bin. Ich wollte mich den Fragen der Kollegen nicht aussetzen. Sie hatten mich schon den ganzen Tag über gequält, wollten Einzelheiten wissen und begriffen nicht, dass ich von dem Gedanken erschüttert war, einen Menschen getötet zu haben.«
    Der Direktor rief dazwischen: »Einen Bankräuber, einen Gangster!« Ich warf ihm einen wütenden Blick zu.
    »Holway, haben Sie versucht irgendetwas über Miss Baker zu erfahren?«
    »Ich wusste nicht, wie ich das anfangen sollte.«
    »Glauben Sie, dass sie noch lebt?« Er zuckte unter dieser brutalen Frage zusammen.
    »Ich hoffe es«, antwortete er leise.
    »Wenn ich Ihnen sagen würde, dass das FBI Beweise besitzt, dass Paola Baker…«
    Ich stoppte mich selbst. Ich hatte den Kassierer fragen wollen, ob er sich immer noch vor das Girl stellen würde, wenn das FBI beweisen könnte, dass Paola ihn nur in Lalys Saloon gelotst hatte, um ihn für eine Dollarumtauschaktion zu benutzen. Ich verzichtete auf die Frage, denn ich wollte dem Direktor kein Material gegen Holway liefern. Eitle Burschen wie dieser Delback veranstalten gern ’nen Tanz um einen Untergebenen, nur um sich selbst in Szene setzen zu können.
    Ich stellte andere, harmlosere Fragen, erkundigte mich nach Holways Lebensumständen, nach seinen Gewohnheiten, fragte, ob er Paola Baker Geschenke gemacht hätte, usw. Irgendwann fragte ich nach der Adresse seiner Wohnung.
    »21. Straße Nr. 2104«, antwortete er. Ich glaubte, etwas wie Unruhe an ihm zu bemerken.
    »Sie wohnen allein?«
    »Ja, Warum fragen Sie, Mr. Cotton?«
    »Ohne besonderen Grund. Hören Sie, Mr. Holway! Sollten Sie irgendetwas von oder über Miss Baker hören, so müssen Sie das FBI sofort benachrichtigen. Das wissen Sie doch?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und Sie würden es auch tun?«
    »Ja«, sagte er, »Ja, Mr. Cotton, ich würde Sie sofort benachrichtigen.«
    »Danke! Sie können gehen, James«, erklärte Mr. Delback ungeduldig.
    Sobald sich die Tür hinter dem Kassierer geschlossen hatte, sprudelte der Direktor los.
    »Ich habe jetzt noch Bedenken, Mr. Cotton. Raten Sie mir! Soll ich Holway versetzen? Du lieber Himmel, ich wäre

Weitere Kostenlose Bücher