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027 - Das Henkersschwert

027 - Das Henkersschwert

Titel: 027 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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über die Masken wandern. Darunter befanden sich einige Raritäten, die er gern in seinem Besitz gehabt hätte. Schweigend ging er an den Wänden entlang. Eine Wand war mit uralten Stichen und Bildern bedeckt, dazwischen befanden sich Amulette und Zaubergegenstände. Dorian konnte sich kaum an den Schätzen satt sehen.
    »Eine interessante Sammlung, die Sie da haben, Herr Helnwein.«
    »Das ist nur ein kleiner Teil, Herr Hunter. Die kostbarsten Stücke schließe ich in meinem Tresor ein.«
    »Darf ich sie sehen?«
    »Das ist leider nicht möglich. Ich habe einen Tresor mit einer Zeitsperre. Ich kann ihn erst nach neun Uhr morgens öffnen. Ich bedaure das außerordentlich, da Sie sicherlich von einigen Stücken entzückt gewesen wären. Aber vielleicht kommen Sie morgen nochmals vorbei?«
    »Das wird leider nicht gehen. Ich fliege schon mittags nach London zurück.«
    »Schade! Sehr schade, Herr Hunter. Nehmen Sie doch bitte Platz!«
    Dorian setzte sich. Er konnte noch immer nicht seinen Blick von den Kostbarkeiten reißen.
    »Sie trinken doch einen Schluck mit mir, Herr Hunter?« Dorian nickte geistesabwesend.
    Helnwein öffnete eine Flasche Wein und schenkte zwei Gläser voll.
    »Sie sind wegen des Schwertes gekommen, Herr Hunter?«
    »Nicht nur deswegen«, sagte Dorian. »Ich wollte Sie einmal persönlich kennenlernen. Und dann möchte ich einige Auskünfte von Ihnen.«
    »Auskünfte? Worüber?«
    »Der Wein ist hervorragend«, wich Dorian der Frage aus.
    »Ja«, sagte Helnwein ungeduldig. »Was wollen Sie von mir wissen?«
    Dorian steckte sich eine Zigarette an und sah durch den Rauch Helnwein an.
    »Glauben Sie an die Existenz von Dämonen?«
    Helnwein nickte bedächtig. »Ja, ich glaube an die Existenz von Dämonen, Hexen und Vampiren.
    Ich glaube nicht nur daran, ich weiß ganz genau, daß solche Geschöpfe existieren.«
    »Herr Helnwein, wie gut sind Sie mit der Familie Zamis bekannt?«
    »Das sind wohl die Auskünfte, die Sie wünschen, nicht wahr?«
    »Ja, können Sie mir helfen?«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Helnwein und begann umständlich, eine Pfeife zu stopfen. »Natürlich weiß ich einiges, aber ich bin mir nicht im klaren, ob ich Ihnen etwas sagen darf. Sie müssen meinen Standpunkt verstehen, Herr Hunter. Ich bin ein alter, schwacher Mann und habe keine mächtigen Freunde. Ich kann mich nicht auf einen Kampf mit der Familie Zamis einlassen, die mich für einen verschrobenen Alten hält, über den sie sich amüsiert. Gelegentlich kaufen sie mir einige Gegenstände ab, sonst habe ich kaum Kontakt mit ihnen.«
    »Haben Sie schon einmal etwas von der Schwarzen Familie gehört, Herr Helnwein?«
    Der Alte sog bedächtig an der Pfeife und nickte zustimmend. »Ich habe von ihr gehört.«
    »Und wußten Sie auch, daß die Familie Zamis dazugehört?«
    »Gewußt habe ich es nicht«, sagte Helnwein, »doch ich habe es vermutet.«
    »Die Schwarze Familie hat meine Frau auf dem Gewissen«, erklärte Dorian heftig. »Ich habe ihr Rache geschworen. Ich werde sie unbarmherzig ausrotten, wo immer ich ein Familienmitglied antreffe.«
    Helnwein nahm die Pfeife aus dem Mund. »Sie haben sich viel vorgenommen, junger Freund. Zu viel. Sie haben sich einen mächtigen Feind ausgesucht, den mächtigsten der Welt. Und Sie stehen vor einer Aufgabe, die Sie nicht bewältigen können. An Ihrer Stelle würde ich mir das alles nochmals überlegen. Gut überlegen.«
    »Es gibt kein Überlegen mehr für mich«, sagte Dorian. »Mein Entschluß steht fest. Können Sie mir helfen?«
    »Ich weiß nicht, wie, Herr Hunter. Ich würde Ihnen gern helfen, aber ich sehe keine Möglichkeit.
    Sie würden mich töten.«
    »Das ist mir klar«, meinte Dorian ungeduldig. »Ich will nur einige Informationen und einige Gegenstände.«
    »Sie sind hartnäckig, mein Freund«, sagte der Alte. »Wie sind Sie auf die Familie Zamis gestoßen?« »Kann ich Ihnen vertrauen?« fragte Dorian.
    Helnwein lächelte. »Eine negative Frage, Herr Hunter. Das müssen Sie selbst entscheiden. Niemand kann Ihnen diese Entscheidung abnehmen.«
    Etwas von der Ruhe des Alten strömte auf Dorian über. Er ging eigentlich kein Risiko ein, wenn er Helnwein seine Geschichte erzählte.
    Er begann stockend zu erzählen. Anfangs suchte er nach den richtigen Worten, doch je länger er sprach, um so fließender wurde sein Vortrag. Er schilderte Helnwein die unheimliche Fahrt zur Hexenburg, wo er seine acht Brüder kennengelernt hatte, die so wie er am 14. Juli geboren waren.

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