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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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die Kugel hoch. »Das werden wir wissen, wenn unsere Techniker das Ding hier untersucht haben.«
    Wir fuhren ins Hauptquartier. Die Kugel gaben wir im Nachtdienst des Labors ab. »Stellt das Kaliber fest! Macht eine Mikroaufnahme und schickt alles in unser Büro«, sagte ich.
    »Dauert zwei Stunden, Jerry!«
    »Wir warten.«
    In meinem Büro ließ ich mich auf die Couch sinken. Phil deponierte sich in dem Sessel.
    »Vermonts Schicksal hat sich verdammt schnell erfüllt«, sagte er. »Wir müssen versuchen, festzustellen, was er unternommen hat, nachdem wir mit ihm gesprochen haben. Ich denke, wir fangen am besten in dem chinesischen Lokal an. Auch die Blondine sollten wir…«
    Ich hörte ihn nicht mehr. Die Spritze des Doc setzte sich wieder durch, und ich schlief ein.
    ***
    Als ich drei Stunden später die Augen aufschlug, saß Phil immer noch in der gleichen Haltung auf dem Stuhl, nur hatte er sich den Hut ins Gesicht geschoben und schlief selbst.
    Ich stand auf. Na, ich kann nicht behaupten, dass ich mich frisch wie ein junger Morgen fühlte, aber es ging leidlich.
    Ich ging zum Schreibtisch und berührte Phil an der Schulter. Er ließ den Kopf in den Nacken fallen, schob den Hut aus dem Gesicht, zwinkerte mit den Augen und gähnte.
    »Ein scheußlicher Beruf!«, stöhnte er und nahm die Füße vom Tisch.
    Auf dem Schreibtisch lag in einem Karton die Kugel und daneben der Bericht mit den Mikroaufnahmen. Ich griff danach.
    »Warum hast du mich nicht geweckt?«
    »Du schliefst so fest«, antwortete Phil, richtete sich auf und reckte sich, um die Steifheit in den Gelenken loszuwerden.
    Ich überflog den Bericht. Ein Satz fiel mir ins Auge und erleichterte mich ungeheuer.
    »…die Kugel ist nicht aus einer FBI-Pistole verfeuert worden. Sie gehört zum Kaliber 7-6er, und wahrscheinlich wurde sie aus einer Smith & Wesson Pistole verschossen. Entsprechend der Riefenbildung könnte es sich um eine Pistole der Serie G handeln, die von der Firma Smith & Wesson in den Jahren 1956,1957 und den ersten Monaten 1958 gebaut wurde. Die Pistolen dieser Serien weisen…« Ich ließ den Bericht sinken.
    »Also war es nicht der Lord«, stelle Phil fest, dem meine Erleichterung nicht entgangen war.
    »Offenbar nicht. Ich glaube, dass die Mörder die gleichen Gangster waren, die Lil Wayt umbrachten; Gangster also, die Vermont für seine Freunde hielt, mit denen zusammen er den ›Lord‹ betrogen hat. Ich stellte mir vor, dass Vermont unmittelbar nach unserem Gespräch mit ihm diese Männer anrief. Er sagte ihnen, dass der ›Lord‹ entsprungen sei, und dass er versuchen würde, an ihnen und ihm Rache zu nehmen. Ich glaube, die Burschen überlegten sich die Sache. Solange nur Rush dem FBI ihre Namen nennen konnte, und Charles T. Vermont bereit war, zu beeiden, dass er niemals irgendwelche Mitteilungen des ›Lords‹ an sie weitergegeben hatte, konnte ihnen nichts passieren. Jetzt, da Rush sich wieder auf freiem Fuß befand und offensichtlich entschlossen war sich seinen Anteil an den Tracy-Dollars mit ’ner Kanone in der Faust zu holen, bestand die Gefahr, dass Vermont, um seine Haut zu retten, absprang, dem FBI ein Geständnis ablegte. Allein die Dollarscheine, die ihm als sein Anteil aus der Beute übergeben worden waren, hätten genügt um jedem seiner Worte absolute Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ich denke, dass die Gangster beschlossen, den Anwalt als möglichen Zeugen aus dem Wege zu räumen. Sie kamen mit oder ohne Verabredung in sein Haus, kassierten die Tracy-Dollars wieder ein und erledigten Vermont. Damit war der eine Mann, der sie hätte belasten können, tot. Der andere, ›Lord‹ Rush, wird den Mördern früher oder später in die Finger laufen, denn jetzt kann er sich nicht mehr an Vermont schadlos halten. Jetzt muss er sich mit den Gangstern, die er selbst auf die Tracy-Dollars gehetzt hat, direkt anlegen, wenn es uns nicht gelingt, ihn vorher wieder zu fassen und ihm die Namen der Leute zu entlocken.«
    Phil nahm die Hundert-Dollar-Note hoch und hielt sie gegen das Licht.
    »Sie schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein, um an tausend von diesen Papierfetzen zu kommen. Dabei ist es noch keinem von allen, die je einen dieser Scheine in den Fingern hielten, gelungen, sich auch nur eine Packung Zigaretten dafür zu kaufen. Wie viele Noten sind eigentlich bis jetzt auf getaucht?«
    »Zwölf«, antwortete ich. »Eine brachte Frawl Snyder den Tod. Zehn trug Jack Tracy in der Tasche, als er starb. Die zwölfte lag in des

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