0267 - Die Taximörder von New York
Willard? Was liegt an?«
»Meldung von Walter Stein, Jerry. Du sollst sofort zur Seton Avenue in Bronx fahren. Stein hat soeben einen verdächtigen Mann vernommen, der mit dem Taxi-Mörder identisch sein könnte. Der Mann benutzt ein Yellow Cab zur Seton Avenue. Sie mußten ihn laufenlassen, weil nichts gegen ihn vorlag, bis auf die belastende Kleidung.«
»Okay, Willard, verstanden! Wir rauschen sofort ab. Ende!«
Ich schaltete ab und sah Phil an. Der studierte bereits den Stadtplan. Bei Anbruch der Helligkeit sollte unsere Aktion ohnehin abgebrochen werden. Wir konnten also getrost zur Seton Avenue fahren, hier versäumten wir doch nichts mehr. Ich versprach mir allerdings nicht viel davon.
Phil hatte es gefunden. »Wir müssen die Boston Road entlang bis zur Pratt Avenue. Die Seton Avenue geht links davon ab.«
Ich fuhr direkt los. Er gab mir die nötigen Artweisungen, und nach zwölf Minuten hatten wir die Straße erreicht. Phil deutete nach links.
»Der Park, Jerry! Ich schlage vor, wir stellen den Schlitten hier rechts ab und verdrücken uns im Gebüsch auf der anderen Seite.«
Ich stimmte ihm bei. Es war kühl, und ich fröstelte etwas. Lustlos tippelten wir zum Park hinüber und bezogen Posten. Eine volle Stunde verging, ohne daß etwas geschah. Ein paar Frühaufsteher verließen die gegenüberliegenden Häuser, und an der Ecke 233. Straße tauchte der erste Bus auf. Ich suchte in der Tasche nach einer Zigarette, fand aber nur eine leere Packung.
»Hast du eine Zigarette, Phil?«
»No, sie liegen im Handschuhfach.«
»Okay, ich gehe sie holen.«
Ich ging über den Damm zu meinem Jaguar. Als ich die Tür öffnete, brannte die Signallampe wieder. Ich stellte auf Empfang.
»… durch zwei Schüsse in den Hinterkopf. Der Täter wird wie folgt beschrieben. Hellgrauer Anzug, weißer Panamahut und weiße Handschuhe.« Mich rührte fast der Schlag. Ich stellte auf Senden um.
»Hallo, Zentrale, hier spricht Cotton! Wo ist es passiert?«
»Hallo, Jerry! Die Meldung kommt von einem Radiocar aus der 158. Straße in Bronx. Das ist an der Parkanlage beim Yankee Stadion.«
»Verstanden! Ende!«
Ich steckte den Kopf nach draußen. »Phil!«
Er steckte den Kopf durch die Zweige, und ich winkte ihm. Im Laufschritt kam er und stieg ein.
»Fall Nummer vier?« fragte er.
Ich nickte.
»Am Yankee Stadion. Man hat den Täter gesehen, aber anscheinend ist er wieder durch die Lappen gegangen.« Trotz Sirene und Rotlicht brauchte ich eine Dreiviertelstunde. Das Yellow Cab stand noch hinter der Eisenbahnbrücke, etwa hundert Yard von dem Ufer des Harlem River. Die Männer von der Homicide Squad waren am Werk. Lieutenant Russell führte die Ermittlungen.
Wir stellten den Schlitten auf der Parkseite ab und stiegen aus.
»Hallo, Noel? Gibt es Spuren?«
Noel Russell hob die Schultern. »Das übliche, Jerry. Sie kennen die Litanei ja schon. Die Hülsen haben wir gefunden. Kaliber 6,35.«
Er legte sie mir in die Hand.
»Wer hat die Beschreibung des Täters gegeben?«
Lieutenant Russell rief zwei Arbeiter heran. Sie nahmen die Mützen ab und nickten mir zu.
»Sie arbeiten an der Bahn und waren auf der Baustelle«, erklärte der Lieutenant.
Einer der Männer sah mich an. »Ich bin Tom Painum, Sir. Mein Freund und ich, wir kamen unter der Brücke durch, als uns ein Mann entgegenkam. Er trug einen hellen Staubmantel. Er fragte uns aufgeregt nach einer Telefonzelle. Mein Freund meinte, am Eingang des Yankee Stadion sei eine. Darauf sagte der Mann, im Taxi läge ein Toter. Dann lief er auch schon los. Wir waren ganz verdattert und sahen erst einmal nach. Es lag tatsächlich ein Toter hinter dem Steuer. Dann erst erinnerte ich mich, daß der Mann einen grauen Anzug, weiße Handschuhe und einen Panamahut getragen hatte. Er hatte noch eine Reisetasche bei sich gehabt. Mein Freund blieb bei dem Wagen stehen, und ich lief dem Fremden nach, aber der war schon verschwunden. Darauf bin ich zur Telefonzelle gegangen und habe in der Center Street angerufen. Kurz darauf kam ein Streifenwagen.«
Ich nickte. »Können Sie mir das Gesicht des Mannes beschreiben, Mr. Painum?«
Er kratzte sich den Kopf und sah seinen Freund an. »Yeah, Sir, ich möchte sagen, er hatte ein ovales Gesicht und dunkelblondes Haar.«
»Er trug merkwürdige goldene Manschettenknöpfe, Sir«, warf der zweite Arbeiter ein. »Ich konnte sie sehen, da er die Tasche unter dem Arm trug. Dabei rutschten die Manschetten heraus.«
»Wie sahen die Dinger denn
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