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027 - Werwolf in der Nacht

027 - Werwolf in der Nacht

Titel: 027 - Werwolf in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Faulheit und Arroganz bekannt. Er fand das Leben auf dem Gutshof abscheulich, barbarisch und primitiv. Der Gestank beim Misten der Kuhställe machte ihn fast krank. Er hoffte nichts mehr, als daß Elmar Larsson endlich starb und er einen möglichst großen Teil des Erbes erhielt.
    Christina Krogager war ein hartes, herrisches, herrschsüchtiges Weib, dazu geizig bis zum Exzeß. Sie übervorteilte andere schamlos und nutzte sie aus, wo sie nur konnte. Außerdem liebte sie es, Unfrieden und Unruhe zu stiften und anderen Böses nachzureden.
    Ihr Mann Lars paßte zur ihr wie die Faust aufs Auge. Er war ein hartherziger Wucherer und hätte Shakespeare durchaus als Modell für seinen Shylock dienen können. Den beiden gehörten in Falun einige Häuser. Als der Zustand des Alten sich verschlimmert hatte, waren sie auf den Hof gekommen, um ihn unter ihren Einfluß zu bringen und das Erbe an sich zu reißen.
    Aber der alte Larsson war ein zäher Knochen; bisher hatten sie bei ihm ebensowenig erreicht wie die anderen. Niemand wußte, was er testamentarisch festgelegt hatte.
    Auch Olaf Sörensen, der Sohn von Elmar Larssons verstorbener älterer Schwester, fügte sich nahtlos in diese Familie ein. Er war ein besonders widerliches und schmieriges Exemplar von einem Kinderverführer. Vor fünfzehn Jahren hatte er einmal ein dreiviertel Jahr im Gefängnis verbracht, weil er ein kleines Mädchen belästigt hatte. Zuvor und danach war noch einiges andere vorgefallen, aber das hatte er mit viel Geld vertuschen können. Von der Anhalterin, die er einmal in seinem alten klapprigen Volvo auf der Straße von Gävle nach Falun mitgenommen hatte und die irgendwo in den Wäldern verscharrt lag, wußte niemand. Sörensen mußte auf dem Gut schwer arbeiten, denn er war für die Molkerei und die Viehzucht zuständig. Er war der Schlechteste in der ganzen Familie. Der alte Elmar Larsson wußte zwar um seine Neigungen, aber wie es wirklich um seinen Neffen stand, ahnte er nicht, sonst hätte er ihn wohl totgeschlagen oder über den Haufen geschossen wie einen tollen Hund.
    Dabei fehlte Elmar Larsson selbst jeder Funke von Liebe und Güte. Er hatte – von seinem enormen Alkoholkonsum abgesehen – keine Schwächen oder Laster, doch er war jähzornig, herrisch, grausam und hartherzig. Und lieblos gegen andere wie auch sich selbst.
    Der Werwolf konnte nicht jeden Gedanken der Menschen auf dem Gutshof spüren, aber die Grundtendenzen. Von Elmar Larsson wandte er sich schaudernd ab. Es war ihm, als blickte er in die Hölle.
    Birgit Larsson, die Enkelin des alten Elmar, Gunnars und Ingers Tochter, war der einzige Lichtblick in der Familie. Sie war gut, ein nettes und freundliches Mädchen. Sie vermochte sogar ihre Angehörigen zu rühren; alle außer Elmar Larsson. Früher hatte er sie gern gehabt, jetzt begegnete er ihr nur noch kalt, schroff und gleichgültig. Birgit aber benahm sich ihm gegenüber unbefangen wie zuvor und hoffte, den Panzer sprengen zu können, der sich um das Herz des alten Gutsbesitzers gelegt hatte.
    Der Werwolf fühlte sich abgestoßen von diesen Menschen und doch auch wieder zu ihnen hingezogen. Er wußte, daß er zu ihnen gehörte. Deshalb konnte er keinen von ihnen umbringen, auch nicht, als die Gier in seinem Innern immer stärker und quälender wurde.
    Eines Abends, als er über den Gutshof strich, wurde er Zeuge einer Szene, die ihn zutiefst, empörte. Die Hunde hatten wie rasend gebellt und sich nun in einen Winkel verkrochen. Der Hof lag menschenleer da. Aus einigen Fenstern fiel Licht. Es war schon gegen zweiundzwanzig Uhr. Der Werwolf befriedigte wieder einmal die tief in ihm schlummernde Sehnsucht: Er strich über den Gutshof, der ihm so vertraut war, und hielt sich in der Nähe der Menschen auf, die er nun besser kannte denn je.
    Im Gutshaus standen die Fenster der Halle im Erdgeschoß offen. Am Abend hatte ein Bankett zu Ehren von Gunnar Larssons neunundvierzigstem Geburtstag stattgefunden. Die Gäste hatten das Gut verlassen, die Knechte und Mägde ihre Quartiere aufgesucht. Die Familienmitglieder hatten sich auf ihre Zimmer zurückgezogen. Elmar Larsson hatte sich wieder einmal besonders gemein und widerspenstig gezeigt, so daß alle froh gewesen waren, als der Abend zu Ende war.
    Birgit öffnete die Fenster und Läden, um frische Luft hereinzulassen. Elmar Larsson war immer noch im Erdgeschoß; er hatte noch keine Lust, zu Bett zu gehen. Nun kam er in die Halle gerollt. Sofort fuhr er Birgit grob an. »Was

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