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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Collins.
    Das grünrote Glühen war erloschen, so daß sich die ehemalige Detektivin im Dunkeln wiederfand.
    Jane Collins blieb auf dem Fleck. Wieder einmal bewunderte sie die Oberhexe Wikka. Sie besaß Kräfte, die sie sich gern gewünscht hätte, aber sie war noch immer Lehrling und mußte erst einmal abwarten, bis Wikka sie völlig einweihte.
    Von ihr war weder etwas zu sehen noch zu hören. Sie mußte sich dort oben im Turm völlig lautlos bewegen, und auch Jane Collins begann mit der Wanderschaft.
    Dicht vor einer Öffnung in der Mauer blieb sie stehen, beugte ihren Oberkörper nach vorn und schaute durch die offene Stelle über das düstere Moor.
    Eine unheimliche Fläche konnte sie erkennen, über die hin und wieder das geisterhafte Aufblitzen der Irrlichter zuckte. Auf in der Nähe liegenden Grasinseln wuchsen wenige Bäume. Sie reckten ihre kahlen Äste krumm und schief in die Höhe, als wollten sie versuchen, mit den Enden nach tiefschwebenden Nebelschleiern zu greifen und sie festzuhalten.
    Jane wollte sich wieder zurückziehen, als sie rechts des großes Moores eine Bewegung wahrnahm.
    Dort war etwas!
    Sofort stand Jane unter Spannung. Die feinen Härchen auf ihrer Haut zitterten, sie hatte das unbestimmte Gefühl einer sich nähernden Gefahr, und so schaute sie weiter zu, wie sich die Sache entwickeln würde.
    Die Gefahr war zwar zu lokalisieren, dennoch konnte Jane nicht erkennen, um was es sich genau handelte. Jane hatte das Gefühl, auf eine breite, kompakte Masse zu blicken, die sich nur langsam bewegte und einem großen Wurm glich.
    Eine Menschenschlange?
    Ihr scharfer Verstand, den sie als Detektivin gebraucht hatte, war auch in ihrem zweiten Leben nicht verlorengegangen. Instinktiv stufte sie die Menschen als Feinde ein. Die hatten irgend etwas vor, das ihre Kreise stören sollte, denn wer bewegte sich schon bei Dunkelheit ohne Grund durch das Moor?
    Niemand.
    Falls Wikka die Gefahr noch nicht geortet hatte, mußte sie gewarnt werden.
    Jane wollte mit ihr in Kontakt treten, da bemerkte sie, daß dies nicht mehr nötig war. Wikka gab bereits ihr Zeichen. Abermals fauchte der kometenartige Strahl nach unten, und Jane Collins glaubte plötzlich, wie unter einem bunten Gewebe gefangen zu sein.
    Einen Augenblick später war alles anders. Da stand sie Wikka gegenüber, und beide befanden sich innerhalb des alten Mittelturmes, dicht an einem Fenster.
    »Gefahr!« zischte Jane. »Ich habe gesehen, wie sie auftauchten. Menschen nähern sich dem Sumpf. Sicherlich die Bewohner des nahen Dorfes. Sie werden…«
    Wikka winkte lässig ab. »Nichts werden sie, gar nichts. Sie können gegen uns nicht bestehen. Wenn wir das Geheimnis der Ruine entdeckt haben und das Licht löschen, dann…«
    »Was ist dann?« fragte Jane.
    Wikka schüttelte den Kopf. Sie stand plötzlich steif wie eine Figur auf dem Fleck. Die Hände hatte sie gespreizt, den Mund halb geöffnet, und sie glich einem Empfänger, der Signale auffangen wollte.
    Die Schlangen ringelten plötzlich aus ihrer Stirn. Widerliche, giftgrüne, fingerdicke Tiere, die ihre kleinen Mäuler aufrissen und die gespaltenen, dünnen Zungen hervorschnellen ließen.
    Jane verspürte auf einmal so etwas wie Furcht. Nicht vor Wikka, sondern vor der Situation. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie hatte Wikka bisher immer als eine überlegene Person gekannt, nun aber zeigte sie sich von einer anderen Seite.
    Auf ihren Gesichtszügen spiegelte sich das wider, was sie empfand. Haß, Unglaube, Wut, Feindschaft…
    »Was hast du?« Jane Collins fragte es leise. Sie traute sich nicht, ihre Herrin mit einer lauten Stimme zu stören.
    »Er ist in der Nähe!«
    »Wer?«
    Wikka fuhr herum. Jetzt schien ihr Blick Flammen zu werfen. »Wer schon, zum Satan? John Sinclair! Ich spüre ihn«, flüsterte sie rauh. »Ich spüre seine Aura, die einzig und allein von seinem verdammten Kreuz ausgeht. Das ist es…«
    Die Worte trafen Jane Collins hart.
    John Sinclair, der Geisterjäger, in der Nähe!
    Immer wieder kreuzten sich ihre Wege. Sie konnten daran nichts ändern. Beide Parteien waren im Netz des Schicksals fest verknotet.
    So groß und mächtig der Einfluß der Hexen auch war, einem Zusammentreffen mit dem Geisterjäger konnten sie nicht entgehen. Sie würden immer wieder aufeinanderprallen, ob die Umstände nun günstig für sie waren oder nicht.
    Allmählich klang Wikkas Erregung ab. Auch die Schlangen blieben ruhig. Sie schauten nach wie vor aus der Stirn, aber sie bewegten

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