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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auch nicht weit gekommen, denn draußen standen nach wie vor Polizisten. Inspektor O’Hanaway verlor in diesem Moment die Geduld. Da nach den Schüssen nichts mehr passierte, wollte er wissen, wie die Sache ausgegangen war. Es bestand immerhin die theoretische Möglichkeit, daß »Frank Esslin« mich und ich ihn erschossen hatte. Die Angelegenheit mußte geklärt werden.
    Schnelle Schritte näherten sich dem Gebäude.
    Dann waren die Schritte im Abbruchhaus.
    Die Polizisten verteilten sich, einer gab dem anderen Deckung.
    Als wir das Erdgeschoß erreichten, trat uns als erster Gene O’Hanaway mit schußbereiter Dienstwaffe entgegen. »Alles in Ordnung, Mr. Ballard?« erkundigte er sich.
    »Ja«, erwiderte ich bitter. »Alles in Ordnung. Bis auf eines: Das ist Henry Kelly und nicht Frank Esslin.«
    ***
    Die Bande der schwarzen Chimäre! schoß es Piri durch den Kopf, als sie die Markiasen erblickte. Schwarze Brandzeichen trugen sie auf ihrer grünen Brust. Piri starrte auf den grauenerregenden Chimärenkopf und begriff, daß sie zu leichtsinnig gewesen war. Sie hatte die Warnungen, die man immer wieder hörte, nicht ernst genommen. Was sollte ihr in der Nähe des Dorfes schon passieren?
    hatte sie gedacht. Sich immer nur zwischen den Hütten aufhalten zu dürfen, was war denn das für ein Leben?
    Wie vom Donner gerührt stand sie da. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Die Dreiarmigen trugen schwarze Chimärendolche in ihren grünen Gürteln.
    Mit einem solchen Dolch war Scarpatt verletzt worden.
    Thoran hatte der Bande der schwarzen Chimäre diese Waffen gegeben. Sie waren schwarz wie Kohlenstücke, und der Griff war mit einem häßlichen Chimärenschädel verziert.
    Rhadhani, Rocto und Clyppoor rissen die Dolche, in denen sich magische Kräfte befanden, aus den Gürteln. Langsam näherte sich Rhadhani dem entsetzenstarren Mädchen. »Wenn du schreist, schneide ich dir die Kehle durch!« knurrte der Dreiarmige.
    Piri schrie trotzdem – laut und gellend rief sie den Namen ihres Bruders: »M-e-x-a-l-o-c-k-!«
    Und Rhadhani machte seine Drohung nicht wahr, denn die schwarze Chimäre wollte ihr Opfer lebend haben. Niemand durfte es wagen, ihr eine Leiche vorzuwerfen.
    Natürlich hätte Rhadhani das Mädchen töten und darauf verzichten können, sie zur schwarzen Chimäre zu bringen, aber sie hatten sich dieses Darganmädchen nun mal in den Kopf gesetzt, und ein anderes zu suchen und zu fangen, hätte zuviel Zeit gekostet. Die schwarze Chimäre hatte Hunger.
    Rhadhani fluchte und stürzte sich auf Piri. Das Mädchen wollte ihn zurückstoßen, doch er packte sie mit zwei Händen, und auch Rocto und Clyppoor eilten herbei. Das Mädchen kämpfte verzweifelt mit dem Mut einer Wildkatze. Aber was konnte sie schon gegen drei Markiasen ausrichten.
    »M-e-x-a-l-o-c-k-!« schrie sie wieder aus vollen Lungen.
    »Haltet ihr den Mund zu!« keuchte Rhadhani.
    Rocto machte das. Hart preßte er seine Hand auf den Mund der Einäugigen. Sie hoben das Mädchen hoch. Piri bäumte sich auf, sie drehte und wand ihren Körper, vermochte sich aus den schmerzhaften Griffen der Feinde aber nicht zu befreien. Die Dreiarmigen ließen ihr keine Chance. Hastig trugen sie ihre Gefangene fort.
    Nicht weit von hier warteten grüne Schattenpferde auf sie. Wenn sie die erst mal erreicht hatten, war der Überfall so gut wie gelungen.
    In der Hütte traf Mexalock beinahe der Schlag, als er den Schrei seiner Schwester vernahm.
    »Piri!« stieß er krächzend hervor. »O nein…«
    Er ließ den grünen Stein fallen, mit dem er die Klinge seines Kurzschwerts geschärft hatte, und stürzte nach draußen. Natürlich hatten auch andere Dorfbewohner den verzweifelten Schrei des Mädchens gehört, doch niemand brachte den Mut auf, Piri zu Hilfe zu eilen.
    Man hatte Angst vor der Bande der schwarzen Chimäre.
    Piri hätte das Dorf nicht verlassen dürfen. Andere Mädchen wagten das auch nicht. Sie war selbst schuld an dem, was ihr nun zustieß.
    So dachten die verängstigten Darganesen.
    Aber Mexalock dachte anders, schließlich stand das Leben seiner geliebten Schwester auf dem Spiel.
    Die schwarze Chimäre durfte sie nicht kriegen. Nicht Piri!
    Mexalock lief, so schnell er konnte. Er sah Piri und die Feinde nicht, hatte keine Ahnung, mit wie vielen Gegnern er es aufnehmen mußte. Es war ihm egal. Er hätte gegen eine ganze Armee gekämpft, um Piris Leben zu retten. Sie mußte beim Wasserfall überfallen worden sein. Dorthin rannte Mexalock, und er

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