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0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth des Todes
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verblichenen Decke, die er sich um Leib und Beine gewickelt hatte.
    »Die Sonne tut gut«, sagte ich, nachdem ich ihn freundlich begrüßt hatte.
    »Ja, tut sehr gut«, brabbelte der Alte undeutlich. »Jetzt kann man schon den ganzen Nachmittag draußen sitzen.«
    »Haben Sie schon lange hier gesessen?«, fragte ich gespannt.
    Er nickte so heftig, dass ich Angst hatte, der Kopf würde ihm von dem dünnen Hals fallen. Als er oben blieb, fragte ich weiter: »Haben Sie zufällig gesehen, wie der Ford dort angekommen ist?« Dabei wies ich mit der ausgesteckten Hand auf den Wagen, dessen Kühlerhaube von meinem Kollegen Nagara jetzt gerade hoch geklappt wurde.
    Wieder nickte der Alte in beängstigender Weise. »Weiß aber nicht mehr genau, wann das war. War aber vor vier Uhr, denn kurz darauf, hat mir meine Tochter ’ne Tasse Kaffee gebracht. Der Mann, der mit dem Wagen gekommen ist, muss es sehr eilig gehabt haben. Der rannte wie ’n Wiesel hier vorbei. Hab ihm noch bis zur Ecke nachgeguckt, weil das ’n richtiger Riese war.«
    Ich dankte dem Alten und ging noch bis zu der Ecke, hinter der der Fahrer des Wagens so schnell verschwunden war. Meiner Meinung nach gab es keinen Irrtum, das konnte nur Wilding gewesen sein. Hinter der Ecke lag ein Gewirr von kleinen Straßen und Gassen. Es dürfte für uns völlig unmöglich sein, den Gangster dort zu finden. Ich glaubte auch nicht, dass er sich dort versteckt hielt.
    An dem alten Mann vorbei, ging ich zurück zu Nagara. Der hantierte noch immer an dem Wagen herum. »Weißt du, warum der die Kiste hier stehen gelassen hat, Jerry?«, fragte er mich, aber ich wusste es nicht.
    »Der hatte nicht einen einzigen Tropfen Sprit mehr im Tank«, erklärte mein Kollege.
    »Dann komm! Lass uns ein paar Liter umfüllen, damit du bis zum Office kommst«, sagte ich und ging zum Jaguar. Während wir das Benzin umfüllten, kamen Phil und die anderen Kollegen zurück. Sie hatten nichts gefunden.
    ***
    Ein kleiner Berg von Akten erwartete uns in unserem Büro. Obenauf lag eine Liste mit einer Menge von Namen. Alles Leute, mit denen Wilding in früheren Jahren hier in New York zusammengearbeitet hatte.
    Wie aus den Notizen hervorging, saßen die meisten zurzeit allerdings an einem sicheren Ort, und der Staat sorgte für ihren Unterhalt. Nur bei fünf Namen war nicht die Adresse eines Zuchthauses angegeben.
    Ich hängte mich ans Telefon und bat Fred Nagara zu mir. Als er erschien, drückte ich ihm die Liste mit den Namen in die Hand und bat ihn, sich um die fünf Leute zu kümmern, die sich von Wildings früherer Bande in Freiheit befanden.
    Dann ließ ich mir eine Verbindung nach Hartford geben. Der dortige Kollege war gleich im Bilde.
    »Okay, Cotton, ich werde Ihnen die Unterlagen über diesen Wilding schnellstens schicken. Ich hatte sie von der State Police angefordert.«
    »Ich hätte aber gerne auch die anderen Sachen«, bat ich. »Nicht nur das Material, auf dem die Anklage auf gebaut war. Auch die Protokolle von dem Mord an dieser Krankenschwester in der Irrenanstalt und dem Mädchen in New Britain. Schicken Sie mir alles Indizienmaterial, was Sie sichergestellt haben.«
    Der Kollege versprach mir, dass ich die Sachen spätestens am Mittwoch früh erhalten sollte. Das bedeutete wieder einen Zeitverlust.
    Nach dem Gespräch vertiefte ich mich auch in die Akten. Plötzlich klappte Phil seine Akte zu und sagte: »Da stoße ich doch zum dritten Mal auf die gleiche Kneipe Seven Steps heißt der Laden. War mal ’ne Zeit lang der Unterschlupf von der Bande, zu der Wilding früher gehört hat. Das ist zwar lange her, aber ich werde so ein eigenartiges Gefühl nicht los.«
    »In dem Laden ist Wilding mal geschnappt worden. Hier, lies dir mal das Protokoll durch!«
    Während ich Phil das Schriftstück reichte, klingelte das Telefon. Nagara war an der Strippe.
    »Jerry, ich habe mächtiges Glück gehabt und ’ne Information bekommen. Weiß zwar nicht, ob sie etwas wert ist, aber ich dachte, dass es besser ist, wenn ich dich gleich anrufe. Die Information stammt von einem Mann, der in der Nähe der Gegend wohnt, in der Wilding den Wagen zurückgelassen hat.«
    »Was hast du denn rausgequetscht?«
    »Der Mann meinte, wenn wir Wilding suchten, dann sollten wir mal in den Seven Steps nachsehen. Was hältst du davon?«
    »Ich denke der Tipp ist goldrichtig, Fred«, sagte ich und legte auf. »Komm, Phil«, wandte ich mich an meinen Freund, »die Kneipe wollen wir uns jetzt wirklich mal

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