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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Klaus. Vater war schon zwei Stunden vor mir auf. Er ist noch
draußen, um das Vieh zu versorgen…«
    »Sie haben sich heute einen großen
Hausputz vorgenommen, wie mir scheint, Sioban .«
    »Muß zwischendurch sein .«
    Sioban vertrat auch die Stelle der
Mutter. X-RAY-5 wußte, daß die Seele des Hauses vor drei Jahren nach kurzer
schwerer Krankheit überraschend gestorben war.
    »Aber man muß auch Stunden haben,
in denen man mal nichts tut… Ich sehe Sie immer nur arbeiten. Ich mache Ihnen
einen Vorschlag: Stellen Sie Ihren Super-Saubermacher in eine Ecke, ziehen Sie
die Schürze aus und kommen Sie mit .«
    »Wohin?« Sie kam von der Leiter
herunter und wischte ihre Hände an der großkarierten Schürze ab. Darunter trug
sie hauteng anliegende Jeans, die in den Nähten knackten, als sie auf den
offenen Wagen zukam.
    »Nach Traighli!«
    »Da muß ich auch noch hin. Heute
mittag .«
    »Warum nicht gleich? Ich nehme Sie
mit und bringe Sie wieder nach Hause… Bei den heutigen Treibstoffpreisen sparen
Sie eine Menge Sprit. Ist das ein Angebot ?«
    Sie lachte silberhell, ihr
natürlicher Charme, ihre Jugendlichkeit und Unverdorbenheit gefielen ihm.
    »Tut mir leid! Es geht wirklich
nicht. Später gern…«
    »Wann später?«
    »Heute nachmittag .«
    »Sagen wir schon zum Lunch? Ich
lad Sie ein, Sioban. Lassen Sie sich mal bedienen. Ich kenne ein entzückendes
kleines Restaurant in Traighli. Man kann dort vorzüglich essen…«
    »Sie scheinen sich schon gut dort
auszukennen. Wenn man bedenkt, wie kurz Sie erst hier sind…«
    »Schöne Dinge entdecke ich
ziemlich schnell. Ich habe ein Auge dafür…«
    Bei diesen Worten sah er sie frech
an, und sie verstand seinen Blick recht gut, ohne auch nur mit einer einzigen
Bemerkung darauf einzugehen. Sie lächelte nur. »Dazu gehören auch
Antiquitätengeschäfte. Davon gibt es zwei in Traighli. Ich bin noch dabei, mein
Haus einzurichten und ihm ein bißchen Atmosphäre zu geben. Ich habe ein paar
Kleinigkeiten entdeckt, die ich heute abholen möchte…«
    Das stimmte nur zum Teil. Thorwald
erwartete auch einen Hinweis, der das Crowden-House betraf. Der
Antiquitätenhändler White, mit dem er verabredet war, hatte ihm versprochen,
einen oder auch mehrere Gegenstände zu beschaffen, die angeblich aus dem
Crowden-House stammen sollten. Ein Bild, das lange Zeit dort hing und dessen
Motiv so ungewöhnlich war, daß behauptet wurde, es existiere auf der ganzen
Welt nur ein einziges Mal, war ihm angeboten worden. Das Bild sei sogar von
einem künstlerisch veranlagten Crowden selbst gemalt worden. Es sei das Motiv
einer Sonne, wie sie noch kein Mensch gesehen hatte…
    »Und was machen Sie nach dem
Bummel durch die beiden Antiquitätenläden ?« wollte
Sioban wissen.
    »Dann komme ich hierher zurück und
hoffe, daß Sie endlich von der Arbeit die Nase voll haben… Wenn Sie dann immer
noch hier sind, nehme ich Sie einfach mit, und dann unternehmen wir einen
ausgedehnten Spaziergang am Strand, und Sie erzählen mir etwas über das Haus .«
    »Das Crowden-House?« Sie wußte
sofort, was gemeint war. Man brauchte nur das Haus zu sagen, und
jedermann hier in Shovernon reagierte auf die gleiche Weise. Ablehnend,
mißtrauisch, ängstlich.
    »Ja.«
    »Was interessiert Sie so sehr
daran, Mister Klaus .«
    »Vor allem seine Geschichte. Es
muß eine sehr interessante Vergangenheit haben. Jedermann hier in Shovernon
weiß offensichtlich davon, aber keiner spricht darüber .«
    Sie nickte. »Das haben Sie also
auch schon bemerkt. Das ist gut so. Es hat seinen Grund .«
    »Welchen Grund?«
    Sie zuckte die Achseln und wirkte
plötzlich reservierter, aber weiterhin freundlich. »Über unangenehme Dinge
spricht man nicht gern, Mister Klaus .«
    »Ist ein Mord passiert ?«
    »Vielleicht…. Das mag ein Grund
sein…«, ließ sie durchblicken.
    »Die Crowdens scheinen hier in
Shovernon und Umgebung nicht sehr beliebt gewesen zu sein…«
    »Nein, das waren sie nicht. Die
Menschen, die darin lebten, waren böse und schlecht. Die Familie war verhaßt.
Es ist gut, daß sie ausgestorben ist, wenn auch hin und wieder getuschelt wird,
daß es noch irgendwelche Nachkommen oder Verwandte geben soll. Aber das weiß
niemand so genau…«
    »Das bedeutet, daß man anderes
über die Crowdens ziemlich genau weiß, nicht wahr ?«
    Sioban Coutrey biß sich auf die
Lippen. Sie merkte, daß sie etwas gesagt hatte, was sie eigentlich nicht
erwähnen wollte.
    »Genaues weiß niemand. In dem Haus
spukt es. Es ist ein

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