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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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getan hatte.« Er wandte sich an den Lieutenant. »Haben Sie die Aufnahmen?«
    »Ja, das ist erledigt. Wenn Sie wollen, Doc, können Sie ihn gründlicher untersuchen.«
    Es war kein schöner Anblick, als zwei Polizisten dem Arzt halfen, Vermonts 44 schweren Körper aus dem Sessel zu heben. Der Doc warf einen Blick auf den Rücken des Toten.
    »Ja«, sagte er. »Ein Durchschuss. Die Kugel muss im Polster des Sessels stecken.«
    Er ließ sich eine Schere aus seiner Tasche geben und zerschnitt rund um die Einschussstelle den Bezug des Sessels. Die Polsterung quoll hervor. Zwei Minuten später hielt der Arzt zwischen zwei Fingern einen matt schimmernden, abgeplatteten Gegenstand hoch. »Da ist sie!«
    Ich nahm ihm die Kugel ab. Ihre Form hatte sich zu sehr verändert, um mit Sicherheit das Kaliber bestimmen zu können. Jedenfalls war sie aus einer schweren Pistole abgefeuert worden. Es konnte durchaus Munition aus meiner Pistole sein.
    »Aus dem alten Diener ist nichts herauszuholen?«, fragte ich den Arzt.
    Er zuckte die Achsel. »Besser, Sie lassen ihn noch etwas in Ruhe.«
    Ich fragte den Lieutenant: »Sie sagten, dass er Sheffield heißt. Wissen Sie etwas über ihn?«
    Doun nicke. »Ja, er hat einige Male gesessen. Diebstahl! Ein wirklich schwerer Junge war er nie.«
    »Sein Zimmer haben die Mörder nicht durchsucht?«
    »Nein. Warum sollten sie? Was konnten sie bei dem alten Mann finden?«
    »Sie haben es auch nicht durchsucht?«
    Doun schüttelte den Kopf.
    »Kann ich es mir ansehen?«
    »Selbstverständlich.«
    Wir gingen die Treppe hinauf zum Dachgeschoss. Sheffields Zimmer war eine kleine Kammer mit einer schrägen Wand. Die Einrichtung war dürftig. Sie bestand praktisch aus dem Bett, einem Tisch, zwei Stühlen und einem schmalen Kleiderschrank.
    Ich sah mich in dem Raum um und öffnete dann den Kleiderschrank. Er enthielt nur wenige Kleidungsstücke und besaß zwei Fächer für Wäsche.
    Als ich einen kleinen Stapel, der aus drei oder vier Hemden bestand, hochhob, entdeckte ich darunter eine niedliche Zigarrenkiste. Ich nahm sie heraus, öffnete sie und sah, dass sie mit unterschiedlichen, aber offensichtlich sehr teuren Zigarren gefüllt war.
    Ich hielt dem Lieutenant die geöffnete Kiste hin.
    »Sheffield scheint seinen alten Beruf nicht ganz aufgegeben zu haben«, sagte ich lächelnd. »Ich wette, dass er diese Zigarren aus Vermonts Beständen geklaut hat.«'
    Doun zucke die Achseln. »Wahrscheinlich.«
    Ich stellte die Kiste auf den Tisch und untersuchte weiter den Schrank, aber ich fand nichts mehr. Dann rief Phil mich an, und ich drehte mich um.
    Phil hatte eine der Zigarren aus der Kiste genommen.
    »Sieh dir das an«, sagte er und nahm mit einem Griff die restlichen Zigarren heraus. Auf dem Boden der Kiste lag eine funkelnagelneue Hundert-Dollar-Note der Serie NW.
    ***
    Es half alles nichts.Trotz des erlittenen Schocks mussten wir den alten Sheffield sofort vernehmen.
    Die Unterhaltung mit dem schwerhörigen alten Knaben war schwierig, aber er ging in die Knie, als wir ihm die Zigarrenkiste und die Hundert-Dollar-Note zeigten.
    Er begann zu jammern und sogar zu weinen.
    »Ich hab’s gestohlen«, flennte er. »Es war so viel davon da. Ich dachte, der Chef würde es nicht merken. Er bezahlte mich so schlecht, dass…«
    »Augenblick mal! Wovon war so viel da? Von den Zigarren oder vom Geld?«
    »Vom Geld, Mister!, ’ne ganze Aktentasche voll. Dör Chef kam damit nach Hause. Er schickte mich hinaus, aber ich blickte durch das Schlüsselloch. Ich sah, wie er die Aktentasche auspackte. Lauter Dollarbündel legte er auf die Schreibtischplatte. Dann schloss er den Tresor auf und trug das Geld hinüber.«
    »Wann hast du die Geldscheine gestohlen, Sheffield?«
    »Am anderen Tag, Mister. Der Chef trank seinen Kaffee immer auf der Terrasse. Ich räumte unterdessen das Arbeitszimmer auf. Da sah ich, dass der Schlüssel im Geldschrankschloss steckte. Ich dachte an das viele Geld. Erst wollte ich es mir nur mal ansehen. Ich öffnete den Tresor. Da lagen die Bündel, ein ganzes Fach voll. Ich zupfte einen Schein heraus.«
    »Versuch dich genau zu erinnern, wie viel Päckchen es waren? Zehn? Zwanzig?«
    »Mindestens zwanzig, Mister«, sagte der Alte weinerlich, aber ich hatte den Eindruck, dass auf diesen Teil seiner Aussage wenig Verlass sein mochte.
    »Okay«, sagte ich zu Phil. »Damit steht fest, dass sich ein Teil der-Tracy-Beute in Vermonts Besitz befand.«
    »Wer besitzt sie jetzt?«, fragte er.
    Ich hielt

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