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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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alten Sheffields Zigarrenkiste.«
    »Und wie viel Tote hat dieser Koffer voller Dollarnoten schon gekostet?«, fragte Phil und zählte selbst auf. »Der Bankbeamte, den Tracy beim Überfall auf die Bank erschoss. Tim Higgin, der zehn Minuten später von einer Cop-Kugel getötet wurde. Jack Tracy selbst, Frawl Snyder, Lil Wayt und jetzt Charles Vermont. Und wahrscheinlich auch Paola Baker.«
    »Paola Baker?«, wiederholte ich nachdenklich. »Wir haben ihre Leiche nicht gefunden.« Ich rieb mir die Stirn. »Ich glaube, wir dürfen das Mädchen noch nicht zu den Toten rechnen.«
    »Warum sollten die Gangster ausgerechnet sie am Leben gelassen haben?«
    »Warum haben sie sie überhaupt entführt? Wenn unsere Vermutung stimmt, dass die Gangster über den Anwalt ihre Tipps von dem ›Lord‹ aus dem Gefängnis erhalten haben, dann brauchten sie Paola Baker nicht zu entführen, um sie zu erpressen. Dann konnten sie unmittelbar zu Lil Wayt gehen.«
    »Vielleicht richteten sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nach Rushs Anweisungen«, gab Phil zu bedenken, »und Rush hat ihnen sicherlich aufgetragen, zunächst Paola Baker aus dem Wege zu räumen. Wären die Burschen sofort auf Lil Wayt losgegangen, dann hätte dieses Vorgehen den ›Lord‹ verraten. So sah es aus, als hätte Paola Baker den Verbrechern Lil Wayts Namen genannt. Ich glaube, erst als sie den Koffer mit den Dollars in den Händen hielten, entschlossen sie sich, Rush auszubooten.«
    »Mag sein«, stimmte ich zu. »So kann es gewesen sein, aber es wäre denkbar, dass sie mit Paola Baker noch andere Absichten haben, dass sie das Girl zu einem anderen Zweck brauchen. Und wenn das so ist, dann müsste Paola Baker noch am Leben sein.«
    Das Telefon läutete. Phil nahm den Hörer ab.
    »Ja«, sagte er, »er ist hier. - Okay, ich werde es ihm ausrichten.«
    Er legte auf, sah mich an und grinste.
    »Unser Chef wünscht dich zu sprechen!«
    Hölle, das wurde vielleicht ’ne ungemütliche halbe Stunde im Zimmer des Chefs. Mr. High ließ sich den Hergang haarklein erzählen. Er zuckte mit keiner Wimper, als ich ihm meine Dämlichkeit vorkäute, und als ich nichts mehr zu gestehen hatte, sagte er nur: Ich werde Sie schriftlich verwarnen, Jerry! Sie wissen, das bedeutet eine vorläufige Sperre jeglicher Gehaltserhöhung. Im Übrigen sehen Sie zu, dass Sie die Geschichte wieder in Ordnung bringen. - Fangen Sie Rush wieder ein.
    ***
    Der Chef hatte leicht reden. Wo sollte ich den »Lord« suchen? Außerdem gingen mir im Augenblick andere Gedanken im Kopf herum. Ich dachte weniger an Rush als an Paola Baker.
    Phil brachte mich nach Hause. Er selbst fuhr weiter,,um Vermonts letzten Stunden nachzugehen. Ich duschte, wechselte die Kleider und fuhr mit der Subway zur Filiale der Chase National Bank in der 14. Straße. Ich betrat nicht die Schalterhalle, sondern ließ mich vom Pförtner bei dem Filialdirektor anmelden.
    Der Direktor hieß Delback und war ein schwerer, gewichtiger Mann, der geradezu nach Börse roch. Er komplimentierte mich in einen kühlen Ledersessel und ließ Brandy und kostbare Zigarren auffahren.
    »Was kann ich für Sie tun, Agent Cotton?«, trompetete er.
    »Arbeitet James Holway noch bei Ihnen?«
    »Selbstverständlich, Mr. Cotton. Wir sind mächtig stolz auf ihn. Ich musste ihn gegen die Zentrale verteidigen, die ihn mir wegholen wollte. Ich glaube dass man ihn in Kürze zum Hauptkassierer befördern wird.«
    »Haben Sie sich nie darüber gewundert, was Holway in einer recht fraglichen Kneipe wie Lalys Saloon zu suchen hatte.«
    »Doch, doch, Mr. Cotton, aber Holway hat es uns ganz offen gesagt. Sie wissen doch, dass er dort ein Girl traf. Der Bursche hat ein wenig Pech mit seiner Frau gehabt. Die Ehe hielt nicht.« Mr. Delback zwinkerte mir zu. »Wir sind doch Männer, Mr. Cotton. Warum soll James sich nicht ein Girl suchen? Ich habe mir sagen lassen, diese… diese…, na, ich habe den Namen vergessen, sie soll ein hübsches Mädchen sein.«
    »Wissen Sie, dass sie verschwunden ist?«
    Er sah mich betroffen an.
    »Nein, ich habe nichts davon gehört. Es stand nicht in den Zeitungen?«
    »Die Zeitungen haben nicht darüber berichtet. Die Reporter haben Paolas Verschwinden gewissermaßen nicht bemerkt.«
    »Seltsam, dass Holway mir nichts davon gesagt hat. Na ja, es ist schließlich seine Privatangelegenheit. - Geht die Bank nichts an.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mit James Holway ein paar Worte wechsele?«
    »Natürlich nicht.«
    Er drückte eine

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