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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dreistellige Nummer. Als am anderen Ende abgenommen wurde, sagte er mit einer Stimme, die um Vergebung bettelte: »Guten Abend, Mr. Silver…«
    »Geben Sie her!« verlangte Pater Severin ungeduldig. Er nahm den Hörer an sich. »Mr. Silver? Hier ist Pater Severin, darf ich hinaufkommen?«
    »Aber immer, Pater«, erwiderte der Ex-Dämon. Er nannte die Nummer der Suite.
    Der Priester drückte dem Hotelangestellten den Hörer in die Hand. »Danke, mein Sohn, du kannst auflegen.«
    Er fuhr mit dem Lift hoch. Mr. Silver trat aus der Suite und begrüßte Pater Severin mit überschwenglicher Herzlichkeit. Er führte ihn hinein, und auch Vicky Bonney freute sich, den Priester wiederzusehen.
    »Ist Tony Ballard nicht hier?« fragte Pater Severin und blickte sich suchend um.
    »Leider nein. Er mußte dringend weg«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Das ist aber dumm.«
    »Weshalb?«
    Pater Severin berichtete von Scarpatt, und daß Tony Ballard ins Reich der grünen Schatten kommen sollte.
    »Ich weiß, wo Tony Ballard ist«, sagte Mr. Silver. »Ich schlage vor, Sie kehren zu Scarpatt ins Pfarrhaus zurück, und ich bringe Tony Ballard zu Ihnen.«
    »Ist gut«, sagte der Priester. »Aber beeilen Sie sich.«
    Der Ex-Dämon grinste. »Ich werde fliegen. Reicht das?«
    ***
    Rhadhani kletterte auf den Felsen. Wie eine zusammengepreßte Sprungfeder wirkte er. Seine Kiefer mahlten. Er hatte keine Angst vor Mexalock, aber Respekt. Sein Plus war, daß er sich auf den Darganesen stürzen konnte, wenn dieser nicht damit rechnete.
    Hart umschlossen die Finger des Dreiarmigen den schwarzen Chimärendolch. Schwarz! Der Dolch war im Reich der Grünen Schatten sehr wertvoll. Niemals mehr würde sich Rhadhani davon trennen. Die magisch geladene Klinge sorgte für schreckliche Schmerzen, wenn man damit einen Feind verletzte. Mexalock würde diese Schmerzen in wenigen Augenblicken zu spüren kriegen.
    Rhadhani beobachtete den Einäugigen.
    Sein grünes Schattengesicht verzog sich zu einem grausamen Grinsen.
    Rhadhani hatte große Pläne. Aber er sprach mit niemandem darüber, nicht einmal mit Rocto und Clyppoor, seinen besten Freunden. Im Grunde genommen hatte er keine Freunde. Er durfte keine haben, denn aus Freundschaft kann sehr leicht Haß werden, und hassen würden ihn Rocto und Clyppoor, wenn er sich über sie hochschwang und sich zum Herrscher über dieses Reich machte.
    Es mußte ganz schnell gehen. Eine Blitzaktion mußte ihn an die Macht bringen. Sämtliche Mitglieder der Bande der schwarzen Chimäre mußte er überrumpeln. Die Sache mußte gut vorbereitet werden, damit es keine Panne gab, und natürlich brauchte er dazu Thorans Einverständnis, denn ohne Thoran konnte er gar nichts unternehmen.
    Er brauchte die Unterstützung dieses mächtigen Magier-Dämons aus der Prä-Welt Coor. Er durfte Thoran mit diesem Streich nicht erzürnen. Rhadhani wußte schon, wie er Thoran die Sache schmackhaft machen konnte. Er würde sich als Thorans Statthalter bezeichnen, als verlängerten Arm des Magier-Dämons. Dagegen konnte Thoran nichts haben.
    Ich werde das Reich der grünen Schatten in deinem Sinn regieren, großer Thoran, dachte Rhadhani begeistert. Grausam und brutal, herzlos und gewalttätig. Gegen mich wird Skup, der einstige Tyrann von Markia, der reinste Waisenknabe sein.
    Rhadhani verdrängte die Gedanken an die Zukunft.
    Er mußte sich auf das Jetzt konzentrieren, denn soeben erreichte Mexalock den Felsen, auf dem er kauerte.
    Der Markiase sprang im richtigen Moment. Wie ein Stein fiel er auf Mexalock, riß ihn zu Boden und stach mit dem Chimärendolch zu. Aber der Einäugige war ein kampferfahrener Krieger. Er wußte blitzschnell zu reagieren. Ehe Rhadhani ihn festhalten konnte, rollte er zur Seite, und der Chimärendolch verfehlte ihn um Haaresbreite.
    Damit hatte Rhadhani nicht gerechnet.
    Eine Zornwelle überschwemmte ihn.
    Mexalock sprang auf.
    Rhadhani flitzte ebenfalls hoch. Der Darganese schlug mit dem Kurzschwert nach ihm, er federte nach rechts und fing den Schwertarm ab. Wild wirbelten sie um eine unsichtbare Achse. Sie verbissen sich förmlich ineinander, hakten sich mit den Füßen beim Gegner ein und versuchten sich gegenseitig zu Fall zu bringen.
    Mexalock schlug mit der Faust zu.
    Rhadhani hatte den Vorteil, drei Arme zu besitzen, dadurch hatte er immer eine Faust mehr im Spiel.
    Es blieb nicht aus, daß sie stürzten.
    Rhadhani versuchte mit dem Dolch ins Ziel zu kommen, doch Mexalock wußte sich immer wieder

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