0269 - Jagd auf den Zeitagenten
„Wir müssen näher heran, damit ich die Impulse anpeilen kann."
„Willst du teleportieren?"
„Willst du vielleicht um Landeerlaubnis bitten?" lautete die Gegenfrage.
Kasom sah auf die Kontrollen, aber er rührte sich nicht. Antriebslos fiel der Moskitojäger auf Kahalo zu.
Er wollte auf keinen Fall jetzt das Risiko eingehen, im letzten Augenblick geortet zu werden.
„Sie sind in den Händen Frasburs", sagte Gucky plötzlich. „Jetzt habe ich auch Tako. Sie liegen in einem Transmitter und sind gelähmt. Frasbur hat den Befehl erhalten, sie nach Andromeda zu bringen."
Lemy fragte: „Wann?"
„Weiß ich nicht, aber sicher bald. Tronar ist verzweifelt, weil er hilflos ist. Tako fühlt sich auch nicht gerade sehr wohl. Und Rakal möchte diesem Frasbur am liebsten das Genick brechen, wenn er könnte.
Ich glaube, wir müssen uns beeilen. Bleibe auf diesem Kurs, ohne ihn zu ändern. Ich werde nach Kahalo teleportieren."
„Richtung?"
„Ist klar. Die Impulse der drei Mutanten sind stark genug, um als Peilung zu dienen. Lemy, würdest du die Güte besitzen, aus meiner Tasche zu verschwinden ?" Lemy rührte sich nicht. „Ich komme natürlich mit", sagte er schrill. Gucky schnappte nach Luft. „Mitkommen? Wohl größenwahnsinnig, was? Das ist eine Arbeit für Männer, nicht für Wichtelmänner."
„Bist du vielleicht ein Mann?" erkundigte sich Lemy höhnisch.
Kasom vermittelte, ohne Bildschirme und Kontrollen aus den Augen zu lassen.
„Streitet euch nicht. Wenn ihr schon keine anderen Sorgen habt, dann denkt wenigstens an die gefangenen Mutanten. Jede Minute ist kostbar. Nimm Lemy mit, Gucky."
„Aber wenn ihm jemand versehentlich auf die Füße tritt, ist das nicht meine Schuld. Ich muß auf meine eigenen aufpassen."
Lemy rutschte beruhigt in die Brusttasche Guckys zurück. Er schloß den Helm seines Spezialanzuges.
Mit vor der Brust gekreuzten Armen wartete er auf Guckys Teleportersprung.
„Vielleicht sollten wir nun doch Redhorse unterrichten", schlug Kasom vor.
„Kannst du immer noch tun. Sobald ich Tako und die anderen gefunden und befreit habe, nehme ich Kontakt mit dir auf. Entweder verschwinden wir so, wie wir gekommen sind, oder du läßt Redhorse kommen. Kommt ganz auf die Situation an. Aber gehe nicht näher als eine halbe Lichtstunde an Kahalo heran. Ich kann dich dort jederzeit orten." Kasom nickte. „Du mußt es ja wissen. Viel Glück dann."
„Danke."
Lemy kon nte nichts sagen, weil der Helm seines Anzuges geschlossen und der Telekom ausgeschaltet war. Allerdings verstand er auch nicht, was Gucky und Kasom noch sprachen. Er begriff nicht, was die beiden sich noch zu erzählen hatten, wo die Zeit doch so drängte. Aber dann war es soweit. Noch einmal konzentrierte sich Gucky auf die Gedankenimpulse der drei Mutanten, peilte einen Ort an, der fünfzig Meter daneben lag - und sprang.
Der Roboter Frasburs, der gerade quer durch die Energiestation ging, hätte den plötzlich rematerialisierten Mausbiber beinahe umgerannt. Im letzten Augenblick blieb er stehen, denn sein positronisches Gehirn erkannte die Gefahr sofort. Es registrierte Gucky als Eindringling, und da es auch zu seinen Aufgaben gehörte, die Memo-Halle zu schützen handelte er im Bruchteil einer Sekunde.
Seine kräftigen Metallarme packten zu und hielten Gucky fest.
Lemy konnte sich im letzten Augenblick in die Tasche hineinducken, sonst wäre er zerquetscht worden.
Er öffnete den Helm, um nicht mehr von der Außenwelt abgeschlossen zu sein.
Wenn Gucky doch endlich wieder teleportieren würde!
Aber Gucky dachte nicht daran, so einfach wieder zu verschwinden. Außerdem brauchte niemand zu wissen, über welche Fähigkeiten er verfügte. Telekinese!
Es war schon lange her, daß Gucky mit einem Roboter „gespielt" hatte. In der augenblicklichen Lage war das auch gar nicht so einfach, denn das Wesen aus Metall hielt ihn fest. Auf die Teleportation verzichtete Gucky nicht nur wegen der Enthüllung seines Geheimnisses, sondern auch schon deshalb, weil er nicht wußte, wohin. Da war der Versuch günstiger, mit dem Roboter fertigzuwerden.
Er konzentrierte sich auf den Gegner und setzte seine telekinetische Energie auf die beiden Greifarme an. Was dann geschah, schien mit Zeitlupe aufgenommen worden zu sein. Die Arme des Roboters wurden von einer unsichtbaren Kraft auseinandergeschoben. Die Greifklauen ließen Guckys Körper los, wohl mehr aus Überraschung. Gucky registrierte verwundert, daß der Roboter so etwas wie
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