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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht, sondern blieben kleine, gefährliche Wächter.
    »Sollen wir uns um Sinclair kümmern?« fragte Jane, und ihre Augen fingen an zu glänzen.
    »Nein, noch nicht.«
    »Aber er…«
    »Ist noch weit«, erwiderte Wikka. »Ich spüre, daß er keine Ahnung hat, in welch ein Karussell des Schreckens er einsteigen wird. Noch sind die Plätze nicht verteilt. Ich jedoch werde dafür sorgen, daß schon bald jeder seinen Sitz hat. Komm mit!«
    Sie waren im Turm, jedoch nicht dort, wo sie das Licht hatten schimmern sehen.
    Um diesen Raum zu erreichen, mußten sie ein Stück nach unten gehen. Die Stufen der alten Wendeltreppe glänzten ebenso schwarz wie die Fläche des Moors. In der Dunkelheit waren die Risse und Spalten mehr zu ahnen, denn durch die schießschartenartigen Öffnungen in der Turmwand sickerte nur wenig Licht.
    Es zeichnete jeweils einen vergrößerten Ausschnitt der Öffnung auf die Stufen. Er wurde jedoch schnell von den beiden Hexen durchschritten. Um in das Turmzimmer zu gelangen, in dem das Licht brannte, mußte sie über im Wege liegende Steine klettern, bevor sie die Öffnung erreichten. Eine Tür war nicht mehr vorhanden. Irgendeine Gewalt hatte sie zerstört oder herausgebrochen.
    Das Licht strahlte bereits auf die kleine Plattform vor dem Eingang. Jetzt erst war zu sehen, daß es doch einen anderen Farbton aufwies, als aus der Ferne anzunehmen war. Zwar leuchtete es rötlich, es war jedoch auch ein türkisfarbenes Strahlen darin zu erkennen. Wikka zögerte plötzlich, den Raum zu betreten.
    Jane, die dicht hinter ihr stand, legte eine Hand auf ihre Schulter. »Was ist mit dir?« fragte sie.
    »Die Sache gefällt mir nicht.«
    »Ist es das Licht?« wisperte Jane.
    »Genau. Ich habe damit gerechnet, daß es völlig normal leuchtet. Das ist nicht der Fall. Mir gefällt der Schimmer nicht.«
    »Was hat er zu bedeuten?«
    »Es ist wahrscheinlich der Hexenstein!«
    Jane Collins konnte mit dieser Antwort nichts anfangen. Sie war noch zu frisch in diesem Geschäft, kannte längst nicht alle Geheimnisse, sie mit dem Hexendasein zusammenhingen. Das merkte auch Wikka, denn sie gab eine Erklärung ab.
    »Es gibt einen Stein, der aus einer längst versunkenen Zeit stammt. Ein großer Magier soll ihn angefertigt haben. Der Stein hat zahlreiche Hexen vernichtet. Er wirkt nur auf Hexen, und eine jede Hexe trachtet danach, ihn zu vernichten. Doch niemand hat ihn bisher gefunden. Er blieb im Dunkel der Zeiten verschollen. Man spricht davon, daß es ihn bereits bei den Kelten gegeben haben soll. Druiden-Priester bedienten sich des Steins, der Dunkle Gral wird ebenfalls mit ihm in Verbindung gebracht, und große Hexenjäger schöpften aus ihm Kraft. Wieso ich ihn hier finde, weiß ich nicht, aber wir müssen auf der Hut sein.«
    »Kann uns der Stein vernichten?« wollte Jane Collins klipp und klar wissen.
    Und sie erhielt eine klare Antwort.
    »Ja, das kann er!«
    Noch nie hatte Jane Wikka so reden hören. Wie sie die Worte sprach, gab sie zu, daß dieser Stein eine große Macht ausübte. Eine Magie gegen die der Hexen.
    Jane Collins war auch neugierig. Deshalb fragte sie mit leiser Stimme: »Kann ich ihn sehen?«
    »Wir beide werden ihn sehen.« Kaum hatte Wikka die Worte ausgesprochen, als sie einen Schritt vorging und das alte Turmzimmer betrat. Sie drehte sich zur Seite, schuf Platz für Jane Collins, und diese drückte sich an ihrer Meisterin vorbei.
    Es war seltsam für sie, vor einem Stein zu stehen, der sie beide vernichten konnte. Bisher hatte sie Wikka immer vertraut. Unter ihrem Schutz konnte ihr nichts passieren. Nun jedoch dachte sie anders darüber, und so etwas wie Todesahnungen überfielen sie.
    Der Stein lag in einer Schale. Sie selbst wuchs aus einem steinernen Ständer hervor, der wie ein Arm in die Höhe ragte. Doch nicht eine Hand öffnete sich an seinem Ende, sondern die Schale, die den Hexenstein aufgenommen hatte.
    »Siehst du ihn?« fragte Wikka.
    Jane nickte nur. Sie sah ihn nicht nur, sie spürte auch die Kraft. Der Stein schien ein Magnet zu sein, dessen Strahlen in ihren Körper drangen und an den Kräften zehren wollten. Zudem fühlte Jane sie auf ihrer Haut, die sich zusammenzog und über die ein nie gekannter Schauder lief.
    Der Stein selbst sah harmlos aus. Das war er sicherlich auch für den, der ihn aufnahm und keine Hexe war. Er hatte eine ovale Form, war glatt und holte seine Leuchtkraft aus seinem Innern und den wie Adern durcheinanderfließenden Einschlüssen, die nie ruhig

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