Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
Vom Netzwerk:
ruiniert, wenn er mich in einen Skandal hineinzerrt. Ich glaube, ich werde ihn auf jeden Fall von der Kasse fortnehmen, nicht wahr?«
    »Im Gegenteil«, antwortete ich. »Ich lege großen Wert darauf, dass Sie ihn unter allen Umständen an der Kasse lassen, wenigstes bis heute Mittag. Sollte er Sie um eine Stunde Urlaub bitten, so schlagen Sie sie ihm ab.«
    Auf Delbacks Stirn erschienen Schweißtropfen.
    »Ich verstehe Sie nicht«, stammelte er.
    »Das macht nichts, Mr. Delback«, tröstete ich. »Ich verstehe auch von der Börse nichts. Guten Tag.«
    Ich verließ die Chase National Bank, suchte mir ein Taxi und ließ mich zur 21. Straße fahren. Vor dem Haus Nr. 2104 ließ ich den Wagen halten.
    Nr. 2104 war ein großes Haus, in dem ein halbes Hundert Familien wohnen mochten. Ich studierte die Namensschilder an der Tür. Ich fand Holways Namen. Er wohnte im vierten Stock.
    Noch zögerte ich. Was ich zu tun beabsichtigte, verstieß gegen einige gesetzliche Bestimmungen. Ich hätte einen Haussuchungsbefehl beantragen müssen, aber das hätte zu lange gedauert.
    Ich drückte auf irgendeinen Klingelknopf. Wenig später summte der elektrische Türöffner. Ich konnte die Tür öffnen.
    Das Haus besaß einen Lift. Ich benutzte ihn und ließ mich in die 4. Etage fahren. Der Bewohner, bei dem ich geklingelt hatte, mochte sich wundem, dass niemand zu ihm kam.
    Auf jeder Etage möchten sieben oder acht Familien wohnen. Die Wohnungen waren so angeordnet, dass man sie über einen langen Flur erreichte. Holways Wohnung war die vorletzte am Ende des Ganges.
    Es machte mir keine Schwierigkeiten, die Tür zu öffnen. Ich schob mich in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir.
    Die Diele, in der ich stand, war nicht groß und praktisch ohne jede Einrichtung. An einem Garderobenständer hingen eine Art Hausjacke und ein Hut.
    Ich öffnete die erste Tür links. Der Raum war völlig leer, ohne das geringste Möbelstück. Hinter der nächsten Tür fand ich das Wohnzimmer, genauer gesagt, den Rest davon: eine alte Couch, einen kleinen Schrank voller Bücher und einen Schaukelstuhl. Dazu zwei gewöhnliche Küchenstühle.
    Offenbar hatte Holways Frau, als sie ihren Mann verließ, alle Möbel bis auf ein paar schäbige Reste mitgenommen.
    Ich ging in die Küche. Nur ein kleiner, neuer Kühlschrank und eine elektrische Kochplatte standen darin. Der nächste und letzte Raum war das Badezimmer. An den Haken, die für Handtücher bestimmt waren, hing eine Anzugjacke und an der Vorhangstange für die Duschkabine trockneten auf zwei Bügeln zwei Nylonhemden, die Holway am Tage vorher selbst gewaschen haben mochte.
    Bei der dürftigen Einrichtung der Wohnung gab es nicht viele Versteckmöglichkeiten. Ich hatte mehr als drei Stunden Zeit, selbst wenn der Kassierer während der Mittagspause der Bank nach Hause kommen sollte.
    Ich ging sehr gründlich vor. Die Bücher nahm ich einzeln aus dem Schrarfk und blätterte sie durch. Die Couch untersuchte ich zollweise nach einer Stelle, wo der Bezug vielleicht abgetrennt und wieder angenäht war. Auch den Kühlschrank inspizierte ich.
    Seine Papiere verwahrte James Holway in einem Zeitungsständer neben dem Schaukelstuhl. Außer einem Brief des Rechtsanwaltes seiner Frau befand sich nichts Bedeutendes darunter. In weniger als einer Stunde war ich mit der Untersuchung fertig, ohne das Geringste von Bedeutung gefunden zu haben.
    Eine gewisse Ratlosigkeit bemächtigte sich meiner. Ohne dass ich einen Grund dafür hätte angeben können, hatte ich gehofft, bestimmte Hinweise in dieser Wohnung zu finden.
    Mir fiel das Telefon ein, in dessen Nähe ich damals in Paola Bakers Wohnung die Telefonnummer von Lil Wayt gefunden hatte. Holways Telefon stand, mangels anderer Möglichkeiten, auf der Fensterbank des Wohnzimmerfensters. Ich ging hinüber, aber ich fand keinen Notizblock, nicht einmal einen Bleistift, und auf der weißlackierten Fensterbank standen keine Zahlen oder Buchstaben.
    An zwei oder drei Stellen war die Lackierung der Fensterbank abgeplatzt, nichts Ungewöhnliches bei einer ungepflegten und lange nicht instandgesetzten Wohnung.
    Mechanisch strich ich über die Kante der Fensterbank. Ich geriet mit den Fingern an einen Nagel, der an der Unterseite Vorstand. Ich bückte mich und sah, dass der Nagel ungeschickt durch das Holz getrieben war, sodass er das Mauerwerk nicht erfasst hatte, sondern fast in seiner ganzen Länge hervorragte.
    Der Nagel wär blank. Er hätte verrostet sein müssen, wenn er

Weitere Kostenlose Bücher